Der spanische Frauen-Fußball kommt nicht zur Ruhe.
Spaniens Rebellinnen legen nach
In der Freitagsausgabe der spanischen Zeitung Marca erneuern zahlreiche Nationalspielerinnen, die jedoch anonym bleiben, ihre schweren Anschuldigungen gegenüber Trainer Jorge Vilda. Insgesamt führen sie zehn Punkte auf, die ihnen missfallen.
So kritisieren sie die schwachen Ergebnisse unter Vilda, die Taktik von ihm und die fehlende Qualität im Trainerteam. Auch das Training bezeichnen sie als zu eintönig.
Neben der sportlichen Kritik, die auch die schlechte Spielvorbereitung umfasst, bemängeln sie die fehlende Belastungssteuerung. In der Folge seien zahlreiche Spielerinnen verletzt zu ihren Vereinen zurückgekehrt. Als Beispiel führt die Marca Mariona Caldentey auf, die im vergangenen Jahr dreimal mit einer Verletzung von der Nationalmannschaft kam.
Auch Vildas Führungsstil in der Kritik
Im Fokus steht auch der Führungsstil von Vilda. So werfen die Spielerinnen ihm mangelnde Selbstkritik und Kontrollwahn vor. Es gebe es strenge Ausgangssperren, Vorgaben, was die Spielerinnen sagen dürfen, und Überwachung der sozialen Medien der Spielerinnen.
Darunter soll das Vertrauensverhältnis zwischen Mannschaft und Trainer massiv leiden. Auch fehlendes Einfühlungsvermögen und die Nominierungen von Spielerinnen, die in ihrem Teams kaum auf dem Feld stehen, belasten angeblich die Beziehung. Deswegen sei es auch vermehrt zu Konflikten gekommen.
Kritik gibt es auch am spanischen Verband RFEF. Dessen Engagement im Frauenfußball soll nur fadenscheinig sein. Stattdessen behindere der Verband die Professionalisierung der Liga, was für Unverständnis bei den Spielerinnen sorgt.