Wirbel beim FC Schalke 04 nach dem ersten Spieltag in der 2. Bundesliga:
Führte das zum Schalke-Knall?
Nur zwei Tage nach der furiosen 3:5-Niederlage der Knappen im Topspiel beim Hamburger SV hat sich der Aufsichtsrat auf die vorzeitige Auflösung des Vertrags von Vorstandsboss Bernd Schröder geeinigt.
Die Entscheidung zum 31. Juli sei im beiderseitigen Einvernehmen erfolgt, teilte S04 am Sonntagnachmittag auf seiner Homepage mit.
Schröder, der am Montag somit seinen letzten Arbeitstag hat, scheidet damit nach anderthalb Jahren aus dem Vorstand aus, steht dem Verein aber bis zum Jahresende beratend zur Verfügung, um eine geordnete Übergabe zu gewährleisten, hieß es weiter.
Schalke: Auch Knäbel übernimmt Schröder-Aufgaben mit
Die Aufgaben des 57-Jährigen innerhalb des Gremiums werden bis auf Weiteres von Christina Rühl-Hamers (Vorständin Finanzen, Personal und Recht) und Peter Knäbel (Vorstand Sport) übernommen.
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Schröder war seit dem 1. Januar 2022 bei dem aus der Bundesliga abgestiegenen Traditionsklub tätig, verantwortete neben seiner Rolle als Vorstandsvorsitzender die Ressorts Strategie, Vertrieb, Marketing, IT/Digital und Kommunikation.
„Meine Zeit auf Schalke werde ich immer in sehr guter Erinnerung behalten. Sie war sehr intensiv, hoch emotional und herausfordernd – so, wie Schalke eben ist“, wird Schröder zitiert.
„Intensiver Austausch über weitere Zusammenarbeit“
Es sei „in dieser Zeit gelungen, den Verein mit ruhiger Hand zu führen, strategisch neu auszurichten und wichtige Maßnahmen anzustoßen, die für die mittel- bis langfristige Entwicklung des Klubs wichtig sein werden. Sein größtes Gut bleiben dabei die 175.000 Mitglieder und Millionen von Fans – danke für eure Unterstützung, die ihr Schalke 04 jeden Tag gebt. Das bleibt für mich unvergesslich.“
Axel Hefer wiederum erklärte als Vorsitzender des Aufsichtsrats: „In den vergangenen Wochen hat es zwischen Aufsichtsrat und Bernd Schröder einen intensiven Austausch über die weitere Zusammenarbeit gegeben.“
Im Ergebnis stehe dazu „der Entschluss, eine personelle Neuausrichtung an der Spitze des Vorstands vorzunehmen. Im Namen des gesamten Vereins bedanken wir uns bei ihm für seinen großen Einsatz, seine geleistete Arbeit und wünschen ihm für seine berufliche wie private Zukunft alles Gute.“
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Wirbel auch wegen lange vergeblicher Sponsor-Suche
Zuletzt hatte sich unter anderem Kritik an Schröder entzündet, weil Schalke lange vergeblich nach einem neuen Sponsor auf der Trikot-Brust gesucht hatte.
Erst einen Tag vorm Zweitliga-Start in Hamburg fand Schalke mit Veltins schließlich doch noch einen langjährigen Partner, wenngleich nur als Übergangslösung.
Nach kicker-Informationen soll Schalke zudem unzufrieden darüber gewesen sein, mit welchem Tempo Schröder strategische Entwicklungen nicht nur ausarbeitete, sondern auch vorantrieb.
Was bei einem Herzblut-Klub wie Schalke wohl aber genauso schwer gewogen haben mag: Schröder und Schalke sollen auf emotionaler Ebene nie wirklich zueinandergefunden haben.