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"Irrenanstalt" FC Bayern: "Da habe ich es nimmer ausgehalten"

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"Irrenanstalt" FC Bayern: "Da habe ich es nimmer ausgehalten"

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Bayern? „Hab es nimmer ausgehalten“

Markus Babbel spricht über seine wilde und aufreibende Zeit beim FC Bayern - und verrät, dass er seinem Boss Uli Hoeneß einst richtig Angst gemacht hat.
Der STAHLWERK Doppelpass vom 28. Mai in voller Länge zum Nachschauen - unter anderem mit dem Europameister von 1996, Markus Babbel.
SPORT1
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von SPORT1

Markus Babbel hat aus seiner Zeit beim FC Bayern so einige Erinnerungen, die ihm im Gedächtnis geblieben sind. Der Ex-Profi, der am Sonntag im STAHLWERK Doppelpass zu Gast sein wird, erlebte damals den Start des so sagenumwobenen Spitznamen „FC Hollywood“.

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„Auf der einen Seite war es eine coole Zeit. Auf der anderen Seite waren wir damals die Hochgeburt des FC Hollywood. Was heute bei den Bayern passiert, ist alles Kindergeburtstag gegen das, was damals lief“, meinte der 51-Jährige in der AZ.

Babbel musste raus aus der „Irrenanstalt“

Man hätte damals auch „zwei oder drei“ Meisterschaften verschenkt. „Wir waren die beste Mannschaft mit den besten Spielern, aber wir haben es in manchen Jahren einfach nicht geschafft, uns zusammenzufinden.“

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Er sei zwar stolz auf seine Zeit bei den Bayern, sie war aber auch „brutal anstrengend. Das hat so viel Energie gekostet, unnötige Energie.“

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Die großen Egos im Team und interne Streitigkeiten veranlassten Babbel damals gar, Ottmar Hitzfeld in einem Telefonat zu bitten, ihn zu Borussia Dortmund zu holen: „Ja. Das war ein Punkt, da habe ich es nimmer ausgehalten in dieser Irrenanstalt. Ein Wahnsinn, was da los war.“

Hitzfeld wurde dann sein Trainer beim FCB: „Wir konnten also doch noch zusammenarbeiten. Es war mit die schönste Zeit, aber ich bin dann weggegangen (zum FC Liverpool, Anm. d. Red.). Ich musste da raus und was Neues sehen.“

Hoeneß hatte Angst vor Babbel

Was Babbel aus seiner Bayern-Zeit mitgenommen hat: Unter anderem eine schöne Anekdote um Uli Hoeneß. Für leise Töne und übertriebene Diplomatie ist der Macher des deutschen Rekordmeisters wahrlich nicht bekannt. Trotz seines aufbrausenden Wesens hat der 71-Jährige nie Angst gehabt, dass er mit einer seiner Aussagen zu weit gegangen sein könnte.

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Zumindest fast nie, wie er laut Babbel einst bei einer Schafkopf-Runde zugegeben hat. Babbel selbst war bei der Runde nicht dabei, sein Ex-Teamkollege Jens Jeremies dafür aber schon.

„Vor ein paar Jahren hat mein Freund Jens Jeremies bei mir angerufen, er lachte zur Begrüßung ins Telefon. Er war gerade vom Schafkopfen mit Uli Hoeneß, Karl Hopfner und Fredi Binder gekommen“, erzählte Babbel im Interview mit der AZ: „Jerry hatte ihn dort gefragt: ‚Uli, du provozierst doch so gerne. Hast du nie Angst gehabt, dass dir mal einer eine reinhauen würde?‘“

Dann folgte der Ursprung für den Lacher: „Da hat der Uli geantwortet: ‚Nur einmal. Als der Babbel mich am Krawattl hatte.‘“

Hintergrund: Nach einem Spiel mit dem FCB hatte Hoeneß seinem Team eine Standpauke gehalten und Babbel fast die Beherrschung verloren.

„Ich musste dann später ins Büro von Franz Beckenbauer“, sagte Babbel weiter: „Das ist eine der ganz großen Stärken des Uli Hoeneß: Er kann verzeihen. Er verkauft dich nicht sofort an einen anderen Klub, er hält zu dir.“ Hoeneß sei „mit Sicherheit ein streitbarer Mensch, aber er kann verzeihen und Größe zeigen.“