Mit zwei dominanten Vorstellungen sicherte sich Liquid den Platz an der Sonne und führt gegenwärtig Gruppe B an. Weder Rogue noch Spacestation Gaming hatten dem brasilianischen Roster etwas entgegenzusetzen, mit einer Ausnahme. Im zweiten Match, gegen SSG, musste Liquid auf Villa über die gesamte Distanz gehen, die Spieler berichten im Interview darüber, kurz vor einer Niederlage gestanden zu haben. Dennoch konnte das Spiel gedreht und die Konkurrenz geschlagen werden. Wir haben mit den Spielern gesprochen.
Six Invitational: Team Liquid-Interview „Neues Mindset & gewonnen“
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Das Interview führte Florian Merz
SPORT1: Aktuell seid ihr unangefochtener Spitzenreiter in Gruppe B. Seht ihr euch bereits als möglicher Titelanwärter?
Team Liquid, Luccas „Paluh“ Molina (Pro Player): Puh, das ist aktuell schwierig zu sagen, es ist noch sehr früh im gesamten Turnier. Aber es ist trotzdem ein guter Start, gerade für ein internationales Event. Wir fühlen uns sehr gut für die kommenden Matches und werden alles dafür tun, um uns entsprechend auf diese vorzubereiten.
SPORT1: Zwei Siege sprechen bereits eine deutliche Sprache, aber gegen SSG musstet ihr über die volle Distanz gehen. Was war da los?
Team Liquid, Adenauer „Silence“ Alvarenga (Head Coach): Es war das erste Spiel beim Invitational und generell gegen SSG, in dem wir angefangen haben zu verlieren. SSG war besonders in der Defensive stark. Entsprechend habe ich das Spiel pausiert und überlegt, wie wir dieses herumreißen können. Wir mussten auf jeden Fall darüber nachdenken, weil es keine einfache Sache ist, mal eben zurückzukommen, in die Overtime gehen und dann gewinnen. Wir müssen auf jeden Fall darüber nachdenken und schauen, was wir daraus mitnehmen können.
Team Liquid, Luccas „Paluh“ Molina (Pro Player): Nun, die Map an sich lag SSG ziemlich gut, sie haben die Granaten entsprechend gut genutzt, und als wir in der Verteidigung waren einige wichtige Frags erzielt. Die haben uns in eine ziemlich missliche Lage versetzt. Als wir dann auf Angriff wechselten, haben wir uns ein neues Mindset verpasst, eine eigene Streak gestartet und am Ende gewonnen.
SPORT1: Wenn man auf die Tabelle schaut, zeigt diese, dass die meisten Teams der Top 10 aus Lateinamerika stammen. Was macht diese Region gegenwärtig so stark?
Team Liquid, Luccas „Paluh“ Molina (Pro Player): Ich denke, dass diese Teams sich ziemlich schnell auf andere einstellen können, auch, wenn ihre Gegner ein solides Gameplay abliefern. Sie sind meistens nicht dazu in der Lage, mitten im Spiel ihre Spielweise zu verändern. NiP (Ninjas in Pyjamas, Anm. d. Red.) war eines der ersten Teams, die sich mitten im Spiel verändert haben. Es gab Momente, da spielten sie sehr aggressive und dann wiederum „step by step“. Andere Mannschaften kommen damit nicht so wirklich zurecht. Klar, mittlerweile ist bekannt, wie wir und andere LATAM-Team spielen, trotzdem können viele diese Art nicht kontern.