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So tickt der neue Sportdirektor des FC Bayern

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So tickt der neue Sportdirektor des FC Bayern

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So tickt Bayerns neuer Sportdirektor

Weggefährten schwärmen vom neuen Bayern-Sportdirektor Christoph Freund in den höchsten Tönen. Der bisherige Erfolgsarchitekt von RB Salzburg erklärt ganz offen, wie es zum Wechsel kam - auch sonst gibt der Österreicher eine Menge über sich selbst preis.
Christoph Freund von RB Salzburg folgt auf Hasan Salihamidzic. Der 46-Jährige übernimmt künftig beim FC Bayern das Amt des Sportdirektors.
Dominik Schätzle
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khau
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von Dominik Schätzle, Kerry Hau

Die Bayern haben einen echten Coup gelandet!

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Mit der Verpflichtung von Christoph Freund kommt zum 1. September ein Sportdirektor zum Rekordmeister, dem sein guter Ruf weit vorauseilt.

Der 46-jährige Österreicher, der bis Ende August in gleicher Funktion beim FC Red Bull Salzburg tätig ist, gilt als überragender Kaderplaner und Entdecker von hochkarätigen Nachwuchsspielern.

Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen zeigte sich hochzufrieden: „Wir freuen uns, dass wir in Christoph Freund einen so erfahrenen wie erfolgreichen Sportdirektor für den FC Bayern gewinnen konnten“, wird der Kahn-Nachfolger in einer Mitteilung des Rekordmeisters zitiert.

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Dreesen: Freund soll mit Neppe und Tuchel Kader zusammenstellen

Freund soll den Bayern-Kader ab der kommenden Saison auf ein höheres Niveau heben. „Wir sind davon überzeugt, dass er der Richtige ist, um gemeinsam mit dem Trainerteam um Thomas Tuchel und dem Technischen Direktor Marco Neppe die Mannschaft künftig weiter zu stärken“, betonte Dreesen.

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Bayern-Insider Michael Reschke lobt den neuen Mann in den höchsten Tönen. Im Gespräch mit SPORT1 sagt er: „Ich bin davon überzeugt, dass er das Rüstzeug besitzt, um für die Bayern eine sehr interessante und gute Lösung zu sein.“ Gemeinsam mit Neppe werde Freund bei den Bayern „eine hochqualifizierte sportliche Doppelspitze“ bilden können.

Freund ist seit 17 Jahren bei RB Salzburg und „war in den Anfängen die rechte Hand von Ralf Rangnick und bei der wichtigen Aufbauarbeit im Hintergrund sehr wichtig“, erinnert der ehemalige Technische Direktor der Bayern.

Bayern-Insider: Freund hat „hohes internationales Renommee“

„Er besitzt durch seine langjährige erfolgreiche Arbeit in Salzburg ein hohes internationales Renommee und außerdem ein sehr gutes Netzwerk in Europa und auch in Südamerika und Teilen von Afrika“, erklärt Reschke weiter.

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Doch auch von Freunds menschlicher Seite schwärmt er: „Christoph ist nicht nur sehr kompetent. Ihn zeichnet seine menschliche und sehr empathische Art ebenso aus.“

Freunds guter Ruf machte auch bei größeren Vereinen die Runde. So war Salzburgs Schwesterverein RB Leipzig bereits an einer Verpflichtung interessiert, im vergangenen Jahr klopfte dann sogar der FC Chelsea bei ihm an. „Das konnte er sich zu dem betreffenden Zeitpunkt allerdings nicht vorstellen“, verrät Reschke.

Freund verlässt RB trotz Treueschwur

Mehr noch: Freund versicherte Salzburgs Geschäftsführer Stephan Reiter sogar seinen Verbleib. „Ich habe nach den Gesprächen mit Chelsea zu Stephan Reiter gesagt: Das wird die nächsten zwei Jahre nicht passieren“, sagte Freund auf einer Pressekonferenz des österreichischen Meisters am Mittwoch.

„Dann kam der Zeitpunkt, als der FC Bayern sich bei mir gemeldet hat, das war eine ganz besondere Geschichte“, erklärte Freund seinen Sinneswandel. Ein Wechsel nach München ist offenbar schon länger ein Traum des früheren österreichischen Zweitliga-Profis: „Ich habe es schon seit Jahren intern meiner Familie gesagt: Sollte sich der FC Bayern einmal melden, dann würde ich mich natürlich intensiv damit auseinandersetzen.“

Endscheidendes Treffen mit Hoeneß und Rummenigge

Endgültig vom Wechsel überzeugt wurde Freund von einem besonderen Treffen mit Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge. Die Bayern-Urgesteine seien „wahrscheinlich die größten Manager im deutschsprachigen Raum, die es je gegeben hat“, schwärmte Freund am Mittwoch und erzählte von dem Gespräch am Tegernsee, dem auch Dreesen beiwohnte.

„Ich dachte mir, dass es eigentlich unglaublich ist, dass ich jetzt hier bin und über eine mögliche Anstellung bei diesem Verein spreche.“ Ganz ohne Berater („war nicht nötig“) plauderte Freund mit dem Führungstrio „in sehr netter Atmosphäre“ über sein mögliches Engagement beim FC Bayern.

