Es sollten die nächsten Starspieler für das LEC-Team herangezogen werden, doch nun scheint in der Akademie von SK Gaming große Aufklärungsarbeit geleistet werden zu müssen. Wie die Teammanagerin “Vivi” in einem Statement am Sonntag mitteilte, würden Spieler und Trainer seit dem Summer Split 2020 nicht bezahlt werden. Die betroffenen Mitarbeiter würden sogar weiterhin auf einen versprochenen Vertrag warten.
Kein Vertrag, kein Geld: Skandal in der SK Gaming Akademie?
© SK Gaming
Die Akademie sollte 2019 neu aufgebaut werden. Eine Werkstudentin namens “Kimmi” soll mit dem Projekt beauftragt worden sein, ohne die nötige Erfahrung zu haben, die ein solches Unterfangen erfordere. So wurden für den Summer Split 2020 Spieler verpflichtet, denen laut Aussage der Teammanagerin allesamt ein Vertrag versprochen wurde. Im August 2020 solle sogar ein Mustervertrag vorgelegt worden sein. Aus unterschiedlichen Gründen soll die Organisation die Finalisierung der Verträge jedoch Monat um Monat verschoben haben. “Einmal wusste SK nichts über das Budget, das andere Mal standen verantwortliche Mitarbeiter nicht für Gespräche zur Verfügung”, schreibt Vivi in ihrem Statement.
Kam die Betreuung junger Spieler zu kurz?
Die Kritik der Managerin an der deutschen Organisation geht allerdings noch weiter, denn auch die Betreuung der jungen Spieler sei nicht ausreichend gewesen. “Aus meiner Perspektive ist es höchst unverantwortlich, dieses Projekt ohne Personen laufen zu lassen, die darin ausgebildet sind, mit Teenagern zu arbeiten, die Depressionen, Suizidgedanken, häusliche Gewalt und Mobbing erlebt haben”, verdeutlicht Vivi. Interne Spannungen in den Teams seien die logische Folge gewesen.
Lediglich eines der drei zusammengestellten Teams der Akademie sei zu einem Bootcamp der Organisation eingeladen worden. Alle anderen seien alleine gelassen worden und hätten keinerlei Chance gehabt, mit höher gestellten Mitarbeitern zu sprechen. Nur das besagte Team schaffte es in die zweite Division der Prime League, doch auch hier waren die Probleme groß. So verließ der Jungler das Roster inmitten des Summer Splits 2021, was zur Folge hatte, dass die anderen Spieler lustlos den Split auf Platz 6 beendeten. “Es ist sicher zu sagen, dass die meisten Spieler nicht gekommen wären, hätten sie gewusst, was mit ihnen passieren wird”, bilanziert Vivi in ihrem Statement.
SK Gaming entschuldigt sich
Am Montag veröffentlichte SK Gaming schließlich ein Statement zu den Vorwürfen. Die Organisation übernimmt die Verantwortung dafür, dass dem Projekt jegliche Ressourcen und Unterstützung fehlte. Neben der Entschuldigung stellte SK zudem klar, dass mit jeder betroffenen Person der Kontakt gesucht werde.