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SC Freiburg: Kevin Schade – Freiburgs nächster Nachwuchsprofi

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SC Freiburg: Kevin Schade – Freiburgs nächster Nachwuchsprofi

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Eine Rakete für Flick?

Kevin Schade ist der nächste Jugendspieler des SC Freiburg, der den Sprung zu den Profis geschafft hat. In dieser Saison zählt er zu den Shootingstars.
Der SC Freiburg ringt Bayer Leverkusen nieder und stürmt vor der Winterpause auf Rang drei. Christian Streich feiert Jubiläum - und zugleich einen Rekord seiner Mannschaft.
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Es läuft die 84. Spielminute. Der eingewechselte Ermedin Demirović bringt von rechts einen scharfen Ball in den Strafraum von Bayer Leverkusen, dort schleicht sich der ebenfalls eingewechselte Kevin Schade an seinen Gegenspielern vorbei und netzt vor dem herausstürmenden Torhüter Lukas Hradecky zum 2:1 Endstand ein.

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Nur wenige Augenblicke später befindet sich der 20 Jahre alte Offensivspieler inmitten einer Freiburger Jubeltraube. Die Freude ist groß beim Sport-Club, durch den Sieg gegen Leverkusen überwintern die Breisgauer auf Platz drei, so gut waren die Freiburger nach der Hinrunde noch nie.

Und Schade hat seinen Anteil am Erfolg. Erst im Sommer war er von Trainer Christian Streich in die erste Mannschaft berufen worden. Gegen Leverkusen verbuchte er bereits seine dritte Torbeteiligung.

Schade hatte zunächst wenig für Fußball übrig

2001 kam Schade in Potsdam als Sohn einer deutschen Mutter und eines nigerianischen Vaters zur Welt. In seiner Jugend hatte er wenig für den Fußball übrig und probierte sich lange Zeit in anderen Sportarten wie Handball aus. Bei einem Turnier seiner Schule in Babelsberg fiel aber schnell auf, dass Schade ziemlich gut Fußball spielen konnte. Und so kam es, dass er seinen Weg in die Jugend des SV Babelsberg 03 fand.

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Nachwuchsleiter Matthias Boron erinnert sich: „Eigentlich war relativ schnell klar, dass wir ihn hier nicht lange halten können, weil er zu viele gute Eigenschaften hat, die für andere Vereine interessant sind.“ In der Tat zog es Schade nach nur zwei Jahren in die Jugendabteilung von Energie Cottbus. Nachdem Schade dort schnell zum Stammspieler gereift war, wechselte er schließlich 2018 in die Jugend des SC Freiburg. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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Kevin Schade (r.) spielte zwei Jahre bei Energie Cottbus
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Für Schade rückblickend die richtige Entscheidung. „Mir wurde von Freiburg ein guter Weg aufgezeigt, wie mit mir geplant wird. Der Verein und Herr Streich, der früher selbst viele Jahre im Nachwuchs gearbeitet hat, ist bekannt dafür, auf junge Spieler zu setzen und sie behutsam aufzubauen“, erinnert sich der Rechtsfuß.

Christian Streich als Mentor

Nachdem Schade mit der zweiten Mannschaft des SCF in die dritte Liga aufstieg, zog ihn Trainer Christian Streich in diesem Sommer hoch in die erste Mannschaft. Schade kam für Freiburgs zweite Mannschaft auf insgesamt 26 Einsätze und steuerte 14 Torbeteiligungen zum Aufstieg bei.

Streich spielt für Schade eine extrem wichtige Rolle. „Ich tue mich schwer, ihn zu duzen, weil ich nicht weiß, ob man das darf. Er ist ein spezieller Trainertyp. Jedes Mal, wenn ich spiele, gibt es mir das Gefühl, dass er mir vertraut. Und das ist wichtig für mich. Mit seiner positiven Art nimmt er dir die Nervosität.“

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Das tat Streich auch bei Schades Debüt am zweiten Spieltag gegen Borussia Dortmund. Für Schade ein unvergessliches Erlebnis, nicht nur wegen des 2:1-Erfolges gegen den BVB: „Und dann kommt der Moment, in dem der Trainer sagt: Kevin, auf geht‘s! Dann denkt man über nichts mehr nach, ist fokussiert und realisieren kann man das erst nach dem Spiel.“

Der Anfang war gemacht. Und der Höhenflug des Offensivspielers hielt weiter an, als Schade drei Wochen später zu seinem Startelf-Debüt gegen Mainz 05 kam. „Es war schon immer ein Traum und ein Ziel von mir gewesen, in der Bundesliga anzukommen. Das es so schnell geht, hätte ich nicht gedacht“, erzählte Schade beim SWR.

