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FC Bayern im Corona-Chaos: Antworten zum Duell gegen Mönchengladbach

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FC Bayern im Corona-Chaos: Antworten zum Duell gegen Mönchengladbach

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So pikant wäre eine Bayern-Absage

Das Corona-Chaos beim FC Bayern nimmt kein Ende. Der Rückrundenstart gegen Gladbach wackelt bedenklich. SPORT1 beantwortet die wichtigsten Fragen.
Das Corona-Virus trifft den FC Bayern mit aller Härte. Findet das Spiel gegen Borussia Mönchengladbach tatsächlich statt? Max Eberl äußert sich auf der Pressekonferenz dazu.
Johannes Fischer
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khau
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von Johannes Fischer, Kerry Hau

Als der FC Bayern am 28. Juli Borussia Mönchengladbach zu einem Testspiel für die anstehende Saison empfing, war schnell die Rede von einem Muster ohne Wert.

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Bei der 0:2-Niederlage gegen die Fohlen standen beim Rekordmeister zahlreiche Spieler der zweiten oder dritten Garde, wie Ron-Thorben Hoffmann, Torben Rhein oder Malik Tillman, auf dem Platz.

Gut fünf Monate später treffen die beiden Teams erneut in der Allianz Arena aufeinander (Bundesliga: FC Bayern - Borussia Mönchengladbach, Fr. ab 20.30 Uhr im LIVETICKER), allerdings geht es diesmal um Bundesligapunkte. Und dennoch wird das Team von Julian Nagelsmann erneut nicht wie eine A-Elf aussehen - wenn überhaupt eine Mannschaft auf dem Rasen steht.

Nachdem die Bayern am Mittwochmittag mit Alphonso Davies den neunten Corona-Fall vermelden mussten, steht das Duell zum Rückrundenstart mehr denn je auf der Kippe. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

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Welche Spieler befinden sich in Isolation, was sagen die Protagonisten - und vor allem: wie geht es nun weiter? SPORT1 beantwortet die wichtigsten Fragen rund um das Corona-Chaos der Bayern.

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Welche Spieler sind betroffen?

Am Neujahrstag hatte das Unheil aus Bayern-Sicht begonnen. Neben Co-Trainer Dino Toppmöller meldete der Klub die Corona-Fälle von Manuel Neuer, Kingsley Coman, Corentin Tolisso und Omar Richards.

Zwei Tage später reihten sich Lucas Hernández und Tanguy Nianzou ins Corona-Lazarett ein.

Am Dienstag wurden die Verdachtsfälle von Leroy Sané und Dayot Upamecano bestätigt, während Josip Stanisic (der allerdings nach einer Verletzungspause ohnehin kein Thema für den Rückrundenstart war) negativ getestet wurde.

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Der positive Test von Davies, den die Bayern am Mittwochnachmittag vermeldeten, ist der vorläufige Schlusspunkt unter einem Horrorstart des Rekordmeisters ins neue Jahr.

Erschwerend kommt beim Team von Trainer Julian Nagelsmann hinzu, dass Bouna Sarr und Eric Maxim Choupo-Moting beim Afrika-Cup im Einsatz sind.

Welche Spieler sind noch einsatzbereit?

Weil neben Corona-Ausfällen und Afrika-Cup-Startern auch einige angeschlagene Spieler fraglich sind (unter anderem Leon Goretzka und Niklas Süle), standen am Mittwoch nur noch folgende drei Keeper und zehn Feldspieler auf dem Trainingsplatz.

Tor: Sven Ulreich, Christian Früchtl, Johannes Schenk

Abwehr: Benjamin Pavard, Alphonso Davies (wurde erst nach dem Training positiv getestet)

Mittelfeld: Joshua Kimmich, Marcel Sabitzer, Marc Roca, Jamal Musiala

Sturm: Serge Gnabry, Robert Lewandowski, Thomas Müller, Malik Tillman

Noch ist nicht klar, welche Spieler aus den Jugendmannschaften die Kaderlücken füllen könnten. Sicher ist aber, dass Nagelsmann vor allem in der Abwehr enorme Probleme haben wird – vor allem wenn Süle (Rückenprobleme) nicht rechtzeitig auf die Beine kommt.

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Was sagen die Protagonisten?

Die Aussage, dass der FC Bayern den Rückrundenstart am Freitagabend am liebsten absagen würde, kam nicht etwa von den Münchnern selbst, sondern vom Gegner.

„Es ist so, dass Bayern das Spiel gerne absetzen würde, aber das entscheidet die Liga“, verriet Gladbachs Sportdirektor Max Eberl auf der Pressekonferenz am Mittwochmittag. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Bayerns Sport-Vorstand Hasan Salihamidzic konkretisierte bei der dpa wenig später: „Wir haben aktuell zehn Feldspieler und zwei Torhüter. Deshalb machen wir uns Gedanken, wie wir das Spiel bestreiten können und haben die Situation mit der DFL diskutiert.“

Kann es zu weiteren Corona-Fällen kommen?

