Mit einem furiosen Dreierpack beim 4:1 gegen Bundesliga-Absteiger VfL Bochum stellte Isac Lidberg gleich zum Start der neuen Saison seine Klasse unter Beweis. Schon nach fünf Minuten zimmerte er den Ball aus spitzem Winkel mit voller Wucht ins kurze Eck – ein Schuss wie ein Strahl mit 126 km/h unter die Latte und damit unhaltbar für Bochums Keeper Timo Horn.
Zweitliga-Torjäger erinnert an Gyökeres
Gewisse Parallelen zu Gyökeres
Kurz vor der Pause schaltete der Schwede am schnellsten, als Fraser Hornbys Kopfball an den Pfosten klatschte – Lidberg staubte eiskalt ab (45.+1). Und nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff war der 26-Jährige erneut zur Stelle: Ein abgefälschter Ball landete vor seinen Füßen: 3:1.
Spätestens nach diesem Auftritt steht fest: Lidberg ist mehr als nur ein guter Zweitliga-Stürmer.
Schon vergangene Saison Erfolgsgarant
Der schwedische Nationalspieler war überall, ständig in Bewegung, giftig im Pressing und im Abschluss eiskalt.
Schon in der vergangenen Saison war der Skandinavier der Erfolgsgarant im Trikot der Lilien: Mit 14 Treffern und fünf Assists in 28 Zweitliga-Partien führte er die teaminterne Scorerliste souverän an – und machte sich im deutschen Unterhaus einen Namen.
Kein Wunder also, dass Vergleiche zu Viktor Gyökeres laut werden. Auch der heutige Star, der gerade von Sporting Lissabon zum FC Arsenal gewechselt ist, kickte einst in der 2. Bundesliga – damals beim FC St. Pauli – und explodierte plötzlich.
Bei Lidberg sieht die Entwicklung ähnlich aus: Ausgebildet in Schweden, ein kurzes Intermezzo bei Utrecht – nun der Durchbruch in Darmstadt.
Lidberg weckt Erinnerungen an Gyökeres
Lidberg selbst blieb trotz seines Gala-Auftritts bescheiden. „Wenn man eine ordentliche Saison gespielt hat, dann gibt es eben Interesse und Gerüchte“, sagte er nach der Partie – sichtlich bemüht, die Wechselthemen nicht zu groß werden zu lassen. „Aber ich bin wirklich glücklich, hier zu sein. Und ich hoffe, das habe ich heute gezeigt.“
Ganz verschwinden werden die Gerüchte aber wohl nicht mehr. Laut Sky soll ein Angebot vom afrikanischen Champions-League-Sieger Pyramids FC über 2,5 Millionen Euro inklusive Weiterverkaufsbeteiligung bei den Lilien eingegangen sein.
Lidberg war im vergangenen Sommer vom FC Utrecht nach Darmstadt gewechselt – für eine Ablösesumme von weniger als einer Million Euro. Sein Vertrag läuft noch bis 2027. Der aktuelle Marktwert des Angreifers wird auf rund vier Millionen Euro geschätzt.
Sportdirektor Paul Fernie betonte, dass man grundsätzlich offen für Erlöse sei – aber nur, wenn konkrete Parameter stimmen. „Klar ist, dass die wirtschaftlichen Bedingungen eines Transfers immer in einem Verhältnis zu diesem sportlichen Wert stehen müssen“, sagte er.
„Angebot müsste schon richtig unmoralisch sein“
Trainer Florian Kohfeldt machte aber deutlich: Einen Transfer stelle man sich nur unter extremen Voraussetzungen vor. „Ein Angebot müsste schon richtig unmoralisch sein“, sagte er bestimmt. „Wir wollen ganz klar diese Saison mit Isac gestalten.“
Dass Lidberg sich weiterentwickelt hat, betonte Kohfeldt mehrfach. „Er hat hier einen Entwicklungsschritt gemacht wie nie zuvor.“ Und: Er habe in seiner Karriere selten zwei Jahre in Folge beim selben Klub gespielt. Vielleicht sei das nun anders.
Mit Auftritten wie am Samstag sorgt Lidberg jedenfalls selbst dafür, dass er weiterhin im Fokus steht.