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Mit Mathys Tel geht der FC Bayern eine Wette auf die Zukunft ein - Kommentar von Kerry Hau

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Mit Mathys Tel geht der FC Bayern eine Wette auf die Zukunft ein - Kommentar von Kerry Hau

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Lieber Tel als Ronaldo!

Der FC Bayern holt mit Mathys Tel einen jungen Ausnahmestürmer aus Frankreich. Die hohe Ablöse verpflichtet, ist aber sportlich gesehen langfristig besser angelegt als ein Transfer von Cristiano Ronaldo. Kommentar von SPORT1-Chefreporter Kerry Hau.
Mathys Tel ist der nächste Neuzugang des FC Bayern! Für den 17-jährigen von Stade Rennes greift Bayern tief in die Tasche. Die Ablöse könnte bis zu 28,5 Millionen Euro betragen.
khau
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von Kerry Hau

Bis zu 28,5 Millionen Euro für einen im April gerade einmal 17 Jahre alt gewordenen Teenager, in dessen Vita nur 78 Profiminuten und der Gewinn der U17-Europameisterschaft stehen. Kein Wunder, dass sich viele Fußballfans in Deutschland jetzt fragen: Was denkt sich der FC Bayern mit diesem Transfer nur? (Bayern-Juwel nimmt letzte Hürde)

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Diese Frage habe ich während der jüngsten USA-Reise an die Chefetage des Rekordmeisters weitergegeben. Die Antwort: Qualität habe nun einmal ihren Preis, und bei Tel handele es sich um den europaweit besten Mittelstürmer seiner Altersklasse, den man jahrelang gescoutet habe.

Auch an den Worten von Trainer Julian Nagelsmann („Mit zehn Toren in seiner ersten Saison wäre ich zufrieden“) wird deutlich, dass die Bayern viel von Tel halten und viel mit Tel vorhaben. Nicht nur erst in ein paar Jahren, sondern schon jetzt. Neben Nagelsmann traut auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic dem Youngster auf Anhieb Bundesliga zu, hat ihm in den Gesprächen Einsätze zugesichert. (Tel beteiligt sich an der Ablöse)

Positiv-Beispiele Davies und Musiala

Daran muss sich das Duo Nagelsmann-Salihamidzic fortan messen lassen! Spielt und funktioniert Tel, redet bald niemand mehr über die 28,5 Millionen Euro. So wie heute auch niemand in Madrid mehr darüber redet, dass Real zwischen 2018 und 2019 knapp 90 (!) Millionen Euro in zwei blutjunge Ausnahmetalente aus Brasilien – Vinícius Júnior und Rodrygo – investierte. Beide sind inzwischen Top-Stars, Vinicius sogar Champions-League-Finaltorschütze.

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Solche Wetten auf die Zukunft sind nie risikofrei, mittlerweile aber unumgänglich für Vereine, die keine Investoren-Kohle haben und nicht jährlich zig fertige Top-Stars für hunderte Millionen verpflichten können. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Salihamidzic betonte zuletzt immer wieder, dass man neben Statement-Transfers wie von Sadio Mané oder Matthijs de Ligt kreative Ideen finden müsse. Alphonso Davies und Jamal Musiala waren solche (wenn auch nicht so teure) Ideen, Tel ist eine solche Idee.

Kein Ronaldo: Bayern will weniger Ego-Gehabe

Und seien wir ehrlich: Rein sportlich gesehen holt man doch lieber einen jungen und lernfähigen Hochbegabten, der sich step by step zu einer langfristigen Stütze entwickeln kann, als ein in die Jahre gekommenes Alphatier wie Cristiano Ronaldo.

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Denn der würde den Bayern zwar mehrere Millionen Follower bescheren, in der Bundesliga locker seine 20 Kisten machen und damit kurzfristigen Erfolg eher ermöglichen. Aber allein in einem Jahr mehr verdienen als Tel an Gesamt-Ablöse kostet, die Hierarchie im Team sowie die Spielweise auf den Kopf stellen – und sofort für Stunk sorgen, wenn ihm etwas nicht passt.

Darauf haben die Bayern nach der Erfahrung mit Robert Lewandowski keine Lust, sie wollen mehr Zusammenhalt und weniger Egogehabe in ihrem Kader.

Funktionieren müssen jetzt andere Spieler

Auch deshalb kommt jetzt Tel statt Ronaldo. Gewiss ein Risiko, weil bei allem Talent niemand seriös bewerten kann, wie gut der 17-Jährige in München zurechtkommen wird (Fiete Arp lässt grüßen). Aber eben auch eine Chance, die wie in den Fällen Davies und Musiala durchaus aufgehen kann.

Bis dahin müssen andere funktionieren und liefern, damit in der neuen Saison niemand die Lewandowski-Tore vermisst. Vor allem Neuzugang Mané und zwei eigentlich etablierte Angreifer im vermeintlich besten Fußballer-Alter, deren Leistungen in der jüngeren Vergangenheit jedoch viel zu häufig schwankten: Serge Gnabry und Leroy Sané. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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