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Eishockey: Gelähmter Glemser berichtet von Hassnachrichten

Glemser berichtet von Hassnachrichten

Im Fall des durch einen Check schwer verunglückten Eishockeyspieler Mike Glemser gibt es noch keine Einigung. Der 27-Jährige berichtet von persönlichen Härten und persönlichen Attacken.
Mike Glemser ist seit 2022 vom Hals abwärts gelähmt
Mike Glemser ist seit 2022 vom Hals abwärts gelähmt
© IMAGO/Pressefoto Baumann
Im Fall des durch einen Check schwer verunglückten Eishockeyspieler Mike Glemser gibt es noch keine Einigung. Der 27-Jährige berichtet von persönlichen Härten und persönlichen Attacken.

Mike Glemser durchlebt weiterhin eine schwierige Zeit.

Der schwer verunglückte und gelähmte Eishockeyspieler hat im Oberbayerischen Volksblatt seinen Wunsch bekräftigt, die juristische Auseinandersetzung um seinen folgenschweren Unfall hinter sich zu bringen - aber auch deutlich gemacht, welche Härten der brisante Rechtsstreit mit sich bringt.

Glemser fordert über 800.000 Euro

„Für uns ist es bis heute eine sehr schwierige Zeit. Wir sind immer noch unendlich dankbar für die ganze Unterstützung, die ich erhalten habe“, sagte der 27-Jährige: „Jedoch ist der öffentliche Druck auch oft sehr anstrengend, da man immer mit dem Unfall konfrontiert wird.“ Hinzu würde es ihn aufwühlen, wenn versucht werde, ihn schlecht darzustellen, „sodass es auf unserer Seite gegenüber zu vermehrten Hassnachrichten und Hasskommentaren führt“.

Glemser war vor zwei Jahren beim Spiel seiner Starbulls Rosenheim gegen den SC Riessersee in der Oberliga nach einem Check von Riessersees Jan Niklas Pietsch folgenschwer in die Bande gestürzt. Er brach sich mehrere Wirbel, ist seither querschnittsgelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen. Seine Klage wird nun vor dem Arbeitsgericht Weilheim verhandelt. Glemser fordert von seinem damaligen Gegenspieler insgesamt 820.000 Euro.

Kurz nach dem Unfall hatte Glemser noch erklärt, dass seinen Gegenspieler keine Schuld treffe. Ein Konflikt um Glemsers Versuch, über Pietschs Haftpflichtversicherung Schadensersatz zu erhalten, endete dann jedoch vor Gericht - Glemser wirft Pietsch unkooperatives Verhalten vor, ihm sei deswegen keine Wahl geblieben außer den Fall vor Gericht klären zu lassen. Pietsch fürchtet seinerseits, die horrende Summe aufgrund der verzwickten Rechtslage am Ende aus eigener Tasche zahlen zu müssen.

Glemser ist nach eigenen Angaben weiter an einer gütlichen Einigung interessiert, die auch nicht zu Pietschs persönlichem Schaden ausfallen solle - noch allerdings ist der juristische Konflikt ungelöst.