Was ist denn nur in die Bayer-Elf gefahren?
Zwei irre Patzer: Bayer Leverkusen schenkt Gladbach dicke Slapstick-Tore
Zwei irre Patzer: Bayer Leverkusen schenkt Gladbach dicke Slapstick-Tore
Slapstick pur! Bayer vergeigt Sieg
Drei Tage nach dem dramatischen Halbfinal-Aus in der Europa League hat Bayer Leverkusen den nächsten Nackenschlag kassiert. Die Mannschaft von Xabi Alonso stand sich dabei selbst im Weg und beschenkte gegen Borussia Mönchengladbach mit zwei unfassbaren Patzern.
Beim 2:2 (2:0) gegen den rheinischen Rivalen mit dem angezählten Trainer Daniel Farke verspielte die Werkself eine komfortable Halbzeitführung und wartet seit nunmehr sechs Pflichtspielen auf einen Sieg. Vor dem Saisonfinale liegt Leverkusen als Tabellensechster einen Punkt vor dem VfL Wolfsburg.
Hradecky-Patzer und Amiri-Blackout
Amine Adli (15.) und Kerem Demirbay (20.) trafen für Bayer, Jonas Hofmann (58.) brachte die Gäste heran und Lars Stindl (90.) glich aus. Beim 1:2 hatten Mitchell Bakker und Torhüter Lukas Hradecky schwer gepatzt, das 2:2 resultierte aus einem kompletten Blackout von Nadiem Amiri.
Nach der Wolfsburger Niederlage in Freiburg war Leverkusen am Samstag an den Niedersachsen vorbeigezogen, verpasste es jedoch, gegen die Borussia größeres Kapital zu schlagen. Bayer-Verteidiger Piero Hincapie sah nach einem brutalen Foul an Julian Weigl die Rote Karte (90.+4).
Die Fohlen, die in dieser Spielzeit lediglich einmal auf des Gegners Platz gewonnen haben, drehten erst nach der Pause auf. Vor der Partie hatte die Rheinische Post mit einem Bericht die anhaltenden Trennungsgerüchte neu befeuert, Sportdirektor Roland Virkus jedoch dementiert.
Heftiger Platzregen: Leverkusen überzeugt zunächst
„Wir müssen weitermachen“, hatte Bayer-Coach Xabi Alonso nach dem geplatzten Europa-League-Traum gleich doppelt gefordert: „Kopf hoch und weitermachen.“ Und in der erneut ausverkauften BayArena nutzte die Werkself, bei der Adli anstelle von Sardar Azmoun startete, nach einer behäbigen Anfangsphase gleich die ersten zwingenden Torchancen.
Zunächst hebelte Hincapie den Gladbacher Defensiv-Verbund mit einem flachen Steilpass auf Adli aus, der Marvin Friedrich im Laufduell enteilte und aus spitzem Winkel vollstreckte. Wenig später legte Demirbay im Fünfmeterraum per Kopf nach. Beide Male machte Jan Olschowsky, der wie in der Vorwoche beim BVB (2:5) den verletzten Stammkeeper Jonas Omlin ersetzte, eine unglückliche Figur.
Bei einsetzendem Platzregen versuchte die mit Dreierkette agierende Borussia, bei der Farke unter anderem auf Weltmeister Christoph Kramer und den wiedergenesenen Topstürmer Marcus Thuram vertraute, in der Folge mehr Spielanteile zu übernehmen. Doch einzig Nationalspieler Hofmann stellte Bayer-Torwart Lukas Hradecky (39.) vor ernsthafte Probleme.
Auf der Gegenseite vergab Moussa Diaby (41.) die Vorentscheidung kläglich, einen Abpraller schoss der Franzose über das leere Tor. Wenig später kassierte Demirbay seine fünfte Gelbe Karte.
Gladbach eigentlich harmlos: Zwei Rückpässe als Geschenk
Unverändert kamen beide Mannschaften aus der Kabine - und unverändert blieb zunächst die Partie. Leverkusen stand defensiv kompakt, Gladbach blieb ideenlos.
Dann aber machte es Bayer selbst noch mal spannend. Mitchel Bakker brachte Hradecky mit einem Rückpass in Bedrängnis, Hofmann luchste den Ball ab und schob aufs freie Tor ein.
Beide Teams drängten nun auf das nächste Tor, die besten Möglichkeiten vergaben Hincapie (59.) und Diaby (60.) postwendend. Auf der anderen Seite hatte Stindl den Ausgleich auf dem Fuß (85.) - wenig später musste er nur noch einschieben.
Nadiem Amiri wollte Hradecky anspielen, übersah jedoch völlig, dass Thuram direkt vor dem Keeper stand. Der Franzose legte auf Stindl ab, der den Ball im verwaisten Bayer-Tor unterbrachte.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)