Lean Bergmann von den Eisbären Berlin hat die Sechs-Spiele-Sperre für seinen Mitspieler Yannick Veilleux nach dessen Horror-Foul kritisiert. Der deutsche Flügelstürmer verteidigte seinen Mitspieler und gab dem gefoulten Luke Esposito, der vom Eis transportiert werden musste, glücklicherweise aber keinen größeren Schaden davontrug, eine Teil-Schuld.
Horror-Foul? "Lernt man als Kind, Kopf oben zu haben"
Irritierende Worte nach Horror-Foul
„Einer (Veilleux nach Check gegen den Esposito, d. Red.) von uns ist sechs Spiele gesperrt", ärgerte sich Bergmann im Interview bei Magenta Sport und fügte an. „Das ist ein harter Check, klar.“
Allerdings machte er überraschenderweise dem Gefoulten Vorwürfe. „Wenn man nicht bereit ist... das lernt man als Kind, dass man den Kopf oben hat“, erklärte der 26-Jährige seine Wahrnehmung des Horror-Fouls.
Horror-Foul „macht den Check nicht schlimmer“
Bergmann führte aus: „Danach ist es natürlich schlimm und jeder freut sich, dass es ihm gut geht. Aber das macht den Check nicht schlimmer.“
Das beschriebene Foulspiel hatte Berlins Veilleux im zweiten Drittel bei der Niederlage gegen die Adler Mannheim (1:7) begangen. Esposito hatte den Puck gerade zu einem Mitspieler gespielt und Veilleux nicht gesehen, der in hoher Geschwindigkeit in den nichtsahnenden US-Profi krachte.
Schiedsrichter und Mitspieler eilten zu Hilfe, Sanitäter wurden sofort gerufen. Das Publikum war vom Horror-Foul sichtlich geschockt. Nach mehreren Minuten wurde der Gefoulte auf einer Trage abtransportiert, er hinterließ eine Blutspur hinter sich.
Wie die Adler Mannheim selbst auf ihrer Website verkündeten, wurde Esposito am Samstagabend wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Durch die professionelle Hilfe konnte der Spieler schnell stabilisiert werden und durfte zur weiteren Genesung nach Hause.
„In dieser Liga wird der belohnt, der am meisten rumheult“
Nach der hohen Niederlage fühlte Bergmann sein Team ungerecht behandelt.
„Das ist sehr ärgerlich, ziemlich frustrierend. Gefühlt ist ein Drittel unserer Mannschaft gerade nicht dabei. Und leider wird in dieser Liga immer derjenige belohnt, der am meisten rumheult und Schwalben auf dem Eis macht. Heute haben wir wieder viele Gegentore in Unterzahl bekommen“, sagte der Berliner.
Des Weiteren schimpfte der linke Flügelstürmer über die generelle Zweikampfbewertung in der Liga: „Es ist so offensichtlich, dass diejenigen, die sich extra fallen lassen oder theatralisch sind, in 7 oder 8 von 10 Fällen dafür belohnt werden. Ich habe das Gefühl, das wird jedes Jahr in der Liga schlimmer.“