Für den Ukrainer Danil „Dendi“ Ishutin ist es sportlich und politisch die schwerste Zeit seines Lebens. Der Weltmeister von 2011 und dreimalige Finalist (2011, 2012, 2013) versuchte sein Team B8, so gut es unter den Umständen möglich war, wettkampffähig zu halten, um endlich wieder um große Titel zu spielen. Nun musste er als Captain und Gründer seiner Organisation aber doch die Reißleine ziehen.
Dendi feuert alle Spieler seines Teams
© B8 Esports
Dendi sucht neues Personal für B8
„The Face of Dota“, wie er von vielen Fans aufgrund seiner allgegenwärtigen Präsenz in den Dota 2 Anfangsjahren genannt wird, plant einen Neustart. Nach dem The International diesen Herbst will er mit einem komplett neuen Team wieder um die WM-Tickets spielen. In einer Videobotschaft verkündete er, dass „sie sich entschieden haben, das aktuelle Dota 2 Team zu verabschieden. Die jüngsten Resultate seien zu enttäuschend gewesen.“ Und das ist durchaus nachvollziehbar.
B8 spielte in den ersten beiden Touren dieser Saison in Liga 2 der CIS-Gruppe, die Aufstiegsplätze waren jedoch in weiter Ferne. Für die dritte und finale Tour gelang ihnen dann nicht einmal mehr die Qualifikation - für die Ansprüche eines ehemaligen Weltklasse-Spielers natürlich zu wenig.
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Dendi erzählt, wie sie konstant Fortschritte gemacht hätten, doch mit der russischen Invasion seien die Trainingsmöglichkeiten enorm behindert worden. Das sei für den 32-Jährigen auch der Hauptgrund gewesen, weshalb ihn die Qualifikation für Liga 2 nicht geglückt sei.
Nun heißt es also wieder: Spieler sichten und ein schlagkräftige Truppe zusammenstellen. Dies habe beim ersten Mal extrem viel Zeit beansprucht, verrät Dendi. „Wir haben versucht, Spieler zu finden, die gut zusammenpassen. Über 70 Spieler hatten wir in der engeren Auswahl.“ Von denen sind am Ende vier ins Team berufen worden.
„Gerade in dieser Zeit wird es schwierig werden, ein Team von Grund auf neu zu bilden, aber B8 ist auf Schwierigkeiten vorbereitet. Wir betrachten es als Gelegenheit“, gibt sich der Ex-NAVI-Profi kämpferisch. Ob er selbst mit seinem fortgeschrittenen eSport-Alter noch zum Kader gehören wird, ließ der sympathische Junge aus Lwiw offen.