Der Kampf gegen ein Schicksal, das er nicht abwenden konnte, bewegte die Sportnation. Und auch viele Jahre danach ist er nicht vergessen.
Eishockey: Die Tragödie um Nationaltorhüter Robert Müller
Eishockey: Die Tragödie um Nationaltorhüter Robert Müller
Die Tragödie des Robert Müller
Am 21. Mai 2009 starb Robert Müller, der ehemalige Torwart der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft und junge Familienvater wurde nur 28 Jahre alt - und viele Protagonisten der Eishockey-Szene halten die Erinnerung an ihn wach.
„Heute vor 14 Jahren haben wir Robert Müller verloren“, schreibt Müllers früheres Team Krefeld Pinguine bei Instagram: „Doch nicht nur heute denken wir an dich, Robert! An einen vorbildlichen Sportsmann und guten Freund.“ Auch die Kölner Haie erinnern an „unseren Freund und Mitspieler“, ebenso die Starbulls Rosenheim, Müllers Heimatverein: „Robert war als Sportler und Mensch ein Vorbild sondergleichen. Als Teil der Starbulls Familie bist du für immer unvergessen!“
Gehirntumor in seiner bösartigsten Form
Müller war am 25. Juni 1980 in Rosenheim geboren worden, in der DEL spielte er für Rosenheim, Mannheim, Krefeld, Duisburg und Köln, gewann dreimal die Deutsche Meisterschaft. Er bestritt als Torhüter 127 Länderspiele, nahm an zwei Olympischen Spielen und an acht WM-Turnieren teil - er war dabei auch Weggefährte von Team- und Positionskollege des heutigen DEB-Sportdirektors Christian Künast.
Im März 2009 wurde Robert Müller in die Hall of Fame des Eishockeys aufgenommen - als schon klar war, dass seine Geschichte als tragische in Erinnerung bleiben würde.
Im November 2006 war bei Müller nach Schwindelanfällen ein bösartiger Gehirntumor entdeckt worden. Es folgten mehrere Operationen und Comebacks, mit denen Müller viel Bewunderung für seinen Kampfeswillen auf sich zog.
Wie schließlich bekannt wurde, kämpfte Müller gegen einen Gegner, den er nicht besiegen konnte: Er hatte ein Glioblastom, einen Tumor vierten und höchsten Grades (derselbe, der auch den Schriftsteller Wolfgang Herrndorf das Leben kostete) - mittlere Lebenserwartung: nur etwas mehr als ein Jahr.
Auf das Eishockey wollte Müller aber nicht verzichten, so lange es irgendwie noch ging. "Neben meiner Familie ist Eishockey das Wichtigste in meinem Leben", sagte er damals.
Am 16. November 2008 stand Müller das letzte Mal auf dem Eis, wurde beim 5:1 gegen die Nürnberg Ice Tigers acht Minuten vor Schluss eingewechselt, einer der berührendsten Momente der deutschen Eishockey-Historie.
Von Bundestrainer Uwe Krupp war Müller sogar noch für ein Länderspiel gegen die Schweiz nominiert worden. Wegen seines Gesundheitszustandes konnte der Keeper diese Gelegenheit jedoch nicht wahrnehmen.
Robert Müller hinterließ zwei kleine Kinder
Sieben Monate später endete Müllers Leben in seiner Rosenheimer Heimat. Er hinterließ Ehefrau Jenny und die Kinder Lena und Luis, damals 4 und 1.
„Robert hat uns alle sehr beeindruckt und war nicht nur aus sportlicher Sicht ein Vorbild. Er hat uns allen gezeigt, was es bedeutet, niemals aufzugeben“, würdigte ihn der damalige DEB-Sportdirektor Franz Reindl.
Müllers Andenken wurde unter anderem mit dem dokumentarischen, auf DVD erschienenen Film „Verlieren war nicht seins“ bewahrt, zu seinen Ehren wird seine Rückennummer 80 in der ganzen DEL nicht mehr vergeben.