Packende Zweikämpfe, etliche Torraumszenen, hitzige Diskussionen, zwischendurch auch noch Wirbel um einen erfolglosen Flitzer-Angriff und eine Pyro-Show in der Südkurve: Beim 1:1 zwischen dem FC Bayern und Borussia Mönchengladbach war für den neutralen Fußballfan alles geboten. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Bayern: Was Sie im TV nicht sahen
Doch was passierte anschließend hinter den Kulissen? SPORT1 liefert drei Eindrücke aus den Katakomben, die Sie im TV nicht sahen.
Schneller Frieden zwischen Kimmich und Kramer
Joshua Kimmich regte sich im Spielertunnel schnell ab, nachdem er Schiedsrichter Daniel Schlager aufgrund seiner Gelben Karte und auch so manchem Gladbacher wegen Zeitspiels in der Schlussphase am liebsten an die Gurgel gegangen wäre.
Mit Christoph Kramer, der den Bayern mit dem einen oder anderen taktischen Foul besonders empört hatte, führte der Mittelfeld-Chef des Rekordmeisters ein lockeres Gespräch und tauschte am Ende sein Trikot. Von Ärger also keine Spur mehr.
„Wir sind ja alle angenehme Zeitgenossen“, beschwichtige Kramer hinterher im Gespräch mit SPORT1. „Dass es auf dem Platz mal hitzig wird und man sich mal anschreit, gehört dazu. Danach gibt man sich aber gerne mit einem Lächeln die Hände. Alles gut.“
Typisch Müller: „Geht ihr heute noch ins Casino?“
20:3 lautete das Torschussverhältnis am Samstagabend – und dennoch ergatterten sich die Gladbacher einen Zähler. Grund genug für „Radio Müller“, die Gäste im Kabinentrakt auf die Schippe zu nehmen. (ARTIKEL: Sommer nervt Bayern immer wieder)
„Geht ihr heute noch ins Casino?“, rief der Bayern-Routinier seinen alten DFB-Bekannten – neben Kramer auch Jonas Hofmann und Florian Neuhaus – hinterher. „Falls ja, könnt ihr ja alles auf Rot setzen!“ Lautes Gelächter.
Danach kam Müller zum Interview – und sorgte, wenn auch unbeabsichtigt, für den nächsten „Schmunzler“.
„Für die Gladbacher war es natürlich ein glücklicher Sieg, aber auch ein Sieg, den sie sich irgendwo erarbeitet haben“, analysierte der 32-Jährige, ehe er selbst merkte, dass das Spiel 1:1 ausgegangen war. „Aber hey, so fühlt sich das heute halt wirklich an, wie eine Niederlage“, ergänzte er mit genervtem Unterton: „Wir haben zu viele Chancen vergeben.“
Balsam für die gescholtene Sané-Seele
Dass es am Ende immerhin zu einem Punkt reichte, hatten Müller und Co. allen voran Leroy Sané zu verdanken. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Der Nationalspieler knüpfte an seine starke Leistung beim 7:0 in Bochum an, präsentierte sich mit und ohne Ball sehr engagiert und besorgte den Endstand mit einem bedachten, selbst für Yann Sommer nicht zu parierenden Flachschuss nach schöner Vorarbeit des eingewechselten Jamal Musiala.
Das honorierten die Fans mit Standing Ovations und die Kollegen mit vielen Umarmungen in den Katakomben. Balsam für die zuletzt oft gescholtene Sané-Seele! Der 26-Jährige verließ die Arena als einer der letzten Bayern-Spieler in bester Laune – Seltenheitswert in den vergangenen Monaten.