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VfB Stuttgart - HSV: Muss die Relegation reformiert werden? - Kommentar von Pit Gottschalk

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VfB Stuttgart - HSV: Muss die Relegation reformiert werden? - Kommentar von Pit Gottschalk

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Muss die Relegation weg?

Um nach fünf Jahren 2. Liga aufzusteigen, muss der Hamburger SV den VfB Stuttgart in der Relegation schlagen. Die Statistik spricht gegen den HSV. Ist eine Reform der Relegation notwendig? Nicht aus Sicht der Bundesliga.
Auf der Pressekonferenz vor dem Relegationshinspiel des Hamburger SV gegen den VfB Stuttgart spricht Trainer Tim Walter über den "Rückschlag", in die Relegation zu müssen.
pgottschalk
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von Pit Gottschalk

Ist es gerecht, wenn der Dritte der 2. Liga nicht direkt aufsteigen darf, sondern eine Extrarunde in der Lotterie namens „Relegation“ drehen muss? Nur dreimal in den vergangenen 14 Jahren bestanden die Zweitligisten ihre Reifeprüfung gegen den Drittletzten der Bundesliga:

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  • 2009 der 1. FC Nürnberg gegen Energie Cottbus
  • 2012 Fortuna Düsseldorf gegen Hertha BSC
  • 2019 Union Berlin gegen den VfB Stuttgart

In den zehn anderen Versuchen seit Wiedereinführung der Relegation 2009 scheiterten die Herausforderer.

Manchmal knapp wie der Karlsruher SC 2015 gegen den Hamburger SV, gelegentlich kläglich wie Holstein Kiel 2021 gegen den 1. FC Köln.

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Ist die Abschaffung der Relegation sinnvoll?

Laut Bundesligabarometer sehen die deutschen Fußballfans die HSV-Chancen in der Relegation 2023 gegen Stuttgart deshalb als gering an: Nur jeder Vierte (22,9 Prozent) meint, dass sich der frühere Bundesliga-Dino in den zwei Spielen am Donnerstag (20.45 Uhr im LIVETICKER) und Montag durchsetzen wird.

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Es ist deswegen nicht verwunderlich, wenn der HSV-Manager Jonas Boldt eine Reform der Relegation einfordert. Die beste Änderung wäre wohl aus Sicht der 2. Liga: dass die Relegation ganz abgeschafft wird und drei statt zwei Mannschaften sofort aufsteigen dürfen.

Aber ist das klug? Man kann locker gegen eine Abschaffung argumentieren: Wenn es der aufstrebende Zweitligist nicht schafft, sich in Hin- und Rückspiel gegen einen schwachen Bundesligisten durchzusetzen, hat er in der ersten Liga auch nichts verloren.

Kaderplanung als Erfolgsrezept

Doch so einfach ist die Argumentationskette nicht. Ein Zweitligist, der weiß, dass er ins Oberhaus einzieht, stattet seinen Kader ganz anders aus. Bestenfalls hat die Mannschaft wenig bis gar nichts mehr mit dem Kraftfußball aus dem Unterhaus zu tun.

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Siehe Union Berlin. Als der Aufstieg 2019 gelang, durfte Trainer Urs Fischer seine Mannschaft zuerst radikal und später gezielt so aufmotzen, dass vier Jahre später sogar der Einzug in die Champions League gelang. Schalke tat das 2022 nicht. Und steigt ein Jahr später wieder ab.

Die Kluft zwischen erster und zweiter Liga war offenbar schon immer so groß. Bereits früher gab‘s ja eine Relegation: von 1982 bis 1991. Auch damals kamen in zehn Duellen nur drei Zweitligisten durch:

  • 1983 Bayer Uerdingen gegen Schalke 04,
  • 1985 der 1. FC Saarbrücken gegen Arminia Bielefeld und
  • 1991 die Stuttgarter Kickers gegen St. Pauli.

Diese Reform-Möglichkeiten gibt es

Die Relegation abschaffen: Das will offenbar kein Bundesliga-Klub wirklich. Zu lukrativ sind die Millioneneinnahmen aus den Live-Rechten. Die Ausscheidungsspiele werden alle vier Jahre separat verkauft und sind aktuell bei Sat.1 zu sehen. (So auch VfB gegen HSV heute Abend.)

Bliebe also ein Reförmchen. Zum Beispiel: eine Auslosung, wer zuerst Heimrecht hat. Oder: Spiele auf neutralem Gelände. Womöglich: irgendeine Turnierform wie in der Premier League, um die Aufsteiger zu ermitteln.

Kurzum, den Zweitligisten bleibt wohl nichts anderes übrig: Sie müssen mit der Ungerechtigkeit namens Relegation leben und ihre Bewährungsstrafe in den zwei Ausscheidungsspielen absolvieren. Konkret zum HSV: einfach VfB Stuttgart schlagen und gut ist.

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