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Borussia Mönchengladbach: Manu Koné im Interview - Paul Pogba als Vorbild

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Borussia Mönchengladbach: Manu Koné im Interview - Paul Pogba als Vorbild

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Koné: „Straße hat mich stark gemacht“

Manu Koné ist einer der wenigen Lichtblicke bei Borussia Mönchengladbach in der laufenden Saison. Im exklusiven SPORT1-Interview präsentiert sich ein selbstbewusster junger Mann.
Kouadio Emmanuel "Manu" Koné ist der Shootingstar von Borussia Mönchengladbach. Der Franzose ist nach dem Abgang von Dennis Zakaria wichtiger denn je für die Fohlen.
pberger
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Lukas Rott
Lukas Rott
von Patrick Berger, Lukas Rott

Er gehört zu den wenigen Lichtblicken einer bislang verkorksten Gladbach-Saison!

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Gleich in seinem ersten Jahr bei den Fohlen ist Kouadio Emmanuel Koné, genannt Manu Koné, zum unumstrittenen Stammspieler aufgestiegen. Der Franzose, der im Sommer vom FC Toulouse geholt wurde und einen Vertrag bis 2025 erhielt, traf in zwei der letzten drei Liga-Spiele. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Im exklusiven SPORT1-Interview spricht der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler vor dem Topspiel gegen den BVB (Sonntag ab 17.30 Uhr im LIVETICKER) über seine Ziele mit der Borussia, das Verhältnis zu Trainer Adi Hütter, seinen Traum von der Champions League und seine auffällige Dreadlocks-Frisur. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

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Gladbach: Koné will in die Champions League

SPORT1: Mit welchen Erwartungen sind Sie im Sommer nach Mönchengladbach gekommen?

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Manu Koné: Ich bin nach Gladbach gegangen, weil ich den Klub am besten für meine Entwicklung sehe. Auch wenn es momentan vielleicht nicht danach aussieht, haben wir hier große Ambitionen. Mein Traum ist es, in der Champions League zu spielen. Das möchte ich unbedingt irgendwann erreichen. Doch jetzt gilt es zunächst, bis zum Schluss alles zu geben, um die Saison noch zu retten.

SPORT1: Wie erklären Sie sich die Probleme?

Koné: Wir kassieren einfach zu viele Gegentore. Im Verteidigen haben wir die größten Probleme. Das liegt aber nicht an den Verteidigern, sondern an der gesamten Mannschaft. Im Kollektiv machen wir es einfach nicht gut. Wir haben uns zuletzt aber ein wenig gefestigt. Der Sieg gegen Augsburg war enorm wichtig.

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SPORT1: In Augsburg feierten Sie mit der Mannschaft einen erlösenden 3:2-Sieg. Sie haben das wichtige 1:0 erzielt und ein starkes Spiel gemacht. Ihre beste Leistung im Gladbach-Trikot?

Koné: Nein, das würde ich nicht sagen. Viele denken, dass ich ein Topspiel abgeliefert habe, aber ich kann noch viel mehr. Das beste Spiel im Gladbach-Trikot war für mich persönlich gegen Bayern. Das war richtig gut. Dort haben wir gezeigt, was wirklich möglich ist. Ich freue mich natürlich über das Lob, aber ich weiß, dass ich noch lange nicht am Limit spiele. Ich kenne meine Qualitäten. Ich bin auf einem guten Weg, aber ich möchte noch mehr zeigen.

SPORT1: Worin liegen Ihre Stärken und Schwächen?

Koné: Ich liebe es einfach, wenn ich den Ball am Fuß habe. Dann kann ich die Bälle verteilen und in die gegnerische Hälfte spielen. In den Zweikämpfen bin ich in den letzten Wochen und Monaten noch stärker geworden. Mein Spiel gegen den Ball im Defensivbereich muss ich insgesamt aber noch verbessern. Auch in puncto Konzentration kann ich mich steigern. Noch fokussierter sein, von der ersten bis zur letzten Minute, das ist mein Ziel.

