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BVB-Insider verraten: Wann es wirklich eng für Terzic werden könnte!

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BVB-Insider verraten: Wann es wirklich eng für Terzic werden könnte!

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Insider: Dann wird es eng für Terzic

Wie fest sitzt Edin Terzic beim BVB noch im Sattel und was sind die Gründe für die Krise des Vizemeisters? Darüber sprechen SPORT1-Chefreporter Patrick Berger und BVB-Insider Oliver Müller im SPORT1-Podcast „Die Dortmund-Woche“.
Edin und der BVB durchleben eine schwere Phase in dieser Saison. Neben schwachen Leistungen passen nun auch die Ergebnisse nicht mehr.
SPORT1
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von SPORT1

Als Niclas Füllkrug diesen einen Satz am Samstagabend aussprach, wusste er noch nicht, was er damit auslösen würde. „Der Ansatz war nicht optimal, wie man das lösen möchte“, sagte der BVB-Star nach der 1:2-Pleite in Stuttgart. Schnell wurde das von vielen als Kritik am Spielsystem und der taktischen Ausrichtung von Trainer Edin Terzic ausgelegt.

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Der Stürmer war erschrocken über die anschließenden Berichte und Interpretationen einiger Fans und Experten und kontaktierte noch am Abend aus dem Mannschaftsbus heraus auf dem Weg zum Flughafen die BVB-Medienabteilung.

Füllkrug bestätigte nun am Dienstag auf einer Pressekonferenz im Kreise der Nationalmannschaft, was bereits einen Tag zuvor im SPORT1-Podcast „Die Dortmund-Woche“ berichtet wurde. Den Trainer zu kritisieren, sei „nicht meine Intention“ gewesen, stellte Füllkrug klar. Der 30-Jährige habe eigenständig das Gespräch mit Terzic gesucht und ihm seine Sichtweise erklärt.

„Ich habe ausgedrückt, dass der Ansatz nicht optimal war, weil der VfB anders aufgetreten ist. Sie haben mit einer Dreierkette gespielt, womit wir nicht gerechnet haben. Der Trainer hat versucht, vorzubeugen und zweimal das System geändert“, sagte der Stürmer. „Mir steht es nicht zu, den Trainer zu kritisieren. Das habe ich noch nie gemacht. Solche Interpretationen sind gefährlich. Mir ist wichtig, dass ich das hier mal klarstelle. Unsere Intensität und unser Zweikampfverhalten habe ich sehr deutlich für unsere Niederlage verantwortlich gemacht.“

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Auch wenn Füllkrug sofort zurückgerudert ist, bleiben die Interpretationen vieler bestehen. Die Rufe der Terzic-Kritiker werden in diesen Tagen wieder lauter. Nach dem 0:4 in München waren die Dortmunder auch in Stuttgart heillos überfordert und fielen in der Tabelle auf Rang fünf zurück.

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„Die Schale ist gefühlt weg.“

Für Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat Terzic den „falschen Ansatz“ gewählt. „Man kann nicht gegen Bayern - und auch in Stuttgart - nur defensiv denkend spielen. Das ist nicht die DNA dieser Mannschaft“, schrieb der TV-Experte in seiner Sky-Kolumne.

„Terzic ist noch fest im Sattel“, nimmt SPORT1-Chefreporter Patrick Berger in einer neuen Podcast-Folge ein wenig Wind aus der Debatte. „Er hat weiterhin die Hausmacht und die Rückendeckung von Watzke. Klar ist aber auch: Wenn die Champions-League-Quali wirklich in Gefahr geraten sollte, das ist das übergeordnete Ziel, dann wird auch beim BVB nachgedacht. Der Abstand auf Bayern beträgt acht Punkte, der auf Leverkusen zehn. Die Schale ist gefühlt weg.“

BVB-Reporter Oliver Müller hat die gleichen Informationen wie Berger und erzählt: „Fakt ist: Es wird für Trainer bei Borussia Dortmund eng, wenn die CL-Quali in Gefahr gerät. Das ist so. Das würde auch für Terzic gelten, wobei es nach wie vor etwas gibt, das Terzic von anderen Trainern nach Klopp unterscheidet“, sagt der Insider. „Man hat sich so sehr zu ihm committed, wie zuvor weder zu Rose, Favre, Bosz, Stöger oder Tuchel. Es gibt beim BVB eine große Sehnsucht nach Kontinuität.“

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Terzic habe bei den Fans weiterhin „viel Kredit“, sagt Müller. „Er war mal einer von ihnen. Ihm flogen anfangs die Herzen zu. Die Frage, die sich stellt: Kann ihn das über diese Krise, in die der BVB aktuell reinschlittert, hinwegretten? Diese Frage würde ich Stand jetzt so beantworten: Er hat bessere Chancen als andere vor ihm. Das heißt aber nicht, dass alles, was er macht, nicht gleich unkritisch gesehen wird. In der Vorbereitung des Stuttgart-Spiels muss auch bei ihm was falschgelaufen sein.“

Einstellung, Anweisung oder mangelnde Qualität

Laut Müller seien die Dortmunder in Stuttgart regelrecht überrumpelt worden, was sich mit Füllkrugs Ansicht deckt, dass man vom Dreierketten-System des Gegners überrascht gewesen sei und keine Lösung dagegen fand. „Wenn eine derart desaströse Leistung wie in Stuttgart zu beobachten ist, dann muss auf mehreren Ebenen in der Vorbereitung etwas schiefgelaufen sein“, sagt der langjährige BVB-Reporter. „Das kann mit der Einstellung der Spieler, aber auch mit der Anweisung des Trainers zusammenhängen.“

Über die Zukunft von Terzic sagt Müller aber auch: „Es gibt etwas, dass Terzic aus der Schusslinie nehmen könnte: Der BVB ist von der Qualität her nicht so gut wie in der vorigen und vorletzten Saison.“ In Bellingham, Sancho, Haaland, Guerreiro oder Dahoud habe man Unterschiedsspieler verloren. „Terzic kann die Mannschaft auch nicht besser machen, als sie von der Qualität her ist. Er hat aber auch zweifelsohne Fehler gemacht.“ Einer davon war laut Müller die ambitionierte Formulierung von Terzic („Wir wollen Titel gewinnen!“), dass man in Dortmund am Borsigplatz „genug Platz für alle“ habe, „um nicht nur einen Titel zu feiern“.

„Das hielt ich für sehr gewagt“, meint Müller. „Ich finde es gut, wenn jemand kernige Aussagen trifft und ambitionierte Ziele formuliert. Es ist aber eine falsche Einschätzung, die Mannschaft ist von der Qualität her schlechter.“

Für Terzic und Co. ist nun in der Länderspielpause ein wenig Zeit, um durchzuatmen. Das Programm hat es allein in den nächsten vier Wochen mit Spielen gegen Gladbach, Leverkusen, Leipzig, Stuttgart (Pokal), PSG und Milan (beides CL) in sich. Da wird sich zeigen, in welche Richtung es für den BVB gehen wird. Aber auch für Terzic.