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Was Xabi Alonso dem BVB voraushat - Kolumne von Tobias Holtkamp

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Was Xabi Alonso dem BVB voraushat - Kolumne von Tobias Holtkamp

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Ein Coup, wertvoller als jeder Transfer

Bayer Leverkusen könnte Borussia Dortmund in diesem Jahr sportlich den Rang ablaufen. SPORT1-Kolumnist Tobias Holtkamp findet die Werkself daher förderlich für die Bundesliga.
Bayer Leverkusen hat einen Saisonstart nach Maß hingelegt. Doch ist die Werkself wirklich Bayernjäger Nummer eins?
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Bayer Leverkusen könnte Borussia Dortmund in diesem Jahr sportlich den Rang ablaufen. SPORT1-Kolumnist Tobias Holtkamp findet die Werkself daher förderlich für die Bundesliga.

Dass Borussia Dortmund für viele Fans eine eigene Religion ist, steht außer Frage. Vereine wie der BVB, diese Tradition, diese Bedeutung für eine ganze Region, sind das, was die Bundesliga so besonders macht. Kein neureicher Klub, den vor allem Investoren füttern, keines der am Reißbrett entworfenen Fußballprojekte, wird da jemals mithalten können.

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Und doch gibt‘s mit Bayer Leverkusen gerade einen Herausforderer, der dem BVB dieses Jahr rein sportlich den Rang ablaufen könnte. Im Grunde sind sie sogar schon dabei.

Tobias Holtkamp schreibt über Xabi Alonso und den BVB
Tobias Holtkamp schreibt über Xabi Alonso und den BVB

Alonso führt Bayer nach oben

Seit Xabi Alonso im vergangenen Oktober beim Werksklub übernommen hat, geht es ohne Umwege in eine Richtung: nach oben. Alonso, der mit Spanien Weltmeister wurde und zweimal die Champions League gewonnen hat, formt Bayer Leverkusen in ziemlichem Tempo zu einem Spitzenteam, das es mit jedem Gegner aufnehmen kann.

Die Neuzugänge, über die sich Alonso schon während der WM-Pause im vergangenen November mit der Vereinsführung abstimmte, sind ideal gewählte Puzzleteile.

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Mit Alejandro Grimaldo (von Benfica Lissabon), Granit Xhaka (FC Arsenal) und Jonas Hofmann (Mönchengladbach) kamen nicht nur drei international erfahrene Fachkräfte, sondern vor allem, das war Alonso wichtig, erfolgshungrige Charaktere, die in den vergangenen Jahren in ihren Teams absolute Führungsspieler waren.

Die drei Neuzugänge Victor Boniface (#22 B04), Alejandro Grimaldo (#20) und Granit Xhaka (#34) sind bei Leverkusen gleich Schlüsselspieler
Die drei Neuzugänge Victor Boniface (#22 B04), Alejandro Grimaldo (#20) und Granit Xhaka (#34) sind bei Leverkusen gleich Schlüsselspieler

Dazu kommen mit Victor Boniface (22, zuletzt Union Saint-Gilloise) und zuletzt auch Nathan Tella (24, von Southampton) heiß begehrte Aktien auf dem europäischen Fußballmarkt. Und mit Florian Wirtz (20) und Jeremie Frimpong (22) wurden Ausnahmekräfte im Verein gehalten, die bei diversen internationalen Topklubs auf dem Zettel standen.

Leverkusen? „Sie spielen mit Freude, Eleganz und Leichtigkeit“

Nach zwei Spieltagen lässt sich voller Überzeugung sagen: Es macht wahnsinnig Spaß, der Alonso-Mannschaft in dieser Saison zuzuschauen.

„Wenn das so weitergeht“, hat auch Lothar Matthäus festgestellt, „ist Leverkusen ein ernsthafter Kandidat auf den Titel“. Der Rekordnationalspieler lobte bei Sky: „Sie begeistern, gewinnen und spielen mit Freude, Eleganz und Leichtigkeit.“

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Fassen wir zusammen: Supertalente, Spielwitz und jede Menge Sympathien - Zutaten, die jahrelang den BVB kenn- und auszeichneten, vor allem über die Grenzen der Stadt, hat jetzt Bayer 04 im Topf. Und dazu kommt genau der Trainer, der für größte Erfolge steht. Der schon alles gewonnen hat und trotzdem, wie besessen, jeden Tag daran arbeitet, noch stärker zu werden, klüger und dem Gegner überlegener.

In der Geschäftsstelle sind sie angetan, mit welcher Energie und welchen Methoden Alonso jeden Tag seine Mannschaft begeistert, in ganz unterschiedlichen Situationen - und eben längst nicht nur dann, wenn die Kameras laufen.

Dass es der Geschäftsführung gelang, in diesem Sommer den Vertrag mit dem Spanier bis 2026 zu verlängern, werten im Verein viele als allergrößten Coup, wertvoller als jeden Transfer.

Borussia Dortmund hat auch schon vier Punkte aus den zwei Spielen, das ist gar nicht schlecht. Trotzdem suchen sie sich noch. Der eine Strang, an dem sie nach dem Tiefschlag im Mai, als sie gegen Mainz die Meisterschaft verspielten, jetzt wieder gemeinsam ziehen wollen, den haben sie noch nicht gefunden.

Durch den BVB wabert eine Unzufriedenheit, die sie nur mit Erfolgen besiegen können.

Bellingham fehlt dem BVB

Den Druck spüren sie. Sie spielen noch keinen guten Fußball, Jude Bellingham fehlt. Am Freitag gegen Heidenheim zählt nur ein Sieg. Die anschließenden Gegner, Freiburg und Wolfsburg, werden ihnen das Leben wieder sehr schwer machen.

Bayern Leverkusen hat am Samstag, zu Hause gegen Darmstadt, die Tabellenführung im Visier. Es wirkt fast so, als wäre dieser Platz so etwas wie ein neues Selbstverständnis. Der Bundesliga tut das wahnsinnig gut.

Die anderen da oben, so viel scheint klar für die kommenden Monate, müssen sich extrem strecken. Borussia Dortmund, so wie es ausschaut, erst recht.