Der Rekordmeister beeindruckt RB-Urgestein Freund durch dessen Werte, die Gespräche hätten „bestätigt, dass es ein spezieller und herausragender Verein ist, mit dem man die größten Ziele im Weltfußball erreichen kann“.

Als heimatverbundener Österreicher sei auch „die geografische Lage natürlich ein Vorteil“, denn München liegt nur 120 Kilometer von seinem jetzigen Wohnort entfernt. Auch seine Mutter habe Freund bei seiner Entscheidung unterstützt. „München ist schöner als London. Das passt gut“, habe sie ihm gesagt, erzählte Freund mit einem Lächeln.

Rangnick: „Er lebt für diesen Job“

Ralf Rangnick, der aktuell Bundestrainer in Österreich ist, war Freunds Vorgänger als Sportdirektor bei RB Salzburg. Damals arbeitete Freund unter ihm als Sportkoordinator. Auch Rangnick lobt die Bayern für ihren Transfercoup.

„Christoph hat in seiner Zeit bei RB Salzburg großes Geschick in der Kaderplanung mit maximalem sportlichen Erfolg dauerhaft kombiniert“, schwärmte Rangnick. „Allein die Transfers der letzten zehn Jahre sprechen für sich. Er lebt für diesen Job“, sagte Rangnick.

Und Freunds Transferhistorie spricht tatsächlich für sich! So gilt der Österreicher als Entdecker von ManCity-Superstar Erling Haaland. Schon im Alter von 15 Jahren habe er dessen Entwicklung verfolgt, erzählte Freund einmal im kicker. Später verpflichtete Salzburg den Ausnahmefußballer, gab ihm Spielzeit und verkaufte ihn für viele Millionen weiter nach Dortmund.

„Menschlich ist er top und absolut integer“

Auch Dayot Upamecano und Sadio Mané gehören zu den Profis, die Freund im Jugendalter entdeckte. Sie entwickelten sich in Salzburg zu Top-Spielern und brachten RB ebenfalls viel Geld ein.

Doch nicht nur in Sachen Transfers soll Bayerns neuer Sportdirektor, der Hoeneß und Rummenigge als „absolute Vorbilder und „unglaubliche Persönlichkeiten“ bezeichnet, ein gutes Händchen haben. „Neben der hohen sportlichen Kompetenz und seinem internationalen Netzwerk bringt er auch seine starke Persönlichkeit mit ein, menschlich ist er top und absolut integer“, findet Ralf Rangnick: „Man kann ihn und den FC Bayern zu diesem Schritt nur beglückwünschen.“

Bayern erhofft sich durch den Deal mit Freund auch einen gewissen „Campus-Effekt“. Denn der neue Sportdirektor ist jemand, der ein Auge und Wert auf den Nachwuchs legt und zudem einst mit Jochen Sauer - heute Campusleiter beim FC Bayern - gemeinsam bei Salzburg arbeitete.

„Zu unseren erklärten strategischen Zielen gehört es, die Ausbildung am Campus zu stärken“, sagte Präsident Herbert Hainer der Süddeutschen Zeitung: „Wir wollen dem Transfermarktwahnsinn ein Stück weit entfliehen.“

Thomas Tuchel: „Werden gut zusammenarbeiten“

Bayern-Coach Thomas Tuchel hat Vertrauen in die Qualitäten des neuen Sportdirektors.

„Wenn du beim FC Bayern verpflichtet wirst, steht auch etwas auf deiner Visitenkarte. Wir freuen uns, wir sind offen drauf“, sagte er über den Freund-Transfer am Rande des Trainingslagers am Tegernsee: „Es geht ab dem 1.9. los und dann werden wir gut zusammenarbeiten“, versprach Tuchel.

In die Verpflichtung selbst war der Trainer jedoch nicht eingebunden: „Ich habe keinen Kontakt zu ihm. Ich habe nie mit ihm gesprochen, war auch nicht in die Entscheidung mit eingebunden, was auch absolut nicht nötig ist.“

Bayern will mit Freund neue erfolgreiche Ära einläuten

Mit den Bayern will Freund ab der kommenden Saison nun eine erfolgreiche Ära einläuten.

„Ich freue mich riesig darauf, ab dem 1. September mit voller Energie und Leidenschaft alles dafür zu geben, dass dieser Verein auch in Zukunft sportlich so erfolgreich bleibt, weiter in der internationalen Spitze mitspielt und seine Fans mit attraktivem Fußball begeistert“, wird der neue Sportdirektor in der Mitteilung der Bayern zitiert.

Dabei hat er offenbar mehr als nur das Fußballerische im Blick: „Mir ist es wichtig, dass ein Verein eine Identität hat, und dafür steht der FC Bayern ohne Frage.“

Bis zu seinem Arbeitsbeginn in München will Freund die Transferperiode in Salzburg nutzen, um seinem Noch-Arbeitgeber einen soliden Kader zu hinterlassen. Ab September dürften die Ansprüche an ihn dann aber noch einmal ein neues Level erreichen.