Spitzenreiter Hamburger SV hat in der 2. Bundesliga gepatzt und muss um die Tabellenführung bangen.
Hecking bedient nach HSV-Pleite
Die ersatzgeschwächte Mannschaft von Trainer Dieter Hecking verlor am Freitagabend zum Auftakt des 15. Spieltages völlig überraschend 1:2 (0:2) beim VfL Osnabrück und kassierte die zweite Liga-Niederlage in der laufenden Saison. (2. Bundesliga: VfL Osnabrück - Hamburger SV, im TICKER zum Nachlesen)
HSV droht Platz eins zu verlieren
Damit bleibt der HSV (29 Zähler) zumindest bis Sonntag noch an der Spitze, ehe Arminia Bielefeld mit einem Punktgewinn bei Darmstadt 98 vorbeiziehen kann.
HSV-Keeper Daniel Heuer-Fernandes war nach der Pleite bedient: "Wir hatten uns mehr vorgenommen und sind enttäuscht. Wir hätten vor der Halbzeit nicht das zweite Gegentor kassieren dürfen und müssen uns ankreiden lassen, dass wir nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen sind."
Die Osnabrücker blieben im sechsten Spiel in Serie ungeschlagen und rückten vorübergehend auf Platz sieben vor. Zuletzt hatte das Team von Trainer Daniel Thioune, der von 2002 bis 2004 beim VfB Lübeck unter Hecking spielte, bereits beim 1:0-Heimerfolg gegen den VfB Stuttgart einen Aufstiegsfavoriten besiegt.
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Schmidt schockt HSV nach Traum-Solo
Für die Szene des Abends vor 15.800 Zuschauern an der Bremer Brücke sorgte Niklas Schmidt: Der 21-Jährige tänzelte bei seinem überragenden Solo drei HSV-Profis aus und traf durch die Beine von Torhüter Daniel Heuer Fernandes zur Führung (37.).
Kurz vor dem Pausenpfiff erhöhte David Blacha per Kopf (45.+2), ehe Sonny Kittel (64.) noch der Anschlusstreffer gelang, sein neuntes Saisontor. Im Anschluss gelang den Hamburgern aber nicht mehr viel - und vom Gegner gab es dafür auch noch Häme: Osnabrücks Stadionsprecher wies in der 67. Minute darauf hin, dass der Shuttle-Bus zum Bahnhof bereits bereit stehen würde.
Hecking: "Wir müssen lernen, dreckiger zu spielen"
Hecking hatte allerdings weiter mit großen Personalsorgen zu kämpfen und reiste nur mit einem 17-Mann-Kader an. Unter anderem fehlten der erkrankte Kapitän Aaron Hunt (fiebriger Infekt), Xavier Amaechi, Lukas Hinterseer (beide Oberschenkelprellung) und Bakery Jatta (Sperre).
Sein Fazit lautete: "Wir haben verdient verloren, haben den Gegner heute durch zu viele unsaubere Aktionen ins Spiel kommen lassen. Wir müssen lernen, auswärts dreckiger zu spielen, mehr in die Zweikämpfe zu investieren."
Und abschließend legte der völlig bediente HSV-Coach noch nach: "Wir müssen begreifen, dass uns nichts geschenkt wird. Das Wesentliche in der 2. Bundesliga ist, das körperbetonte Spiel anzunehmen. Und so wie wir heute gespielten haben, wäre ein Punktgewinn nicht verdient gewesen."
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Deutliche Worte fand auch Sportvorstand Jonas Boldt nach der Niederlage in Osnabrück: "Das war heute nicht zweitligatauglich. Ohne Zweikämpfe und Körperkontakt kann man nicht Fußball spielen."
KSC landet Befreiungsschlag
Der Karlsruher SC feierte beim deutlichen 4:1 (3:0) gegen Jahn Regensburg den lang ersehnten Befreiungsschlag und durfte sich über den ersten Erfolg nach zuletzt acht Ligaspielen ohne Sieg freuen. (2. Bundesliga: Karlsruher SC - SSV Jahn Regensburg im TICKER zum Nachlesen).
Anton Fink (17.), Philipp Hofmann (21., 56.) per Doppelpack inklusive Seitfallziehertor und Marvin Wanitzek (89.) trafen für den KSC, Max Besuschkow (70.) war für die Gäste erfolgreich.
Damit sind die Karlsruher mit 19 Punkten derzeit Achter, Regensburg (20) liegt nach der ersten Niederlage seit mehr als zwei Monaten auf Platz sechs.