Das ist nicht auszuschließen.

Allein die Tatsache, dass Davies am Mittwochvormittag das Mannschaftstraining absolvierte, bevor der PCR-Test am Mittag anschlug, zeigt, in welcher Bredouille sich die Mannschaft befindet. Immerhin hatte der Verein nach der Weihnachtspause sein Hygienekonzept angepasst, indem es drei Umkleidekabinen gibt und die Spieler getrennt voneinander duschen.

Wann müsste das Spiel abgesagt werden?

Blickt man auf den Lizenzspieler-Kader des Rekordmeisters, bleiben derzeit zehn einsatzbereite Spieler (plus drei Torhüter) übrig – und damit einer mehr, als laut DFL-Statuten auf den Spielberichtsbogen stehen müssen.

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In der Spielordnung der DFL ist unter Paragraph 2, Punkt 3 die „Absetzung wegen Erkrankung von Spielern“ geregelt. Dort heißt es: „Dem Antrag ist nicht stattzugeben, wenn mehr als 15 spielberechtigte Lizenzspieler und/oder in der Lizenzmannschaft spielberechtigte Amateure/Vertragsspieler zur Verfügung stehen. Unter diesen müssen sich mindestens neun Lizenzspieler, darunter ein Torwart, befinden.

Nach SPORT1-Informationen gehen Spieler und Verantwortliche weiterhin davon aus, dass die Partie regulär stattfindet.

Wann müsste das Spiel nachgeholt werden?

In den Statuten ist festgelegt, dass eine abgesagte Partie spätestens am folgenden spielfreien Dienstag oder Mittwoch angesetzt wird, wenn an diesen Tagen kein übergeordneter Spielbetrieb stattfindet. Sollte der Rückrundenstart also verschoben werden, müsste Gladbachs Gastspiel in München demnach am 11. oder 12. Januar nachgeholt werden – zumindest, wenn sich bis dahin die Corona-Reihen gelichtet haben.

Wer entscheidet über die Absage bzw. Verschiebung eines Spiels?

Weil sich die Corona-Zahlen bei den Bayern dermaßen erhöhten, könnte das Gesundheitsamt München dafür sorgen, dass das gesamte Team in Quarantäne muss. Sollte bei Davies, der ja noch mit der Mannschaft trainiert hat, die Omikron-Variante festgestellt werden, wäre dies zwangsläufig. Dies wäre selbstredend gleichbedeutend mit einer Absage des Spiels. Ansonsten entscheidet die Deutsche Fußball Liga über einen möglichen Antrag des FC Bayern. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Welche Rolle spielt die neue DFL-Chefin?

Die neue DFL-Chefin Donata Hopfen, die am Montag offiziell die Nachfolge von Christian Seifert angetreten hat, steht gleich vor einer schweren Entscheidung.

Die neue DFL-Chefin Donata Hopfen
Die neue DFL-Chefin Donata Hopfen

Hopfen, die eine besondere Sympathie für den FC Bayern empfindet, muss gut abwägen.

Auf der einen Seite steht die Gesundheit aller Beteiligten im Vordergrund, was für eine Absage spräche. Bei einer Verschiebung würde wiederum schnell der Vorwurf einer Lex Bayern im Raum stehen.

Gab es in der Bundesliga schon eine Corona-bedingte Absage?

Nein, aber in der 2. Liga. Im vergangenen November wurde die Begegnung zwischen dem SV Sandhausen und dem FC St. Pauli verschoben, nachdem bei den Gastgebern unter der Woche bei zwölf Spielern und sechs Betreuern positive PCR-Tests nachgewiesen wurden.

Wie ist es in anderen Ligen geregelt?

Die englische Premier League muss sich schon seit einiger Zeit mit zahleichen Spielabsagen herumschlagen. Dies liegt einerseits an den höheren Fallzahlen von Corona-Erkrankungen - andererseits aber auch an der geringeren Impfquote der Fußballer. Außerdem hat die Premier League über die Weihnachtszeit und über Neujahr durchgespielt.

Auch in der italienischen Serie A kommt es zu Corona-bedingten Absagen, wenn auch nicht in der Frequenz aus der Premier League.

So wurde am Mittwoch das Duell von Meister Inter Mailand in Bologna abgesagt, weil die Gastgeber acht Coronafälle gemeldet hatten. Udinese Calcio wurde nach mehreren Corona-Fällen eine Quarantäne von der örtlichen Gesundheitsbehörde auferlegt.

Eine Niederlage am Grünen Tisch gab es bislang nur ein Mal: Tottenham Hotspur wurde aus dem europäischen Wettbewerb ausgeschlossen, nachdem das Team wegen acht Corona-Fällen nicht zum Duell gegen Stade Rennes angetreten war.

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