Am frühen Sonntagvormittag wurde Marco Rose und seine Assistenten bei RB Leipzig entlassen. Die Entscheidung der Leipzig-Bosse kam nach der 0:1-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach überraschend. Für SPORT1-Experte Stefan Effenberg lag das Problem der Leipziger Misere nicht alleine beim Trainer.
Rose-Aus kurz vor Sendestart: Dopa plant kurzfristig um - Effenberg kritisiert RB scharf
Effenberg kritisiert Roses Aus
„Es überrascht mich, ich habe mich immer pro Rose ausgesprochen. Ich glaube, das Problem liegt in der Mannschaft, dort muss ein Umbruch stattfinden. Deswegen überrascht es mich“, sagte Effenberg im STAHLWERK Doppelpass, der wenige Minuten nach der Verkündung der Nachricht begann und deshalb im Ablauf kurzfristig umgeplant wurde - die RB-Diskussion wurde an den Beginn der Sendung gesetzt. Der frühere Bayern-Kapitän ergänzte: „Ich wäre kein Befürworter für diese Entlassung gewesen.“
Der Champions-League-Sieger von 2001 ist „felsenfest“ von seiner hohen Meinung über Rose überzeugt: „Er hat es auch schon bewiesen, dass er ein großartiger Trainer ist.“
Auch der Zeitpunkt ist für den SPORT1-Experten denkbar ungünstig - am Mittwoch trifft Leipzig im DFB-Pokal-Halbfinale auf den VfB Stuttgart: „Ist es richtig, das vor dem Pokalhalbfinale zu machen? Ich bezweifle es.“
Leipzig trifft im Pokal auf Stuttgart
Effenberg hob auch den Kontrast zu Pokalgegner Stuttgart hervor, bei dem es ebenfalls kriselt - der VfB ist die drittschlechteste Mannschaft in der Rückrunde. Im Gegensatz zu Rose sitzt VfB-Coach Sebastian Hoeneß aber fest im Sattel. Zuletzt verlängerte er seinen Vertrag sogar bis 2028. „Der Vergleich mit Stuttgart ist sehr spannend. Der eine bekommt das Vertrauen, der andere nicht und wird entlassen“, erklärte Effenberg.
Er verwies auch auf die Entwicklung von Gladbach, die den Erwartungen unter Trainer Gerardo Seoane in der vergangenen Saison noch hinterherhinkten. Durch den Sieg gegen Leipzig schob sich die Fohlenelf jetzt vor RB auf den fünften Platz - auch, weil Seoane das Vertrauen in Gladbach bekam. „Man muss ja nicht immer an den Trainer rangehen“, meinte Effenberg.