Bereits mit seiner Qualifikation für die Darts-WM 2026 war David Munyua etwas Historisches gelungen, schließlich hatte er es als erster Kenianer überhaupt zum prestigeträchtigen Turnier in London geschafft. (Darts-WM vom 11. Dezember bis 3. Januar LIVE auf SPORT1)
Ein kenianischer Tierarzt ist die neue Darts-Sensation
Vom Tierarzt zur Darts-Sensation
Kaum in England angekommen, setzte der 30-Jährige dann allerdings noch einen drauf und sorgte für eine denkwürdige Sensation. Bei seinem WM-Debüt warf er kurzerhand Mike De Decker, die Nummer 18 der PDC Order of Merit, aus dem Turnier und verwandelte den Alexandra Palace in ein Tollhaus.
Am Montag ist Munyua wieder gefordert – und kann das nächste Kapitel in seinem afrikanischen Märchen schreiben. Dabei ist das Buch bereits nach seinem Debüt prall gefüllt mit Seiten voller Lob.
In seiner Heimat wird er abgefeiert, sogar Kenias Präsident wendete sich bereits an ihn. Man mag sich gar nicht ausmalen, was passiert, wenn Munyua am Montag in der Runde der letzten 64 auch noch gegen Kevin Doets gewinnt.
Doets bezeichnet Munyua als „Traumlos“
Als Nummer 40 der PDC Order of Merit geht der Niederländer als haushoher Favorit in das Match und ist sich dessen augenscheinlich bewusst.
Nach seinem Erstrundensieg bezeichnete „Hawkeye“ seinen Zweitrunden-Gegner als „Traumlos“ und erklärte: „In meinem Kopf bin ich der bessere Spieler. Das ist die Auslosung, die du in der zweiten Runde willst. Das ist ein Match, das du bekommen möchtest, um im Turnier weiterzukommen.“
Es sind Aussagen, die ihm bei einer Niederlage ziemlich schwer auf die Füße fallen könnten – und die das Publikum im Ally Pally wohl nur noch deutlicher auf die Seite des Kenianers ziehen werden.
Mit Munyuas Spitzname „Why Not“ ist dessen Herangehensweise an das Match eigentlich perfekt beschrieben. Denn: Warum nicht? Warum sollte Munyua nicht auch gegen Doets eine Überraschung schaffen?
Tierarzt Munyua zum ersten Mal außerhalb Afrikas
Schließlich hat der Kenianer zum ersten Mal den afrikanischen Kontinent verlassen. Aus seiner Heimatstadt Thika im Norden der Hauptstadt Nairobi hat Munyua einen beschwerlichen Weg auf sich genommen, um sich überhaupt für die WM qualifizieren zu können.
Neben seiner Liebe für Darts muss Munyua schließlich noch Vollzeit arbeiten und Geld verdienen – und zwar als Tierarzt. Trotzdem hat er sich zuletzt immer mehr auf Darts konzentriert.
„Ich habe mehr trainiert und bin in ostafrikanische Länder wie Uganda gereist, um an Turnieren teilzunehmen. In den letzten drei Jahren habe ich kein einziges Turnier verpasst. Ich habe immer daran teilgenommen, um die nötige Erfahrung zu bekommen“, sagte er im Vorfeld des Turniers.
So entdeckte Munyua in Kenia seine Liebe zum Darts
Schmackhaft habe ihm den Sport ein Freund gemacht, wie die Kenyan Times schreibt: „Als ein Freund anfing zu spielen, machte Munyua mit, weil er dachte: ‚Das sieht nach Spaß aus.‘ Am nächsten Tag kaufte er sich sein eigenes Board. Als er besser wurde, ermutigte ihn derselbe Freund, an kleinen lokalen Turnieren teilzunehmen, um Freundschaften zu schließen und seinen Sportsgeist zu entdecken.“
Mit Sicherheit wird auch der besagte Freund am Montagnachmittag die Daumen drücken, wenn Munyua im Ally Pally die Pfeile fliegen lässt – und seiner Märchengeschichte womöglich ein weiteres Kapitel hinzufügt.
Eines ist klar: Munyua wird seine Außenseiter-Rolle annehmen und dennoch an das nächste Darts-Wunder glauben!
Denn wie immer gilt: Why not?