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Zwingt Borussia Mönchengladbach Matthias Ginter zum Winter-Transfer? Hütter und Eberl erklären Bankplatz

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Zwingt Borussia Mönchengladbach Matthias Ginter zum Winter-Transfer? Hütter und Eberl erklären Bankplatz

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Der Fall Ginter spitzt sich zu

Matthias Ginter sitzt im Topspiel gegen Bayer Leverkusen nur auf der Bank. Trainer Adi Hütter verteidigt die Entscheidung.
Denis Zakaria und Matthias Ginter werden Gladbach am Saisonende verlassen. Vielleicht geht aber alles noch schneller, wie Sportdirektor Max Eberl anklingen ließ.
Johannes Fischer
Johannes Fischer
Niklas Niendorf
Niklas Niendorf

Mit der 1:2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen ist aus Gladbachs breiter Brust, die durch den Sieg beim FC Bayern entstanden war, schon wieder die Luft raus.

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Dabei ist die vierte Heimpleite in Serie noch nicht einmal das schlimmste Malheur - es ist viel mehr ein Randaspekt: Der Fall Matthias Ginter. Dieser hat sich bei Borussia Mönchengladbach zu einer explosiven Personalie entwickelt.

Vor dem Topspiel am Samstagabend hatte Gladbach-Trainer Adi Hütter für einen echten Paukenschlag gesorgt, indem er den Nationalspieler Ginter nur auf die Bank setzte. (BERICHT: So kam es zum Bruch mit Ginter)

Die Hintergründe von Ginters Degradierung zum Bankdrücker liegen auf der Hand: Vor rund zwei Wochen hatten Verein und der 27-Jährige bekannt gegeben, dass er der im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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„Wir haben vor dem gestrigen Abschlusstraining entschieden, dass wir mit Marvin Friedrich in die Partie gehen“, erklärte Hütter bei Sky.

Zwingt Gladbach Ginter zum Transfer im Winter?

Der überraschende Bank-Platz für Ginter wirft die Frage auf, ob Gladbach ihn damit noch im Winter zu einem Abschied drängen will, um einen wirtschaftlichen Schaden irgendwie noch abzuwenden. Zur Erinnerung: 2017 überwiesen die Fohlen 17 Millionen Euro an den BVB. Im Sommer geht Ginter ohne Gegenwert.

Hinzukommt: Der Verteidiger kann mit Blick auf die WM im Dezember nicht dauerhaft auf der Bank sitzen. Das würde seinen Platz im Kader von Bundestrainer Hansi Flick gefährden.

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Ex-Gladbacher Martin Stranzl zählt Matthias Ginter und Denis Zakaria an
02:30
Ex-Gladbacher zählt Ginter und Zakaria an

„Fakt ist, dass wir im Sommer getrennte Wege gehen. Max und ich haben auch ganz klar mit Matthias Ginter gesprochen“, rechtfertigte Hütter am Samstag seine Entscheidung.

„Auf der einen Seiten geht es um die Zukunft und auf der anderen Seite geht es um die Leistung. In diesem Fall habe ich mich jetzt gegen Matthias Ginter entschieden“, erklärte der Trainer. Dabei hatte der Abwehrchef in München noch eine starke Partie gezeigt.

Matthäus: „Ginter hat sich nichts zu Schulden kommen lassen“

Für Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, früher selbst Gladbacher, können die Fohlen aus sportlicher Sicht eigentlich nicht auf den Nationalspieler verzichten.

„Ginter hat sich nichts zu Schulden kommen lassen, sportlich zumindest“, sagte der Sky-Experte nach der Fohlen-Niederlage. „Er hat gegen Bayern ein Riesen-Spiel gemacht und heute wird ein Jordan Beyer, ein junger und talentierter Spieler, vor ihm eingewechselt. Auch Tony Jantschke, der heute sein drittes Spiel in dieser Saison gemacht hat.“

Längst ist klar, dass die Borussia in einem echten Dilemma steckt: In der augenblicklichen Situation müssen die besten Spieler auf dem Platz stehen - dass Ginter in diese Elf gehört, steht eigentlich außer Frage.

