Spätes Drama auf Schalke! Fortuna Düsseldorf hat es verpasst, den Rückstand auf den schwächelnden Tabellenzweiten Holstein Kiel deutlich zu verringern. Durch das 1:1 (0:0) schrumpfte zudem der Vorsprung vor dem Verfolger Hamburger SV, der am Nachmittag 4:0 bei Eintracht Braunschweig gewonnen hatte, auf vier Punkte.

Die inzwischen seit fünf Partien ungeschlagenen Königsblauen sammelten dagegen einen weiteren Zähler für den Klassenerhalt ein und verbesserten sich auf den elften Rang. Der Relegationsplatz ist weiter fünf Punkte entfernt. Ausgerechnet der Ex-Düsseldorfer Kenan Karaman brachte Schalke mit seinem elften Saisontor (55.) in Führung, Ao Tanaka glich aus (67.). Kurz vor Schluss entschied Schiedsrichter Harm Osmers auf Elfmeter für Schalke und Gelb-Rot gegen Düsseldorfs Joshua Quarshie, er revidierte dies aber nach Sichtung der Videobilder.

Schiedsrichter beweist „dicke Eier“ - Müller „genervt“

Dass die Fortuna Glück hatte, stellte auch Keeper Florian Kastenmeier bei SPORT1 klar: Osmers habe „dicke Eier bewiesen, den vor dieser Kulisse zurückzunehmen. Er kann den auch geben.“

Sein Gegenüber, Marius Müller, zeigte sich von der Entscheidung „genervt“ und erklärte: „Er steht da vier Minuten am Bildschirm, spult vor und zurück. Es gibt mittlerweile für alles Elfmeter oder keinen Elfmeter. Es gibt sowieso keine klare Linie mehr.“

Düsseldorf-Trainer Daniel Thioune stellte in Frage, ob wirklich jeder Kontakt ein Foul sei. „An Karels Stelle würde ich auch ein bisschen aus der Hose gehen. Gottseidank hat jemand im Keller erkannt, dass es vielleicht zu wenig war.“ Der angesprochene Schalke-Coach Karel Geraerts hatte eine deutliche Meinung: „Es ist kein klarer Fehler. Der VAR kann nicht eingreifen. Für mich ist das ein Elfmeter.“ Das Ergebnis sei leistungsgerecht, die Rücknahme des Elfmeters allerdings ein „klarer Fehler“.

Karaman trifft für Schalke - Tanaka gleicht aus

Schalke-Coach Karel Geraerts musste auf den verletzten Derry Murkin verzichten, sein Gegenüber Daniel Thioune konnte wieder auf den Topstürmer Christos Tzolis setzen, der nach Gelbsperre zurückkehrte.

Mit dem neu gewonnenen Selbstbewusstsein aus vier Spielen in Folge ohne Niederlage bemühten sich die Gelsenkirchener um die Spielkontrolle, die Fortuna wartete auf Konterchancen. Das Tor des Gegners in Gefahr brachten beide Teams so zunächst nicht. Der letzte Pass oder die Flanke kam nicht an, je näher man dem Strafraum kam, desto größer wurde die Streuung.

Die erste nennenswerte Chance verbuchte Düsseldorf: Matthias Zimmermann scheiterte mit einem Schuss an Schalke-Keeper Marius Müller (25.). Auf der Gegenseite verfehlte Simon Terodde mit einem Kopfball das Tor (27.). Der Unterhaltungswert des Spiels blieb aber auf bescheidenem Niveau.

Nach dem Seitenwechsel spielte Schalke zielstrebiger nach vorne. Nach einem Einwurf von Thomas Ouwejan legte Terodde den Ball ab, Karaman traf von der Strafraumgrenze. Die Gäste verstärkten daraufhin ihre Angriffsbemühungen und kamen zum Ausgleich: Jordy de Wijs traf mit einem Kopfball den Pfosten, der zur zweiten Hälfte eingewechselte Tanaka staubte ab.

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mit Sport-Informations-Dienst (SID)