SPORT1-Chefreporter Patrick Berger mit Manu Koné
SPORT1-Chefreporter Patrick Berger mit Manu Koné

Vorbilder: Pogba und Ndombele

SPORT1: Haben Sie eigentlich ein fußballerisches Idol?

Koné: Ich habe nicht wirklich ein Vorbild, aber von bestimmten Spielern gucke ich mir etwas ab. Paul Pogba und Tanguy Ndombele finde ich zum Beispiel großartig. Sie spielen auch auf meiner Position. Sie inspirieren mich. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

SPORT1: Wann gab es eigentlich den ersten Kontakt zwischen Ihnen und Gladbach?

Koné: Ich wusste schon lange, dass Gladbach mich haben will. Schon als ich Jugendspieler bei Toulouse war, hatte mich der Verein auf dem Zettel. Gladbach wollte mich unbedingt haben und irgendwann konnte ich nicht mehr Nein sagen. Sie haben wirklich alles gegeben, was mir schon imponiert hat. Ich sehe Gladbach als perfekte Station an, um den nächsten Schritt zu machen.

SPORT1: Was sind Ihre persönlichen Ziele?

Koné: Ich denke gerne groß: Von daher möchte ich mit Gladbach in der nahen Zukunft in Europa, am liebsten in der Champions League, spielen und auch um Titel spielen! Und irgendwann, wenn ich die Borussia mal verlassen sollte, möchte ich, dass die Leute mich, Manu Koné, in guter Erinnerung behalten. Jeder Spieler hofft natürlich, dass er irgendwann bei einem der besten Vereine der Welt spielt. Auch ich möchte das. Ein weiteres Ziel ist für mich die französische Nationalmannschaft. Aber alles Schritt für Schritt.

Koné sieht sich nicht als neuer Zakaria

SPORT1: In Denis Zakaria hat ein Top-Spieler die Borussia im Winter verlassen. Ist er ein Vorbild für Sie?

Koné: Wir haben uns sehr gut verstanden. Denis hat das gleiche Profil wie ich und wir haben uns auch auf dem Platz gut ergänzt. Wir stehen auch nach seinem Wechsel weiterhin in Kontakt. Er ist auf jeden Fall eine Inspiration für mich.

SPORT1: Viele sehen Sie als Zakaria-Nachfolger. Was sagen Sie dazu?

Koné: Ich möchte nicht der neue Zakaria sein. Ich bin Koné. Aber ich weiß natürlich, was die Leute damit sagen wollen. Wir ähneln uns in unserer Spielweise. Was Einstellung und Professionalität angeht, kann ich mir von Denis sicher etwas abschauen. Wenn ich es im Nachhinein so gut mache wie Denis, dann wäre das umso besser.

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Gutes Verhältnis mit Coach Hütter

SPORT1: Wie ist Ihr Verhältnis zu Trainer Adi Hütter?

Koné: Ich verstehe mich gut mit ihm und spüre das Vertrauen. Er weiß genau, was er von mir will. Er unterstützt mich, kommuniziert viel mit mir, spricht mir Mut zu. Er ist ein sehr guter Trainer, der das Maximum aus mir rausholen kann. Ich hoffe, dass wir noch einen langen gemeinsamen Weg vor uns haben.

SPORT1: Wie ist es um sein Französisch bestellt?

Koné: Sagen wir so: Es ist ausbaufähig (lacht). Er kann ein paar Wörter „Hallo“, „Wie geht‘s?“, „Tschüs“. So wie ich im Deutschen. Das war‘s aber. Es ist aber nicht schlimm. Oliver Neuville spricht dafür perfekt Französisch. Das vereinfacht die Kommunikation.

SPORT1: Sie sind, obwohl noch sehr jung, extrem selbstbewusst. Woher kommt das?

Koné: Ich bin noch jung, das stimmt. Aber ich habe trotzdem vor nichts und niemandem Angst. Ich spüre keinen Druck, auch wenn zwei oder drei Gegenspieler auf mich zukommen. So war es auch früher schon auf der Straße, wenn ich mit meinen Kumpels auf Asphalt gekickt habe. Ich komme aus einem Vorort von Paris, da kennt man sowieso keine Furcht. Das ist meine große Stärke. Mein Weg hilft mir, um auf höchstem Niveau zu bestehen.

