Der TSV 1860 München hat die Reißleine gezogen und Trainer Argirios Giannikis entlassen. Wie der Drittligist bekannt gab, muss neben dem 44-Jährigen auch Co-Trainer Franz Hübl gehen. Das ist die Konsequent aus der 0:4-Klatsche in Saarbrücken am vergangenen Wochenende. Aus den vergangenen sechs Drittliga-Partien holten die Löwen lediglich einen Dreier. Viermal gingen sie als Verlierer vom Platz.
Löwen werfen Trainer raus
Nach 20. Spieltagen steht 1860 lediglich auf dem 14. Platz - vier Punkte vor der Abstiegszone. „Agi Giannikis hat die Löwen in der vergangenen Saison nach einer Serie von Niederlagen übernommen, die Mannschaft stabilisiert und schlussendlich zum Klassenerhalt geführt“, wird Geschäftsführer Dr. Christian Werner in einer entsprechenden Mitteilung zitiert. „In der laufenden Saison ist die Mannschaft nun aber hinter den Erwartungen zurückgeblieben.“

Mit zahlreichen Transfers vor der Saison und einer konstant guten Jugendarbeit wollten die Löwen in diesem Jahr ganz vorne angreifen und endlich wieder in die 2. Liga zurückkehren. Doch jetzt sieht die Lage völlig anders aus. Statt Hoffnungen auf den Aufstieg drohen Existenzängste.
„Ich war jeden Tag mit voller Freude und mit vollem Engagement Cheftrainer des TSV 1860 München und bin mir sicher, dass wir im Team die aktuelle Situation gemeistert hätten“, sagte Giannikis nach seiner Entlassung: „Wenn ich auf die Zeit hier in München zurückblicke, denke ich an viele positive Erlebnisse, wie den Klassenerhalt durch den Sieg in Essen. Ich werde den Klub immer im Herzen behalten.“
Zweitschlechteste Defensive
Die Löwen haben in diesem Jahr die zweitschlechteste Defensive. Im letzten Jahr stellten die Löwen nach 38. Spieltagen noch die drittbeste Abwehrreihe.
Giannikis konnte nach seinem guten Start in der letzten Saison das Ruder bei den Löwen in dieser Hinrunde nicht mehr rumreißen. Jetzt suchen die Sechziger einen Nachfolger.
Ein Kandidat für die Nachfolge an der Grünwalder Straße ist Pavel Dotchev. Der 59-Jährige war bis zum Dezember Trainer von Ligarivale Erzgebirge Aue. Nach SPORT1-Informationen haben die Löwen bereits Kontakt zu Dotchev aufgenommen.
Dotchev, Rehm und Glöckner werden gehandelt
Der langjährige Trainer von Aue wäre bereit, die Stelle anzutreten, sofern die Sechziger ihm einen Vertrag über diesen Sommer hinaus anbieten würden. Auch Rüdiger Rehm kommt laut SPORT1-Informationen infrage. Zuletzt stand Rehm bei Waldhof Mannheim an der Seitenlinie.
Auch Patrick Glöckner ist ein heißer Kandidat, wie SPORT1 weiß. Der 48-Jährige war von November 2022 bis zum Frühjahr 2023 Trainer von Hansa Rostock. Davor stand er zwei Jahre bei Waldhof Mannheim unter Vertrag. Seitdem ist Glöckner vereinslos.
Der Nachfolger von Giannikis wäre dann schon der fünfte Trainer der Löwen in den letzten zwei Jahren.