Beim glorreichen 6:0 gegen Borussia Mönchengladbach erzielte Schade dann sein erstes Bundesligator und bereitete einen weiteren Treffer vor. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

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Erleichtert postet Schade seinen Jubel auf Instagram und versah diese mit der Unterschrift: „Was ein Spiel! Endlich mein erstes Tor und meine erste Vorlage“

Zweitschnellster Spieler der Bundesliga

Schades Spiel kennzeichnet sich besonders durch sein technisch versiertes Spiel und seine immens Schnelligkeit aus. In dieser Saison liegt Schade mit einer Spitzengeschwindigkeit von 36,3 km/h hinter dem Mainzer Jeremiah St. Juste (36,6 km/h) auf Rang zwei der schnellsten Bundesliga-Spieler und lässt damit sogar Spieler wie Alphonso Davies vom FC Bayern hinter sich.

Bei diesem Potenzial ist es nur logisch, dass größere Vereine auf Schade aufmerksam geworden sind - national wie international. Doch Schade entschied sich jüngst, seinen Vertrag in Freiburg zu verlängern. „Ich weiß, dass ich noch ein bisschen Zeit brauche, bis ich oben konstant mitspielen kann“, begründete er seine Entscheidung.

SC-Sportvorstand Jochen Saier weiß um die Qualitäten seines Spielers und sagt ihm eine große Zukunft voraus: „Kevin ist ein hoch veranlagter Junge, der es weit bringen kann.“

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Und auch Schade selbst hat große Ziele: „Natürlich träumt man von der Champions League und der Nationalmannschaft, das sind aber weit entfernte Ziele, mit denen ich mich aktuell nicht beschäftige. Für mich geht es erst einmal darum, als junger Spieler so viel wie möglich Spielpraxis zu sammeln“, sagte er gegenüber dem SWR. DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Hansi Flick hat Schade auf dem Zettel

Doch Champions League und Nationalmannschaft könnten schneller auf Schade zukommen als er es selbst vielleicht für möglich hält.

Nachdem Schade alle Jugendnationalmannschaften des DFB durchlaufen hat, debütierte er im Oktober beim EM-Qualifikationsspiel gegen Israel (3:2) für die deutsche U-21 Nationalmannschaft. Schade überzeugte von Beginn an als Aktivposten und erzielte zwei Minuten vor dem Ende das 2:2. Insgesamt kommt Schade in vier Einsätzen für die U21 auf drei Tore und zwei Vorlagen.

Erzielte bei seinem Debüt gleich sein erstes Tor: Kevin Schade
Erzielte bei seinem Debüt gleich sein erstes Tor: Kevin Schade

Der nächste Schritt zu Bundestrainer Hansi Flick könnte schon bald erfolgen.

„Kevin ist ein sehr großes Talent, er ist lernfähig. Er ist schnell, kopfballstark und torgefährlich. Kevin macht uns Spaß, er ist ein interessanter Spieler mit großen Fähigkeiten“, wird Flicks Co-Trainer Hermann Gerland in der Sportbild zitiert. Allerdings müsse Schade „auch noch viel lernen“, so Gerland.

Streich: Das muss Schade noch lernen

Auch Streich sieht noch Verbesserungspotenzial bei Schade: „Er ist schnell, kann hoch springen und gut kicken. Dazu ist er selbstbewusst und hat keine Angst. Er weiß, wie er die Waffen, über die er verfügt, einsetzen kann. Allerdings muss er noch etwas ruhiger werden.“

Bei all dem Aufsehen und Lob weiß Schade die Situation bodenständig einzuordnen: „Ich habe gerade mal zehn Bundesliga-Spiele. Es gibt Spieler, die haben 250 Spiele in der Bundesliga gemacht. Für zehn Spiele war es gut, aber da geht noch mehr.“

Man darf gespannt sein, wie die Nummer 20 in Freiburg sich entwickelt und ob Deutschland neben Florian Wirtz, Karim Adeyemi und Jamal Musiala nicht noch einen aufregenden Youngster mehr in der Hinterhand hat.

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