Sportlich lieferte Darts-Star Ricardo Pietreczko bei der 6:10-Niederlage gegen Luke Littler bei den Players Championship Finals lange einen engen Kampf - verdutze den Weltmeister aber mit einer aus einer für ihn unverständlichen psychologischen Taktik.
Littler irritiert über Pietreczko
Littler enthüllte nach dem Spiel, dass „Pikachu“ versucht habe, in seinen Kopf zu kommen: „Als ich zum 5:5 ausgeglichen habe, kam er zu mir und sagte: Ich wollte eigentlich nur ein Leg gewinnen und jetzt habe ich sogar fünf gewonnen.“
Die Nummer 1 der Weltrangliste hatte sich zuvor von einem 1:3- und 3:5-Rückstand zurückgekämpft und zeigte sich auf der PK nach dem Spiel auch deshalb von der Taktik des Deutschen irritiert: „Ich habe nur zu mir selbst gesagt: Warum sagt er sowas in diesem Moment?“
„Danach habe ich zu mir selbst gesagt: Das wirst du jetzt zu spüren bekommen. Dieses Spiel werde ich auf jeden Fall gewinnen und so ist es ja auch gekommen“, sagte Littler.
Littler schlägt mit „Show und Prahlerei“ zurück
Littler gewann drei weitere Legs in Folge und gab bis zum Matchende überhaupt nur noch ein Leg ab. Zudem zeigte Littler im 13. Leg seine ganze Klasse und ärgerte Pietreczko mit einem unkonventionellen Checkout. Er checkte 121 Punkte über Bullseye, Triple-7 und Bullseye zum zwischenzeitlichen 8:5.
„Auch deshalb habe ich mit der Show und der Prahlerei angefangen“, gab Littler unverblümt zu, dass ihn „Pikachu“ so extra motiviert hätte.
Littler und Pietreczko sind nicht zum ersten Mal öffentlich miteinander in Konflikt geraten: Im März 2024 waren Pietreczko bei einer Niederlage gegen Littler (3:7) noch die ungewöhnlichen Check-out-Wege aufgestoßen. Littler versuchte auch deshalb mit seiner Spielweise gegen „Pikachu” zurückzusticheln. Diesmal nahm es der Deutsche mit einem Lächeln zur Kenntnis.
Provokationen? „Dann werfe ich eine 180 nach der anderen und werde prahlen“
Als ein Reporter den Weltmeister anschließend fragte, warum er glaube, dass sein Gegner solch einen „komischen“ Versuch starten würde, versuchte Littler eine Erklärung zu finden: „Er hat versucht, in meinen Kopf zu kommen.“
Solche Versuche würden ihn aber nicht verunsichern. Ganz im Gegenteil: „Speziell, wenn jemand versucht in meinen Kopf zu kommen, mache ich eben, was ich mache. Dann werfe ich eine 180 nach der anderen und werde prahlen.“