In der NHL gilt Brad Marchand als einer der größten Rüpel der Eishockey-Geschichte. Immer wieder fällt der 34 Jahre alte Kanadier mit äußerst umstrittenen Aktionen auf, die ihm eine Sperre nach der anderen einbringen.
Der dreckigste Spieler der DEL
Da kann Ryan Olsen sicher nicht mithalten - aber wenn die DEL nach der jüngst ausgesprochenen Zehn-Spiele-Sperre von einem „mehrfachen Wiederholungstäter“ schreibt, trifft das auf den Profi der Löwen Frankfurt wie auf kaum einen anderen DEL-Spieler zu.
Allein sechs Vergehen des Deutsch-Kanadiers listet die Deutsche Eishockey-Liga in dieser Saison auf, alle Vorfälle passierten innerhalb von drei Monaten zwischen Ende September und Ende Dezember. Auf eine Verwarnung folgte eine Sperre für zwei Spiele sowie zwei große Strafen.
Für eine Attacke gegen den Ingolstädter Frederik Storm wurde er im November schließlich sogar fünf Spiele gesperrt.
„Rücksichtslos“: DEL sperrt Olsen einmal mehr
Eine abschreckende Wirkung hatte dies jedoch nicht - Olsen ließ Ende Dezember einen brutalen Bandencheck gegen Augsburg Niklas Länger folgen, für den er sieben Spiele lang zuschauen musste.
Die Begründung des Disziplinarausschusses lautete damals, dass die Aktion „rücksichtslos und mit überflüssiger Kraft“ durchgeführt worden war. Olsen habe eine schwere Verletzung in Kauf genommen und nicht versucht, „in Puckbesitz zu gelangen“.
Die Sperre bis zum 19. Januar schien zunächst etwas mehr Wirkung zu zeigen - womöglich erklärte ihm auch jemand, dass es den Löwen nicht hilft, wenn er ständig gesperrt fehlt - nun folgte aber der nächste Rückfall.
Zehn-Spiele-Sperre für „mehrfachen Wiederholungstäter“
In dem mit 0:5 verlorenen Pre-Playoff-Spiel bei der Düsseldorfer EG wurde der 28-Jährige wegen eines Stockstichs zunächst mit einer Großen Strafe nebst Spieldauerdisziplinarstrafe belegt.
Für den Disziplinarausschuss war die Aktion einfach nur „rücksichtslos“ und er brummte dem „mehrfachen Wiederholungstäter“ eine Sperre von zehn Spielen in Verbindung mit einer Geldstrafe auf.
Zu den weiteren Gründen für die harte Strafe zählen: Die Situation ereignete sich abseits des Spielgeschehens, Olsen nahm eine Verletzung des Gegenspielers in Kauf und er unternahm keinen Versuch, in Puckbesitz zu gelangen.
Damit er in dieser Saison noch einmal eingreifen kann, müsste Frankfurt mindestens das Halbfinale der Playoffs erreichen. Bei einer Niederlage am Freitag gegen Düsseldorf (ab 19 Uhr im LIVETICKER) wären die Löwen allerdings bereits ausgeschieden.
Bald Eisbären-Spieler? Eishockey-Fans sauer auf Olsen
Unter dem Tweet der DEL zur Sperre sammelten sich die Kommentare, die deutliche Kritik an Olsen übten. Einigen ist die Strafe für den Rückfälligen sogar noch deutlich zu milde.
Für Spott sorgte auch sein wohl bevorstehender Wechsel zu den Eisbären Berlin, den die Bild vermeldete.
Egal, ob in Frankfurt oder Berlin - Olsen steht in der nächsten Saison unter besonderer Beobachtung.
Dann kann er zeigen, ob er aus den Sperren doch noch etwas gelernt hat oder er lieber weiter daran arbeitet, der unbeliebteste Spieler der DEL zu werden.