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Stefan Effenberg: "So verkehrt können die Dinge beim BVB nicht sein"
Stefan Effenberg: "So verkehrt können die Dinge beim BVB nicht sein"
Effenberg versteht Kritik an BVB nicht
nach seinem Aus bei RB Leipzig ist die Glaubwürdigkeit von Max Eberl ernsthaft beschädigt - das gilt auch für seine Zukunft.
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Dass er trotzdem beim FC Bayern landet, halte ich für durchaus wahrscheinlich. In der Vergangenheit gab es immer wieder Verbindungen zum Rekordmeister, beide Seiten haben offen mit einem Engagement kokettiert - und dass Uli Hoeneß dem früheren Bayern-Spieler zugetan ist, ist hierzulande kein Geheimnis mehr.
Es gilt, die Bayern zu schlagen
Abgesehen von Eberls weiterem Werdegang finde ich Leipzigs Schritt total konsequent. Wer sich nicht mit Haut und Haaren auf einen Klub einlassen kann, der ist nur schwer zu halten. Aber wir müssen auch realistisch sein: Eberls Haltung ist Ausdruck des Geschäfts, in dem wir leben. Es ist schnelllebig und manchmal nicht zu verstehen - das wissen auch die Bayern, sollten sie Eberl wirklich verpflichten.
Kommen wir nun zum Sportlichen: Nach dem Remis in Leipzig können wir nicht davon ausgehen, dass die Bayern immer alles dominieren werden. Grund: Die Gegner sind einfach stärker geworden - das hat das Team von Trainer Thomas Tuchel auch schon gegen Bayer Leverkusen lernen müssen.
Trotzdem bin ich kein Freund davon, zu früh über die Stärke der Bayern zu urteilen. Die wichtigen Wochen kommen erst im Februar und März - dann, wenn es ans Eingemachte geht. Aktuell sind sie nur Dritter, aber es gilt immer, die Bayern zu schlagen, um Meister zu werden. Das ist bislang weder Leipzig noch Leverkusen gelungen.
Beeindruckt bin ich von Leroy Sané, der auch in Leipzig das entscheidende Tor zum Ausgleich sehenswert erzielt hat. Neben dem Vertrauen des Trainers scheint er von einer gewissen Selbsterkenntnis zu profitieren. Kommt das zusammen, sehen wir den besten Sané, den wir je gesehen haben.
Terzic der richtige BVB-Trainer
Was ich hingegen nicht verstehen kann, ist die anhaltende Kritik am Auftritt des BVB. Wenn du erfolgreich bist, bist du ein Spitzenteam - und Dortmund ist erfolgreich. Die Spiele gegen Hoffenheim und Wolfsburg waren nicht einfach, doch die Borussia hat beide gewonnen.
Wenn du in der Spitzengruppe mit Leverkusen, Bayern und Leipzig stehst, können die Dinge nicht so verkehrt sein. Vor allem: Edin Terzic ist und bleibt der richtige Trainer - egal, wie kritisch seine Spielweise betrachtet wird.
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Zum Schluss ein paar Worte zum jüngsten Aufschwung des VfB Stuttgart, der auch mir viel Freude bereitet: Ich glaube nicht, dass sie über ihrem Limit spielen. Wenn sie im Kollektiv arbeiten, gibt der Kader diese Leistung her. Ein großes Lob gebührt Trainer Sebastian Hoeneß, der es trotz diverser Abgänge geschafft hat, diese geschlossene Einheit aufzubauen.
Mut, Engagement und Einsatz - das ist die Handschrift des Münchners.
Bis bald
Euer Stefan Effenberg
Stefan Effenberg hat 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Mit den Bayern und Borussia Mönchengladbach wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2018 gehört der 55-Jährige zum festen Experten-Team des STAHLWERK Doppelpass.