In diesem Zusammenhang mutet Hütters mehr oder weniger versteckte Kritik an Ginter befremdlich an: Auf Matthäus‘ lobende Worte erwiderte der Gladbach-Coach, der frühere Freiburger sei auch einer der Spieler gewesen war, die bei der verheerenden Pleitenserie im Frühwinter auf dem Platz standen.

Stefan Lainer schildert die Veränderungen bei Borussia Mönchengladbach
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Für Matthäus ist dies freilich kein Argument, auf Ginter zu verzichten - schließlich spielte in dieser Phase, bis auf Keeper Yann Sommer, kein Spieler auf Normalniveau.

Brouwers: “Am besten wäre es, Ginter zu verkaufen“

„Gladbach steckt im Abstiegskampf“, stellte Matthäus klar: „Da muss ich die besten Spieler spielen lassen, außer man hat klar die Ansage bekommen, dass einen die Spieler am Ende der Saison verlassen und man deswegen schon für die Zukunft plant.“

Der Rekordnationalspieler erklärte: „Nicht nur ich verstehe nicht, dass Ginter nicht von Anfang an gespielt hat, sondern auch viele Fans. Er ist einer der besten Innenverteidiger in Deutschland, ist nicht umsonst bei Hansi Flick dabei. Deswegen müssen wir uns schon die Frage stellen, was das Ziel mit Ginter in den nächsten Wochen und Monaten ist. Will man ihn auf der Bank verhungern lassen? Oder kann ihn Mönchengladbach noch gebrauchen? Ich hoffe, ja. Er ist ein interessanter Spieler und war immer zuverlässig.“

In der Ginter-Frage stellt sich Klub-Ikone Roel Brouwers auf die Seite des Vereins. Der Niederländer, der sich zwischen 2007 und 2016 zum absoluten Fan-Liebling aufschwang, verfolgt Gladbach intensiv aus seiner Heimat.

„Weil es schon klar ist das Ginter geht - ob im Sommer oder jetzt - verstehe ich schon, dass man für die Zukunft plant“, sagt der heutige U21-Coach von Roda Kerkrade bei SPORT1: „Am beste wäre es, wenn er noch im Winter verkauft würde, damit Gladbach noch eine Ablöse bekommt.“

Eberl dementiert Knatsch mit Ginter

Sportdirektor Max Eberl wollte indes von einem Knatsch mit Ginter auch wegen des Friedrich-Transfers nichts wissen.

„Wir haben mit Matze darüber gesprochen, ganz offen, ganz ehrlich, so wie wir es die ganze Zeit getan haben“, erklärte Eberl und betonte: „Der Verein steht über allem. Es gibt keinen Spieler, keinen Trainer, keinen Sportdirektor, der größer als der Verein ist.“

Auch wenn er betonte, dass in Gladbach „kein Spieler weggeschickt wird“ und Ginter „kein Notnagel“ sei, stellte Eberl gleichzeitig erneut klar, dass man sich nicht gegen einen vorzeitigen Abschied wehren würde.

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„Man wird sehen, was bis zum 31. Januar passiert“

„Man wird sehen, was noch bis zum 31. Januar passiert“, sagte Eberl, verriet aber auch: „Bis heute gab es noch kein Angebot für Matthias Ginter, deswegen ist das alles Spekulation. Ich habe nichts auf dem Tisch, worüber ich reden kann. Er ist ein Spieler, der bis zum 30.6. Vertrag hat.“

Nach SPORT1-Informationen hat Inter Mailand hat zwar Interesse am 46-maligen DFB-Star, aber nicht für jetzt. Die finanziell gebeutelten Italiener beschäftigen sich allenfalls für den Sommer mit Ginter.

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Hütter: Warum Friedrich den Vorzug erhielt

Hütter lobte indes Ginter-Ersatz Friedrich und erklärt: “Ich bin sehr froh über diesen Transfer. Er ist ein Spieler, der in Zukunft für Gladbach spielen wird. Er steht im Saft und hat gute Spiele für Union gemacht.“

Auf die Zukunft von Ginter angesprochen, antwortete Hütter: „Er ist Profi genug und weiß, dass wir ihn auch noch brauchen können. Dennoch ist das Transferfenster noch bis zum 31. offen.“

Dass Ginter nun vorerst auf der Bank Platz nimmt, macht einen Wechsel noch in dieser Transferperiode in jedem Fall nicht unwahrscheinlicher.

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