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Serge Gnabry - demoralisiert oder wachgerüttelt? Umgang des FC Bayern spaltet Fußball-Deutschland

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Serge Gnabry - demoralisiert oder wachgerüttelt? Umgang des FC Bayern spaltet Fußball-Deutschland

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Ist Bayern bei Gnabry zu weit gegangen?

Der Wirbel um Bayern-Star Serge Gnabry nach dessen Trip nach Paris ebbt nicht ab. Der FC Bayern erntet Unverständnis - aber auch Zuspruch für seinen Umgang mit dem Nationalspieler. Gibt er die Antwort auf dem Platz?
Nationalspieler Serge Gnabry war nach der Partie gegen Leipzig zur Modenschau nach Paris geflogen, obwohl bereits am Dienstag das nächste Spiel anstand. Dafür gab es Kritik von allen Seiten.
Carsten Arndt
Carsten Arndt

Hätte Uli Hoeneß beim FC Bayern noch das Zepter in der Hand, hätte Serge Gnabry womöglich nicht nach 20 Minuten wieder das Büro seines Vorgesetzten verlassen.

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„Der Uli hätte uns noch ganz andere Worte an den Kopf geworfen“, vermittelte Stefan Effenberg glaubhaft am Sonntag im STAHLWERK Doppelpass bei SPORT1 und stellte sich klar auf die Seite von Hasan Salihamidzic, der den mittlerweile berühmt-berüchtigten Paris-Trip Gnabrys öffentlich als „amateurhaft“ gegeißelt hatte.

Effenberg deutete also an, dass Gnabry, der nach seinem Ausflug auf die Fashion Week am Mittwoch zum Rapport bei Salihamidzic angetreten war und lediglich einen verbalen Denkzettel erhalten hatte, noch glimpflich davongekommen sei.

Dennoch wird in Fußball-Deutschland darüber diskutiert, ob der FC Bayern seinen Spieler womöglich zu hart angegangen ist, ob der Spieler unnötig gebrandmarkt wurde, ob sich das womöglich kontraproduktiv auf seine Leistung auswirken könne?

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Kemme: „Wäre sofort in die Konfrontation gegangen“

„Auf dieser Ebene von amateurhaftem Verhalten zu reden, das ist schon sehr persönlich“, meinte die ehemalige deutsche Nationalspielerin Tabea Kemme bei Sky.

„Wenn die Mentalitäts- und Haltungsfrage aufkommt, anhand der ganzen Situation um Serge - warum schafft man dieses Momentum, auch durch die Aussagen des Sportdirektors, ihn reihenweise in die Pfanne zu hauen?“, fragte die TV-Expertin. „Da fehlt mir die Verhandlungsgrundlage. Sich da so gegenüber einem Spieler ins Kreuz zu wagen - schwierig.“

Kemme empfinde es als „grundsätzlich absolut unsanfte Art, so etwas zu kommunizieren. Wenn mein Sportdirektor das gesagt hätte, wäre ich sofort in die Konfrontation gegangen, weil man so etwas nicht nach außen sagt“. (KOLUMNE: Lasst Gnabry in Ruhe!)

Das wiederum wollte Oliver Kahn als oberster FCB-Boss so nicht stehen lassen: „Ich muss ehrlich sagen, ich sehe das komplett anders“.

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Der FC Bayern kam auch im dritten Spiel des neuen Jahres nicht über ein 1:1 hinaus. Und das vor allem aufgrund dieser Fehler der Defensive rund um Dayout Upamecano und Matthijs de Ligt.
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Bayern München - Eintracht Frankfurt (1:1): Tore und Highlights | 1. Bundesliga

Nach dem „katastrophalen“ Ergebnis bei der WM habe der Verein den Spielern den „notwendigen“ Urlaub zugestanden, „wir erwarten jetzt einfach Leistung, wir fordern diese Leistung auch ein.“

Krösche: „Musst du als Klub auch mal sagen dürfen“

Eine Ansicht, die auch Markus Krösche teilt. Als Klub wolle man „den Spielern natürlich Freiraum lassen, aber in erster Linie geht es eben doch um Fußball und gute Vorbereitung“, sagte Frankfurts Sportvorstand im STAHLWERK Doppelpass. „Ich wäre jetzt auch nicht happy, wenn einer unserer Spieler nun im Drei-Tage-Rhythmus da hin- und herjettet.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Es gehe „um Timing, das müssen Spieler auch lernen. Und das musst du dann als Klub auch mal sagen dürfen.“

Was der FC Bayern getan hat. Nach SPORT1-Informationen nahm Gnabry die Kritik auch an und zeigte sich einsichtig. Nun liegt es an ihm, seinem Trainer und den Bossen das auch auf dem Platz zu zeigen.

Im Herbst 2022 wirkten die Bayern-Verantwortlichen schon einmal ratlos ob des unerklärlichen Formtiefs ihres Offensivmanns und taten dies auch kund.

Damals antwortete Gnabry mit zwölf Scorerpunkten in neun Partien, unter anderem einem Dreierpack gegen Werder Bremen und drei Assists in der Königsklasse gegen den FC Barcelona.

Gibt Gnabry wieder die passende Antwort?

Auf eine ähnliche Reaktion hoffen Salihamidzic und Co. auch dieses Mal. Und die Situation könnte kaum richtungsweisender sein.

Der Vorsprung der Bayern an der Bundesliga-Tabellenspitze ist auf ein Pünktchen zusammengeschmolzen. Im Pokal wartet eine sehr unangenehme Aufgabe in Mainz (DFB-Pokal: 1. FSV Mainz 05 - FC Bayern München, Mittwoch ab 20.45 Uhr im Liveticker) und am 14. Februar steht der Königsklassen-Kracher gegen Paris Saint-Germain auf dem Programm.

  • „Die Bayern-Woche“, der SPORT1 Podcast zum FCB: Alle Infos rund um den FC Bayern München – immer freitags bei SPORT1, auf meinsportpodcast.de, bei Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt

Haben die Bayern Gnabry demoralisiert oder wachgerüttelt? Die Wochen der Wahrheit werden Aufschluss geben.

Serge Gnabry droht noch mehr Ärger beim FC Bayern. Sein Ausflug zur Fashion Week lässt Sportvorstand Hasan Salihamidžić schwer verärgert zurück - der Angreifer muss deshalb zum Gespräch erscheinen.
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FC Bayern: SPORT1-Chefreporter erklärt die Lage rund um Gnabry und Salihamidzic