Darmstadt 98 hat im Kampf um den Klassenerhalt in der Bundesliga immer noch kein Mittel gegen seine eklatante Auswärtsschwäche gefunden.
Kramaric lässt Hoffenheim träumen
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Eine Woche nach dem überraschenden Heimsieg gegen Borussia Dortmund (2:1) unterlag das Schlusslicht 0:2 (0:0) im Südwest-Duell bei TSG Hoffenheim. Damit kassierten die Lilien in der laufenden Saison die zehnte Pleite im zehnten Auswärtsspiel.
Der eingewechselte Andrej Kramaric (64./90.+3) erzielte die beiden Treffer für die Hoffenheimer, die nicht nur den ersten Dreier gegen Darmstadt in der Bundesliga und einen wichtigen Sieg im Kampf um einen Platz im internationalen Wettbewerb feierten.
"Es freut mich für ihn. Er hat viel zu kämpfen, weil er nicht die Torquote hat, die er sich gerne wünscht", sagte Trainer Julian Nagelsmann.
Hoffenheim hat nun bereits elf Tore durch Joker erzielt, das ist Ligaspitze. Umgekehrt musste Darmstadt bereits zehn Treffer durch eingewechselte Spieler hinnehmen - kein Team kassierte mehr Joker-Gegentore.
Hoffenheim stellt Klubrekord auf
Die TSG ist bereits seit elf Heimspielen in Eliteklasse ungeschlagen und hat damit einen Klubrekord aufgestellt. (Der Ticker zum Nachlesen)
Die 29.013 Zuschauer in der Rhein-Neckar-Arena hatten nach sieben Minuten schon jeweils eine Großchance auf beiden Seiten gesehen. Zunächst brachte Marcel Heller die komplette TSG-Defensive in Verlegenheit, der Ball landete am Ende aber nicht im Tor (5.).
Aufseiten der Gastgeber war es der Ex-Darmstädter Sandro Wagner, der den Ball aus kurzer Distanz nicht an Lilien-Torwart Michael Esser vorbeibrachte (7.). Wagner war nach seiner Rotsperre in die Startelf der Hoffenheimer zurückkehrt.
"Sie haben richtig gut gespielt heute und waren einer der stärksten Gegner, die wir hier hatten", meinte Wagner. "Und das nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch. Ich bin überzeugt, dass sie den Klassenerhalt schaffen werden."
Darmstadt hält Partie offen
Die Gäste, bei denen der gesperrte Kapitän Aytac Sulu fehlte, hielten in der Anfangsphase gut mit und waren immer wieder bei Kontern gefährlich. Die Kraichgauer, die ohne den gesperrten Benjamin Hübner sowie Mark Uth, Fabian Schär, Jeremy Toljan und Lukas Rupp auskommen mussten, hatten es in den ersten 20 Minuten mit einem ebenbürtigen Gegner zu tun.
Auch nach einer halben Stunde präsentierte sich Darmstadt nicht wie ein Punktelieferant - ganz im Gegenteil. Die Gäste um Routinier Hamit Altintop im zentralen Mittelfeld hielten die Partie offen, von der erwarteten Dominanz der Hoffenheimer war nicht viel zu sehen. (Spielplan/Ergebnisse der Bundesliga)
Lediglich der agile Nadiem Amiri sorgte mit einem Distanzschuss für Gefahr (24.). Das torlose Remis zur Pause hatten sich die Gäste redlich verdient.
"Am Ende haben sie uns halt geknackt. Das ist sehr schade, weil wir uns wieder sehr reingelegt haben und leider nicht belohnt wurden", sagte Darmstadt-Stürmer Terence Boyd nach der Partie.
Abseitstor von Kramaric
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeber den Druck, mehr als ein Abseitstor von Kramaric (53.) kam zunächst aber nicht dabei heraus. Dennoch wurden die Lilien immer mehr in die Defensive gedrängt, die Schützlinge von Trainer Torsten Frings konnten kaum noch für Entlastung sorgen.
Der Treffer des Jokers aus Kroatien nach Vorarbeit von Marco Terrazzino hatte sich angebahnt. Im Anschluss waren die Hoffenheimer dem zweiten Tor näher als Darmstadt dem Ausgleich.