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FC Bayern: Wieso Gravenberch weiter warten muss

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FC Bayern: Wieso Gravenberch weiter warten muss

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Nagelsmann-Vorwurf an Gravenberch

Ryan Gravenberch ist mit großen Vorschusslorbeeren zum FC Bayern gewechselt. Doch der von vielen so gefeierte Transfercoup hat (noch) die wenigsten Einsatzminuten - was Gründe hat.
Das Ajax-Duo Ryan Gravenberch und Noussair Mazraoui hat beim FC Bayern unterschrieben und verschafft dem Rekordmeister neue Optionen für die kommende Saison.
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Die Transfers von Sadio Mané und Matthijs de Ligt sorgten im vergangenen Sommer für die größten Schlagzeilen - als größter Gewinner unter den Neuzugängen des FC Bayern kristallisierte sich aber damals überraschenderweise ein anderer Spieler heraus: Ryan Gravenberch!

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Der Mittelfeldmann, für 18,5 Millionen Euro von Ajax Amsterdam verpflichtet, überzeugte in der Saisonvorbereitung auf ganzer Linie. Trainerteam und Mitspieler lobten nach SPORT1-Informationen vor allem die Dynamik und Unbekümmertheit, die Gravenberch auf den Rasen bringt.

„Ryan ist ein sehr, sehr feiner Fußballer mit kreativen Ideen, einem guten Raumgefühl und einer guten Spieleröffnung“, schwärmte Trainer Julian Nagelsmann.

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Gravenberch sei „sehr filigran in seinen Bewegungen“ und verfüge „über eine unglaubliche Koordination, seine Gräte und den Ball immer unter Kontrolle zu kriegen“. Das erste Fazit von Nagelsmann: „Er hat bisher einen herausragenden Eindruck hinterlassen.“ (BERICHT: Bayern-Neuzugang sorgt für Staunen)

Drei Monate später ist er DER Bayern-Neuzugang, der am meisten gefeiert wurde - aber derjenige, der jetzt am wenigsten spielt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Darum spielt Gravenberch so wenig bei den Bayern

Auf der PK vor dem Augsburg-Spiel entschuldigte sich nun Nagelsmann für die wenigen Einsätze und schob auch eine Begründung hinterher: „Er hat für seine Fähigkeiten, vielleicht einen Tick zu wenige Spiele gemacht, was auch an der Konkurrenz liegt. Man braucht erstmal eine Grundstruktur, was wir mit Sabi (Sabitzer, d. Red.) und Josh (Kimmich, d. Red.) hatten. Jetzt ist Leon (Goretzka, d. Red.) zurück, der es sehr gut gemacht hat gegen Barca. Er hat viel Konkurrenz.“

In der Tat: Von den vier zentralen, defensiven Mittelfeldspielern hat Gravenberch lediglich 218 Einsatzminuten verbucht, dafür aber ein Tor erzielt und ein weiteres vorbereitet. Nur Goretzka kam mit 190 Spielminuten noch weniger zum Zug, was aber seiner Knie-OP geschuldet war.

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Anstelle des letztjährigen Stammspielers spielte sich Sabitzer (572 Minuten) in der ersten Elf fest und überzeugte an der Seite von Dauerbrenner Kimmich, der von 900 möglichen Spielminuten nur 50 nicht auf dem Rasen stand und an sechs Toren direkt beteiligt war. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

„Josh kann immer spielen, er ist ein sehr wichtiger Spieler, ein wichtiges Bindeglied. Deshalb verzichtet man ungern auf ihn. Wenn es die Situation zulässt, wird man ihm Pausen geben. Morgen wird er, denke ich, beginnen. Er ist gut drauf und es gibt kein Risiko, er ist kein verletzungsanfälliger Spieler“, schwärmte Nagelsmann vom kaum zu ersetzenden Kimmich.

Starker Musiala sorgt für weitere Konkurrenz

Gravenberchs Einsatzchancen wurden zudem verringert, weil der Bayern-Coach auch den gelernten offensiven Mittelfeldspieler Musiala hin und wieder eine Position weiter nach hinten zog. Und der Youngster ist in bestechender Form und kommt in neun Spielen auf neun Scorer-Punkte - und zwar in nur 511 Minuten!

Nagelsmann betonte zwar, der niederländische Nationalspieler könne „auch eine Position weiter vorne spielen, aber da ist die Konkurrenz nicht kleiner“. Ganz im Gegenteil - auf der Zehn ist das Gedränge noch dichter mit Musiala, Thomas Müller, Mané und Serge Gnabry. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Trotzdem ist die sportliche Führung um Hasan Salihamidzic, Marco Neppe und Nagelsmann nach wie vor vom früheren Ajax-Juwel voll überzeugt. „Er ist ein junger Spieler, der Akklimatisationszeit braucht. Er ist unglaublich begabt, hat einen super Abschluss. Defensiv muss er noch ein paar Schritte gehen. Das ist der Grund, warum er einen Tick weniger spielt“, so der Bayern-Coach.

Nicht außer Acht gelassen werden darf, dass Gravenberch erst 20 Jahre jung ist. Vielmehr sei „beeindruckend, dass er in seinem Alter schon auf einem so hohen Niveau ist“, lobte Kimmich den Neuzugang - und prophezeite: „Er wird uns sehr viel weiterhelfen!“

Der „niederländische Pogba“ muss defensiv zupacken

Dafür muss der „niederländische Pogba“ nur Nagelsmann Forderungen beherzigen: „Wir brauchen eine gute Balance auf der Sechserposition. Er weiß, dass er defensiv noch ein bisschen zupacken muss. Manchmal hadert er mir ein bisschen zu viel bei Fehlern“, so der Bayern-Trainer.

Und führte aus: „Deswegen hat er im Gegenpressing immer wieder eine Denksekunde, wo er sich ärgert, dass der Ball weg ist. Aber da hat er sich schon entwickelt. Ich bin mir sicher, dass er bei uns viel spielen wird.“

Gravenberch ist ein junger, ehrgeiziger und vor allem wissbegieriger Spieler, der weiß, dass er noch dazulernen und sich verbessern muss. Nicht von ungefähr blockte er alle anderen Anfragen von zahlreichen Top-Klubs ab und bekannte sich frühzeitig zum FC Bayern.

Was ihn von den Bayern überzeugte? Zum einen das familiäre, Ajax-ähnliche Umfeld, vor allem aber der Karriereplan, den Salihamidzic und Nagelsmann ihm aufgezeigt hatten. Nun muss Gravenberch ihn nur befolgen. (BERICHT: Die Wandlung des Leroy Sanés)

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