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Köln droht der Karnevals-Crahs - das Vertrauen in Trainer Baumgart ist auch gefährlich! Kolumne von Tobias Holtkamp

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Köln droht der Karnevals-Crahs - das Vertrauen in Trainer Baumgart ist auch gefährlich! Kolumne von Tobias Holtkamp

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Köln droht der Karnevals-Crash

Köln legt einen Alptraumstart in die Bundesligasaison hin, es droht der Karnevals-Crash. Kann es Steffen Baumgart richten? Das Vertrauen des FC in den Trainer ist groß - aber auch gefährlich.
Der VfB Stuttgart bleibt die Mannschaft der Stunde in der Bundesliga. Neuzugang Deniz Undav feiert in Köln seine Tor-Premiere.
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In Köln sprechen schon wieder alle vom Karneval. Die Stadt bereitet sich vor auf die fünfte Jahreszeit, die am traditionell 11. November beginnt. Mit randvollen Kneipen, Konzerten und Party bis ins Morgengrauen.

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Auch der 1. FC Köln, und da beginnt das Dilemma, wird wieder ein großer Bestandteil der Feierlichkeiten sein. Der Verein ist der ganze Stolz der Stadt, emotional tief mit dem Karneval verbunden, die eigene Sitzung ein festes Ritual.

Wenn es so kommt, wie es gerade aussieht, könnte es ein ziemlicher Karnevals-Crash werden dieses Mal.

Kölns Probleme liegen tiefer

Trainer Steffen Baumgart ist mit seiner Mannschaft so schlecht in die Saison gestartet wie noch nie. Kein einziger Sieg aus den ersten sechs Spielen, stattdessen fünf Niederlagen. Und obwohl sie in diesem Jahr mit Davie Selke, 28, und Luca Waldschmidt, 27, zwei gestandene Bundesliga-Stürmer verpflichtet haben, gelangen den Kölnern erst vier Tore. Noch ein Minusrekord. Nur Mainz, der zweite Karnevalsverein, hat genau so selten getroffen.

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Schaut man hinter die reinen Zahlen und vor allem in die Gesichter der vielen Mitarbeiter rund um die Kölner Mannschaft, wird sehr schnell klar, wie ernst die Situation am Geißbockheim, der Geschäftsstelle und Heimat des FC, wirklich ist.

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Sie können sich im Grunde wenig vorwerfen, außer, und das macht die Lage und eben vor allem die Aussicht so prekär, fehlende Qualität.

Es liegt nicht daran, dass die Mannschaft zu wenig gibt. Im Gegenteil, sie laufen, sie kämpfen, sie halten in jedem Duell dagegen. Auch zuletzt gegen Stuttgart war die Energie, mit der die Kölner gestartet waren, bis unters Dach des wieder ausverkauften Stadions spürbar. Doch wie schon zu Hause gegen Wolfsburg (1:2) und Hoffenheim (1:3) waren es einzelne Nadelstiche des Gegners, die alles platzen ließen.

Baumgart bleibt unantastbar

„Wir wollen euch kämpfen sehen“ wird in Köln mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit niemand singen, zumindest so lange Steffen Baumgart als verantwortliche Kraft an der Seitenlinie arbeitet. Fehlender oder zu wenig Einsatz wäre als Vorwurf in Köln komplett haltlos.

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Womit wir bei Baumgart und der nächsten Eigenart der besorgniserregenden FC-Krise sind. Niemand im Verein, und das ist wirklich ungewöhnlich, zweifelt daran, dass der Trainer auch zukünftig die allerbeste Wahl und im Grunde ein Segen für Mannschaft und Verein ist.

Baumgart zu entlassen wäre „der größte Fehler, den der FC machen könnte. Kein anderer würde aus dem Kader mehr herausholen als Steffen“, sagt ein langjähriger Klubmitarbeiter, der nahezu täglich mit der Mannschaft arbeitet.

Dennoch wachsen die Sorgen, dass Baumgart irgendwann mal nicht mehr kann. Dass auch sein, scheinbar grenzenloser Akku, irgendwann mal leer ist. Das riesige Vertrauen in seine Künste dauerhaft zu schultern, dieses „Gut, dass wir den Baumgart haben, der kriegt das schon hin“, das kann auch gefährlich werden.

Kölner stehen vor Mammutaufgabe

Die Erwartungen an den Trainer, so wird es im Verein gesehen, sind deutlich größer als die Qualität der Mannschaft. Wie wichtig vor allem Jonas Hector, 33, war, egal in welcher Rolle, egal auf welcher Position, das wird seit Wochen mehr als deutlich. Auch Ellyes Skhiri, 28, fehlt als Mittelfeld-Kopf und Taktgeber.

Die Kölner Saison, irgendwie den Kopf über Wasser zu halten, wird eine riesige Aufgabe. Nach dem formstarken VfB zuletzt steht Sonntag um 15.30 Uhr Tabellenführer Leverkusen (LIVE im Ticker bei SPORT1) als Gegner auf dem Spielplan. Danach Mönchengladbach, das nächste Derby, dann RB Leipzig.

Viva Colonia könnte in diesem Jahr zu einer schweren Ballade werden.