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Bundesliga: Ballerduell um die Torjägerkanone - Wer vermisst Lewandowski und Haaland?

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Bundesliga: Ballerduell um die Torjägerkanone - Wer vermisst Lewandowski und Haaland?

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Wer vermisst Lewandowski und Haaland?

Um die Torjägerkanone deutet sich in der aktuellen Bundesligasaison ein spektakulärer Dreikampf an. SPORT1-Kolumnist Tobias Holtkamp vermisst mittlerweile weder Robert Lewandowski noch Erling Haaland.
Gleich drei Knipser dominieren die Liga. Nach fünf Spieltagen ist das Rennen um die Torjägerkanone zwischen Harry Kane, Serhou Guirassy und Victor Boniface bereits in vollem Gange.
Gabriel Skoro
Gabriel Skoro
von SPORT1

Machen wir es kurz: So schade es auch ist, dass Robert Lewandowski, 35, und erst recht die Naturgewalt Erling Haaland, 23, nicht mehr durch unsere Stadien stürmen - so wenig braucht die Bundesliga sie noch! Neue Helden hat das Land! Und was für welche…

Vor allem drei Tormaschinen, die seit Saisonbeginn besser zünden denn jemals zuvor, lassen Haaland und Lewandowski vergessen: Serhou Guirassy, 27, vom VfB Stuttgart, hat nach fünf Spieltagen schon zehnmal getroffen. Darunter vier Mehrfachpacks (ein Dreierpack, drei Doppelpacks). Das ist so früh in der Saison noch nie einem Bundesligaspieler gelungen.

Als Robert Lewandowski 2020 auch zehn Tore nach fünf Spielen hatte, knackte er am Ende den Torrekord, mit 41 Treffern. Wenn Guirassy ohne Verletzungen durch die Saison kommt, ist ihm Ähnliches zuzutrauen. Das offensive Spiel des VfB ist ideal für einen abschlussstarken Stürmer wie ihn, es ist auf ihn zugeschnitten.

Bayer Leverkusens Victor Boniface ist vielleicht sogar das noch größere Mittelstürmer-Wunder als Guirassy. Boniface, gerade 22, ist komplett neu in der Bundesliga. Er kam, vom Belgien-Dritten Saint-Gilloise, sah und traf. Und traf und traf. Schon sechsmal bisher.

Die Naturgewalt namens Boniface

Doch vor allem die Art und Weise, wie sich Boniface gedankenschnell und urgewaltig über den Platz bewegt, mit welchem Zug zum Tor, so, als pralle alles Gegnerische an ihm ab, diese Beschaffenheit macht ihn zur neuen Super-Entdeckung unter Europas Top-Torjägern.

Auch bei Bayer Leverkusen reiben sich die Verantwortlichen immer noch (und immer wieder) die Augen ob der Qualitäten des Nigerianers. Im Vertrag, der bis 2028 läuft, gibt es keine Ausstiegsklausel, es scheint fast sicher, dass Boniface in zwei oder drei Jahren der nächste XXL-Verkauf des Werksklubs wird. Die Premier League ist längst aufmerksam geworden, und die Saison läuft ja erst an. Leverkusen hat, neben der Bundesliga, gerade in der Europa League einiges vor.

Harry Kane, 30, hat Boniface und auch Guirassy diesen einen Top-Transfer ins oberste Regal voraus. Der Schritt zu Bayern München ging nicht nur für ihn, das lässt sich jetzt schon sagen, sondern auch für den Klub voll auf.

Kane wird in München endlich Titel gewinnen, die Bayern haben einen Top-Torjäger, der dazu noch Sympathieträger, aber vor allem ein Bessermacher für seine ganze Mannschaft ist.

Kane macht seine Mitspieler besser

Durch den Fokus auf Kane bekommen zum Beispiel Serge Gnabry, Kingsley Coman, Jamal Musiala oder Leroy Sané plötzlich Räume, die ihnen total helfen. Sané blüht extrem auf, spielt seit Wochen konstant auf höchstem Level.

Der junge Mathys Tel, 18, profitiert ebenfalls vom erfahrenen Mittelstümer und Kapitän der englischen Nationalmannschaft an seiner Seite. Allein Tel kann die 100 Millionen Euro Ablöse, die der Verein für Kane überweisen musste, in einigen Jahren wieder einspielen.

Von Lewandowski und Haaland, so ehrlich müssen wir sein, spricht an den Wochenenden kaum noch einer. Die Sehnsucht in den Stadien hält sich in Grenzen. Gut gemacht, Bundesliga!