Der VfL Wolfsburg erlebt diese Saison eine ständige Berg- und Talfahrt. Stand man ganz zu Beginn der Saison noch auf Tabellenplatz eins, wurde wenig später der damalige Trainer Mark van Bommel nach einer Negativserie entlassen.
Nmecha von Kruse überrascht
Lukas Nmecha erlebt mit Wolfsburg eine durchwachsene Saison. Von seinem neuen Sturmpartner Max Kruse ist er jedoch positiv überrascht.
Und auch derzeit wechseln sich die Höhen und Tiefen immer wieder ab. Auf ein 4:0 gegen Arminia Bielefeld folgte kürzlich ein 1:6 gegen Borussia Dortmund. Bereits zuvor, nach der Niederlage gegen Augsburg, kritisierte Manager Jörg Schmadtke die Mannschaft öffentlich. Von fehlender Professionalität war hier die Rede. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Max Kruse anders als erwartet
Lukas Nmecha hat sich in einem Sport-Bild-Interview zu den Vorwürfen geäußert. Zudem sprach er über seinen neuen Sturmkollegen Max Kruse.
Für ihn sei es keine Frage der Professionalität, sagte der viermalige A-Nationalspieler. „Für mich ist es zum Beispiel wichtig, dass ich hart trainiere und auch auf das Fahrrad-Ergometer oder in den Kraftraum gehe, um das Spiel leichter zu empfinden als das Training und es keinen großen Niveau-Unterschied gibt. Aber so tickt nicht jeder Spieler. Für jeden bedeutet Professionalität etwas anderes.“
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Sein neuer Sturmpartner Max Kruse sei hier ein völlig anderer Spieler. Dieser brauche generell nicht so viel Training, um im Spiel Leistung abrufen zu können. Den Typen Kruse hat sich Nmecha dabei völlig anders vorgestellt.
„Ich muss ehrlich sagen, ich war überrascht. Ich habe die Geschichten über Max Kruse und seine Postings im Internet verfolgt und dachte: Jetzt bricht bei uns das Chaos aus“, gestand Nmecha. Kruse sei ein sehr ruhiger Typ, der keine Hektik verbreite. „Und sportlich ist er ein Gewinn.“
Kruse kehrte Anfang 2022 nach Wolfsburg zurück, nachdem er bereits von 2015 bis 2016 für die Niedersachsen gespielt hatte. Der 34-Jährige gilt als streitbarer Charakter, der ab und zu auch einmal aneckt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Schock-Verletzung nach Hälfte der Saison
Nmecha ist von seinem neuen Teamkollegen jedoch begeistert. „Er hat die gewissen Momente im Spiel. Er ist ein geiler Typ und macht ungewöhnliche Dinge auf dem Platz, die uns allen guttun“, sagte der Stürmer. Er betrachte den ehemaligen Union-Spieler zudem als eine Art Vorbild.
„Bei mir war es schon immer so, dass ich von anderen Spielern etwas gelernt habe, indem ich sie einfach beobachtet habe. Ab und zu sagt er mir auch, dass es für mich einfacher ist, wenn ich eine andere Bewegung mache. Natürlich höre ich bei ihm genau hin.“
Auch persönlich lief die Saison für den 23-Jährigen alles anders als geplant. Am 16. Spieltag brach er sich den Knöchel und fiel seitdem aus. Erst jetzt ist er wieder pünktlich zum Saisonendspurt fit. Dies sei der größte Schock seiner Karriere gewesen, wie der junge Nationalspieler versicherte. Nun sei er aber wieder auf dem Weg zu alter Form.
„Ich möchte Deutschlands Nummer 9 sein“
Nach der Verletzung wurde er zudem direkt wieder in die Nationalmannschaft berufen, was ihn selbst auch überraschte, wie er zugab. „Hansi Flick hatte mich direkt nach dem Fußbruch angerufen. Ich habe ihm erklärt, wie der Behandlungsverlauf geplant ist. Der Bundestrainer hat mir immer gesagt, dass ich der einzig echte Neuner im Team bin. Das motiviert mich. Ich möchte Deutschlands Nummer 9 sein.“
Mit Wolfsburg steht Nmecha derzeit auf dem 13. Tabellenplatz der Bundesliga und muss weiterhin um den Klassenerhalt kämpfen. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)