Der kommenden Spieltag der 2. Bundesliga hält eine echten Klassiker parat, der über Jahrzehnte auch eine Etage darüber zum Spitzenspiel getaugt hatte.
„Werder strahlt Souveränität aus“
Der SV Werder Bremen empfängt nach der Länderspielpause den FC Schalke 04 und geht nach dem Last-Minute-Sieg beim 1. FC Nürnberg mit viel Rückenwind in das brisante Duell.
„Wir wollen das Spiel gewinnen. Wir haben die letzten Wochen gezeigt, dass es bergauf geht“, sagte Werder-Coach Markus Anfang im Maschinensucher Doppelpass 2. Bundesliga von SPORT1. „Der Wiederaufbau steht vorne, aber wir wollen uns dem kurzfristigen Erfolg nicht verschließen. Ich versuche nichts zurückzuhalten, aber es muss realistisch sein.“
Nachdem die Knappen zuletzt zwei Ligaspiele in Folge (und im DFB-Pokal) verloren, könnte Werder mit einem Dreier zum Mit-Absteiger nach Punkten aufschließen. (DATEN: Die Tabelle der 2. Bundesliga)
Anfang: „Das braucht alles seine Zeit“
Bremen und Schalke - beide Traditionsklub haben ein ähnliches Schicksal hinter sich und müssen zusehen, dass die Zeit in der 2. Liga möglichst im nächsten Sommer wieder vorbei ist.
Für Anfang ist das allerdings alles andere als ein Selbstläufer. „Es ist schwierig, wenn du aus der Ersten Liga absteigst“, sagt der Coach. „Du hast so einen großen Traditionsverein. Das braucht alles seine Zeit. Du bist der Favorit, du musst die Spiele anders angehen. Es gehört auch dazu, dass es mal schwerer wird. In der Zweiten Liga kannst du gegen jeden Mannschaft gewinnen, gegen jede verlieren.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 2. Bundesliga)
Für ihn als Trainer sei die Aufgabe um so schwerer, da der Umbruch durch den Abstieg erst am Ende der Transferperiode vollzogen werden konnte.
„Es war ganz offen und ehrlich kommuniziert, dass erst die Voraussetzungen geschaffen werden müssen. Es mussten Transfers getätigt werden, um eine bestimmte Summe zusammen zu haben. Wir waren auf den Markt angewiesen. Damit sind wir sehr sorgfältig umgegangen. Der Verein strahlt eine gewisse Ruhe aus, eine gewisse Souveränität.“
Anfang vergleicht Werder mit Köln
Unbestritten sei, dass man erfolgreich sein wolle. „Das ist aufgrund der Situation schwer gewesen, wir haben uns aber etwas stabilisiert“, sagte Anfang. „Da steckt viel in der Mannschaft. Wir haben mit Ömer (Toprak, d. R.) einen Spieler, der zwei Monate verletzt war. Viele Spiele haben noch nie zusammen auf dem Platz gestanden. Es ist schon schwierig, wenn du die Stützen nicht immer dabei hast und die Last nur auf den Jüngeren liegt.“
Werder und der Aufstieg - kann es also doch noch gelingen? Coach Anfang erinnert sich an seine Zeit beim 1. FC Köln, als er die Geißböcke zum Aufstieg führte - und dennoch kurz vor dem Saisonende entlassen wurde. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)
„Ich habe das beim 1. FC Köln ganz anders erlebt. Da war das klare Ziel der Aufstieg. Die Mannschaft ist zusammengeblieben, wir haben sie sogar verstärkt. Wir haben es geschafft. Wir hatten es verdient. In Bremen ist ein bisschen anders, weil die Voraussetzungen anders sind. Da unterscheiden sich die Klubs.“