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FC Augsburg: Weinzierl und Hofmann wegen Reuter weg? Struber gilt als Trainer-Kandidat

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FC Augsburg: Weinzierl und Hofmann wegen Reuter weg? Struber gilt als Trainer-Kandidat

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Hintergründe zum Chaos in Augsburg

Beim FC Augsburg knirscht es nach dem Saisonende im Gebälk. Dabei gerät auch Stefan Reuter ins Zentrum der Kritik - doch der Klub wehrt sich. Ein Österreicher könnte Nachfolger von Markus Weinzierl werden.
Paukenschlag beim FC Augsburg! Markus Weinzierl wird seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Er deutet Ungereimtheiten mit Stefan Reuter an.
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Nachdem am vergangenen Freitag Präsident Klaus Hofmann zurückgetreten war und am Tag darauf Trainer Markus Weinzierl sein Amt niederlegte, war das Chaos beim FC Augsburg perfekt. Im Mittelpunkt der Kritik: Geschäftsführer Stefan Reuter.

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Es brodelt hinter den Kulissen. SPORT1 kann Informationen der Augsburger Allgemeine bestätigen, wonach der 55-Jährige schon länger nicht mehr auf der gleichen Wellenlänge mit Hofmann und Weinzierl lag. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

„Ich werde keine Gespräche mehr führen. Es ist viel passiert, ich will für mich einen Schlussstrich ziehen.“ Dies sagte Weinzierl am vergangenen Samstag nach dem Spiel gegen Greuther Fürth.

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Weinzierl wird seinen Ende Juni auslaufenden Vertrag als Trainer des FC Augsburg also nicht verlängern. In einem Gespräch mit dem TV-Sender Sky verkündete er seine „richtige Entscheidung“, wie der Trainer es nannte. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

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Weinzierl vermisste Wertschätzung

Das Kuriose an der Sache: Mit Reuter hatte er zu diesem Zeitpunkt laut eigener Aussage noch kein Gespräch geführt.

Der Geschäftsführer der Schwaben erfuhr den Abschied angeblich durch das TV-Interview. Weinzierl sagte auf die Frage, ob er Reuter schon informiert habe: „Nein, aber das wird er jetzt schon mitbekommen.“

Was deutlich wurde: Weinzierl fehlte die Wertschätzung. SPORT1 erreichte Weinzierl am Montag, doch er meinte nur: „Ich habe am Samstag alles zu dem Thema gesagt, mehr wird von mir aktuell nicht kommen.“

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Am Sonntagabend hatte die Bild zunächst online, am Montag dann in ihrer Printausgabe von der Augsburger „Intrigen-Kiste“ berichtet. Dort war in Zusammenhang mit Hofmanns Rücktritt von „Erpressung“ die Rede und Reuter wurde als böser Bube eines „Schmierentheaters“ dargestellt. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Veh als Reuter-Kontrolleur geplant?

In dem Zusammenhang wurde auch Armin Veh, früherer Trainer des FCA, genannt. Der 61-Jährige sollte der neue starke Mann im sportlichen Bereich werden, quasi als Kontrolleur von Reuter und Michael Ströll, Geschäftsführer Finanzen.

Als die beiden dies erfuhren, sollen sie Hofmann mit angeblich gehackten WhatsApp-Nachrichten seines privaten Accounts konfrontiert und zum Rücktritt sowie zum Verkauf seiner 30 Prozent Anteile an der FC Augsburg 1907 GmbH & Co. KGaA gedrängt haben.

Der Darstellung bei der Bild widersprechen die Verantwortlichen des FCA und Hofmann, der „stärker werdende gesundheitliche Probleme“ für seinen Rücktritt angeführt hatte, aber vehement.

Er führte weiter aus: „Gerade jetzt, wo wichtige Entscheidungen in Augsburg anstehen, müssen voll handlungsfähige Gremien die richtigen Weichen stellen, was ich nicht mehr leisten konnte. Mein Rücktritt hat nichts mit angeblich gehackten Nachrichten oder sonstigen Spekulationen zu tun, sondern ausschließlich die von mir genannten gesundheitlichen Gründe“, betonte der 54-Jährige in einer FCA-Stellungnahme.

Es sei „mehr als bedenklich, wenn derartige Fehlinformationen gestreut werden.“

SPORT1 hörte sich im Umfeld des Klubs um und erfuhr allerdings, dass im vergangenen Herbst tatsächlich ein entsprechender Rücktritt im Raum stand. Auf Nachfrage gab es keine weitere Stellungnahme des Klubs, der Pressesprecher verwies lediglich auf die Pressemitteilung.

Kritik an Stefan Reuter wächst

Reuter wird derweil schon länger kritisch gesehen. Nach dem Fürth-Spiel sollen sich laut kicker auch einige Spieler gegen Reuter ausgesprochen haben - sie fühlen sich von ihm hingehalten, waren irritiert, wie mit Weinzierl umgegangen wurde.

SPORT1 erfuhr auch, dass Reuter und Ströll von Weinzierl nicht vollends überzeugt waren, Hofmann den Fußballlehrer, der bereits von 2012 bis 2016 beim FCA war, im April 2021 aber durchdrückte.

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Das Verhältnis zwischen Reuter und Weinzierl soll entsprechend von Anfang an zerrüttet gewesen sein. Kommunikation zwischen den beiden habe es quasi nicht gegeben. Die Mannschaft sei Weinzierl aber gefolgt.

Hofmann, der lange ein Befürworter Reuters war, habe sich zuletzt immer mehr von ihm abgewandt.

„Stefan Reuter war viele Jahre ein absoluter Pluspunkt des FC Augsburg. Aber wenn man inzwischen die Hintergründe kennt und weiß, welches Klima er beim FCA geschaffen hat, dann muss man sich schon Sorgen machen um den Verein“, sagte Johannes Graf, der seit Jahren für die Augsburger Allgemeine über den FCA berichtet, zu SPORT1.

Wird Österreicher Nachfolger von Weinzierl?

Fakt ist bei alle den offenen Fragen: Augsburg braucht für die kommende Bundesliga-Saison einen neuen Trainer. Wie SPORT1 weiß, hat man sich deshalb über den Österreicher Gerhard Struber informiert.

Der 45 Jahre alte Trainer von Red Bull New York liefert erfolgreiche Arbeit und war zuletzt als Co-Trainer bei Manchester United sowie als Chefcoach bei anderen deutschen Vereinen im Gespräch (unter anderem Werder Bremen).

Zudem wird Enrico Maaßen (Borussia Dortmund II) gehandelt, der 38-Jährige soll jedoch auch andere Anfragen haben.

In Augsburg wird so schnell also wohl keine Ruhe einkehren.

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