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Darts-WM: Auf einmal stehen dem Sensationsmann alle Türen offen

Gabelstaplerfahrer mischt Elite auf

Wesley Plaisier ist eine der großen Überraschungen bei der Darts-WM. Dabei hat der Niederländer beruflich viel zu tun.
Wesley Plaisier bezwingt sensationell Gerwyn Price in der zweiten Runde der Darts-WM - und zeigt sich anschließend im Siegerinterview auf SPORT1 überglücklich.
Wesley Plaisier ist eine der großen Überraschungen bei der Darts-WM. Dabei hat der Niederländer beruflich viel zu tun.

Als der entscheidende Pfeil im Board steckte, wusste Wesley Plaisier gar nicht so recht, wie er reagieren sollte. Also schnaufte er tief durch, stützte sich mit den Armen erst auf seinen Oberschenkeln ab und hielt seine Hände dann fast fassungslos hinter den Kopf.

Der Niederländer hatte soeben mit seinem 3:0-Sieg gegen Ex-Weltmeister Gerwyn Price in der 2. Runde der Darts-WM für eine Sensation gesorgt und einen Geheimfavoriten nach Hause geschickt. (Darts-WM vom 11. Dezember bis 3. Januar LIVE auf SPORT1)

Am Samstag kann der 35-Jährige nun gegen den Polen Krzysztof Ratajski weiter an seinem Märchen im Alexandra Palace in London schreiben - bestens erholt von einem Abstecher in seine niederländische Heimat über Weihnachten.

„Es wird das beste Weihnachten, das ich je hatte. Ich werde es sehr genießen“, hatte Plaisier bereits vorab angekündigt.

Darts-WM: Plaisier „schwebt über Wolken“

Ausgeruht soll dann der nächste Sieg folgen. „Ratajski ist ein guter Spieler - aber wenn du Gerwyn Price schlägst, kannst du jeden schlagen“, sagte der Überraschungsmann.

Denn kaum jemand hatte vor dem Match gegen Price wirklich an diesen Ausgang geglaubt. Vor dem Turnier war Plaisier in der Order of Merit die Nummer 92 mit einem eingespielten Preisgeld von 33.500 Pfund in den vergangenen beiden Jahren.

Um sein Leben zu finanzieren, hat der Sensationssieger deshalb noch einen ganz normalen Job - im Gegensatz zu vielen seiner Konkurrenten.

„Ich arbeite immer noch als Gabelstaplerfahrer“, verriet er nach dem Coup auf der Pressekonferenz. „Mein Arbeitgeber ist super kooperativ. Für Darts kann ich überallhin. Sonst arbeite ich normal.“

Das Training bei sich zu Hause muss also vor oder nach seinen Schichten noch absolviert werden.

Plaisier arbeitet als Gabelstaplerfahrer

Womöglich kann Plaisier aber schon bald den Sprung zum echten Profi schaffen. Durch das Erreichen von Runde drei bekommt er nun auf einen Schlag 35.000 Pfund dazu.

Mit ein wenig Glück springt der Hüne damit schon jetzt unter die besten 70 - doch spielt Plaisier so weiter, dürfte es noch viel weiter nach oben gehen.

In der ersten Runde besiegte er dabei den Deutschen Lukas Wenig souverän mit 3:1. Dann steigerte sich der Dartshüne gegen Price noch einmal deutlich. Ein Average von 94,28 Punkten reichte zusammen mit überragenden 56 Prozent Doppelquote zur großen Überraschung.

„Das ist der größte Sieg jemals“

Im Interview mit SPORT1 sagte er: „Das ist der größte Sieg jemals. Ich wollte so schnell wie möglich das erste Leg holen. Dann habe ich den ersten Satz gewonnen. Das war das Beste, was mir passieren konnte.“

Auch einige Zeit nach dem Match hatte Plaisier immer noch Probleme, die passenden Worte zu finden. „Ich habe fast keine Worte für diesen Sieg. Ich schwebe über den Wolken“, beschrieb er seine Gefühlswelt.

Denn die großen Dartsbühnen auf der Welt sind definitiv kein Alltag für den Mann, der immer noch keinen Darts-Spitznamen hat.

Erst Ende 2024 erspielte er sich die Tour Card über die Rangliste bei der PDC Challenge Tour. Zuvor war er viele Jahre bei der Q-School daran gescheitert.

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Plaisier will in die Darts-Weltspitze

Seine Vorhaben bleiben deshalb auch erst einmal zurückhaltend. „Mein größtes Ziel: Top 64 erreichen und die Tour Card behalten“, sagte Plaisier.

Doch das soll lediglich der Anfang sein: „Danach Schritt für Schritt – Top 32, Top 16. Man weiß nie, was ein Jahr bringt.“​​

Spielt der Niederländer bei der WM weiter so auf wie gegen Price, könnten diese Schritte deutlich schneller erreicht werden als geplant.