Leverkusens Adli bester Freund von Koné

SPORT1: Auf Instagram haben Sie in Ihrer Biografie den Hashtag #enmission (zu Deutsch: Auf Mission) stehen. Was meinen Sie damit?

Koné: Das ist ein Spruch, der noch aus meiner Zeit in Toulouse datiert. Ich möchte eine Mission erfüllen und meine Ziele erreichen. „En Mission“ ist mein Motto. Ich will immer das nächste Spiel gewinnen und die Mission erfüllen. Dieses Motto habe ich mit Amine Adli ausgedacht.

SPORT1: In der vergangenen Saison haben Sie noch zusammen mit Adli in Toulouse gespielt. Nun kicken Sie in Gladbach, er in Leverkusen. Sind Sie beste Freunde?

Koné: Ja, auf jeden Fall. Wir verstehen uns sehr gut. Wir haben zum Ende hin sehr erfolgreich in Toulouse zusammengespielt. Es ist schön, dass wir beide jetzt in der Bundesliga spielen. Wir sind hier nicht weit voneinander entfernt und sehen uns oft. Er hat vergangene Woche getroffen, ich auch – das hat mich sehr gefreut.

SPORT1: Kurz zu Ihren Haaren: Haben Sie die bewusst grün gefärbt?

Koné: Um ehrlich zu sein, war das ein Versehen. Am Anfang waren meine Haare blond-weiß, dann habe ich blau dazugemischt und plötzlich wurde es grün. Es sieht cool aus und passt auch perfekt zum Klub. Ich möchte demnächst eine neue Farbe haben. Grün wird auf jeden Fall drinbleiben. Aber keine Sorge, es wird nicht gelb und auch nicht rot.

Koné am liebsten zuhause

SPORT1: Kennen Sie eigentlich Karneval? Gerade in Düsseldorf, wo Sie wohnen, wird es gefeiert.

Koné: Ich kenne Karneval. In Paris feiern wir das auch, aber im kleineren Rahmen. Hier in Deutschland muss es viel mehr abgehen, habe ich gehört. Ich feiere aber nicht so gerne, sondern ruhe mich lieber zuhause aus.

SPORT1: Wie fänden Sie es, wenn zum nächsten Karneval im Gladbach-Fanshop die Manu-Koné-Perücke an die Fans verkauft wird?

Koné: (lacht) Keine schlechte Idee. Ich würde das unterstützen. Es würde mich total freuen, wenn meine eigene Perücke irgendwann verkauft wird. Das wäre cool und eine schöne Ehre. Eines kann ich sagen: Ich werde die Haare auf jeden Fall lang lassen.

SPORT1: Am Sonntag spielen Sie beim BVB. Das Hinspiel gewann Gladbach mit 1:0. Welche Erwartungen haben Sie an das Rückspiel?

Koné: Für beide Mannschaften wird das ein schwieriges Spiel. Für unsere Fans hat es eine gewisse Brisanz, weil der alte Coach jetzt bei Dortmund ist. Wir wissen, dass es schwierig wird, aber wollen das Spiel unbedingt für uns entscheiden.

SPORT1: Haben Sie Sorge davor, dass Erling Haaland rechtzeitig zurückkehrt?

Koné: Ob Haaland spielt oder nicht, das ist nicht unser Thema. Wir wollen uns mit den Besten messen. Auch wenn er spielen sollte, wollen wir mutig sein und an unsere Chance glauben. Sie können gerne mit ihrer besten Elf spielen. Das ändert nichts an unserer Herangehensweise.

SPORT1: Haaland oder Kylian Mbappé: Wer ist der bessere Stürmer?

Koné: Für mich Mbappé. Ich kenne ihn ja noch aus der Ligue 1. Er ist wirklich herausragend. Was er leistet, ist großartig. Aber auch Haaland ist extrem stark, keine Frage. Als Franzose bin ich aber natürlich großer Mbappé-Fan.

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