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Jetzt spricht Modeste! Seine Wahrheit über das Köln-Aus

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Jetzt spricht Modeste! Seine Wahrheit über das Köln-Aus

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Modestes Wahrheit über sein Köln-Aus

Anthony Modeste offenbart erstmals ausführlich seine Sicht auf seinen Abschied aus Köln und verrät bisher unbekannte Details. Außerdem spricht über den Hass der Fans ihm gegenüber, den Schmerz bei seiner Rückkehr nach Köln und die Wahrheit über das ihm vorgeworfene Motiv der Geldgier.
Anthony Modeste offenbart erstmals ausführlich seine Sicht auf seinen Abschied aus Köln und verrät bisher unbekannte Details.
SPORT1
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von SPORT1

Von der lebenden Kölner Vereinslegende zum Hassobjekt der Fans: Der ehemalige Effzeh-Stürmer Anthony Modeste hat sich nach seinem Vertragsende beim BVB ausführlich über seinen Wechsel von Köln nach Dortmund geäußert und dabei bisher unbekannte Details verraten.

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„Die Fans und ich hatten eine leidenschaftliche Geschichte. Wir liebten uns so sehr, dass aus Liebe leider bei manchen Fans Wut wurde“, sagte Modeste der Bild. „Aber keiner außer mir weiß, was wirklich hinter den Kulissen passiert ist und ich muss leider diese Geheimhaltung respektieren.“

„Ich bin dem FC aber mehr zugetan, als Sie jemals ahnen können“, fuhr er fort und bekräftigte seine Liebe zu seinem Ex-Verein. „Ich habe bis zur Erschöpfung gespielt und die Verschmelzung mit den Fans war meine größte Kraftquelle. Die Kölner Fans haben sich um mich gekümmert - und ich habe mich mit meinen fußballerischen Leistungen um sie gekümmert.“

Dann sei er mit 34 nach Dortmund verkauft worden und „zum Staatsfeind Nummer 1 in der Stadt“ geworden: „Das verstehe ich nicht. Wir haben zweimal die Qualifikation für Europa geschafft. Ich habe mein Bestes gegeben. Was muss man mehr tun, um eine Fußballlegende zu sein?“

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Modeste: Schmerzhafter Empfang in Köln

Die Statistiken geben Modeste Recht: 79 Tore schoss er in seinen 157 Spielen für den Effzeh. Trotzdem überwog nach seinem Wechsel die Wut der Fans statt der Dankbarkeit für das Erreichte. Am deutlichsten wurde das beim Aufeinandertreffen von Dortmund und Köln in der Domstadt.

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„Schön dat do fott bes Tony!“ (“Schön, dass du fort bist, Tony!“) lautete die Aufschrift eines Banners, mit dem ihn die Köln-Fans kurz vor Anpfiff empfingen. In der Folge musste er bei jedem seiner 27 Ballkontakte ein gellendes Pfeifkonzert über sich ergehen lassen.

„Ich habe noch nie erlebt, dass ein Ex-Spieler aus Köln mit so viel Leidenschaft ausgepfiffen wurde wie ich“, erinnerte sich Modeste an das Aufeinandertreffen am 8. Spieltag, das Köln überraschend mit 3:2 gewann. „Das Spiel zwischen Köln und dem BVB hat mir sehr, sehr weh getan. Obwohl ich wusste, dass man mich auspfeifen würde, habe ich nicht mit dieser Intensität gerechnet.“

Besonders schmerzhaft sei die Erfahrung auch für seine Kinder gewesen. Diese fühlten sich „als echte Kölner und sind stolz und glücklich, in dieser Stadt aufzuwachsen“, verriet Modeste, „aber dieses Spiel hat auch sie sehr verletzt, da sie mit diesem Hass gegen mich nicht gerechnet haben“.

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Modeste: So lief mein FC-Abschied wirklich

Das Argument der Geldgier, die ihm von den Fans vorgeworfen wird, kann Modeste nicht nachvollziehen, weswegen er die Geschichte seines Abgangs aus seiner Sicht erklärte. Als er vor der vergangenen Saison in sein letztes Vertragsjahr ging, sei es sein Wunsch gewesen, noch um ein weiteres Jahr zu verlängern.

„Ich bat nicht darum, auf die Abgangsliste gesetzt zu werden“, betonte er. „Im Gegenteil, ich wollte weiterhin für den FC spielen, aber noch zwei Jahre und deshalb den Vertrag als Stürmertrainer um ein Jahr nach hinten verschieben und als Spieler verlängern.“

Im Sommer-Trainingslager kam dann die Nachricht, dass „der Verein nicht möchte, dass ich zwei Saisons spiele“, was Modeste nach eigener Aussage enttäuschte, aber nicht zu einem Abgang anregte: „Trotzdem wollte ich immer noch nicht gehen.“

„Der FC brachte schließlich die finanziellen Schwierigkeiten und seinen Wunsch zum Ausdruck, sich von Top-Verdienern zu trennen“, berichtete der 34-Jährige. „Da mein Gehalt ein Problem darstellte, stand ich ganz oben auf der Liste der zum Verkauf stehenden Spieler.“

Deshalb wechselte Modeste zum BVB

Man habe ihm letztlich „auf subtilem Weg zu verstehen gegeben, dass ich für den Verein nicht mehr tragbar bin“, erklärte Modeste, der allerdings auch Fehler im Umgang mit der Situation eingestand. „Dann wurde ich vom Verein auch noch gebeten, mich vor die Kameras zu stellen. Natürlich war ich da geladen, frustriert und völlig überrumpelt und habe dadurch leider einen großen Fehler in der Kommunikation gemacht und zu heftig reagiert.“

Trotzdem war Modeste auch zu diesem Zeitpunkt nicht nur bereit zu bleiben, sondern auch für eine Verlängerung. Er habe die Verantwortlichen gebeten, ihm „entsprechend ihrer Möglichkeiten einen Vorschlag zu unterbreiten. Sie sagten mir, dass sie kein Verlängerungsangebot machen würden - und taten es dann auch nicht.“

Deshalb habe er schließlich das Angebot eines Topklubs, der in der Champions League spielte, angenommen.

Den Kölner Verantwortlichen bescheinigt Modeste rückblickend, dass sie ihre Arbeit grundsätzlich gut gemacht hätten: „Sie sind da, um den Verein am Leben zu halten. Sie hätten aber ruhig erwähnen können, dass es zum Wohle des Vereins getan wurde und dass sie sich über meinen Abgang einig waren.“

Denn: „Ja, ich habe Geld verdient, aber der Verein hat auch Geld mit mir verdient. Glauben Sie nicht auch, dass die 40 Millionen, die Köln mit meinen Transfers (zum BVB und zu TJ Quanjian, Anm. d. Red.) eingenommen hat, dem FC und vielen Menschen, die daran beteiligt waren, einen Nutzen gebracht haben?“