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Rettet ein "Viking" den FC Augsburg?

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Rettet ein "Viking" den FC Augsburg?

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Rettet ein „Viking“ den FCA?

Nach der Entlassung von Trainer Enrico Maaßen beim FC Augsburg geht es für die Oberschwaben bergauf. Sieben Punkte aus drei Spielen stehen zu Buche. Hauptverantwortlich: Der neue Coach, der sich selbst als Wikinger sieht.
Nach zwei Siegen in Folge hat der FC Augsburg unter Jess Thorup erstmals keinen Dreier eingefahren.
Benjamin Zügner
Benjamin Zügner

Es mag keine sonderlich große Überraschung sein, dass ein Däne, der sich selbst als „Viking“ (zu Deutsch: Wikinger) bezeichnet, eine Schiffs-Metapher bemüht hatte, um sein Vorhaben mit dem FC Augsburg zu unterstreichen.

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„Ich möchte alle mit auf dem Boot haben. Aber ich weiß, dass ich vorne stehe und die Richtung zeige“, sagte Jess Thorup auf seiner Antritts-Pressekonferenz Mitte Oktober. Seine Bilanz seitdem: sieben Punkte aus drei Spielen - allesamt nach Rückstand.

Wobei das nach einer Untertreibung klingt.

Thorups Siegergen

Augsburg hat sich alle sieben Punkte auf stürmisch wankender See erkämpft, erst nach einem 0:2-Rückstand in Heidenheim den direkten Tabellenkonkurrenten mit 5:2 untergehen lassen, dann den Wolfsburgern nach einem 1:2-Rückstand innerhalb von drei Minuten mit einem Doppelpack den Wind aus den Segeln genommen. Am vergangenen Samstag ein 1:1-Remis auswärts beim Tabellenletzten aus Köln.

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„Wir sind hierhergekommen und haben versucht, den dritten Sieg im dritten Spiel zu holen“, sagte Thorup im Anschluss fast schon betrübt.

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Dass allerdings noch nie ein Bundesliga-Trainer vor ihm in den ersten drei Spielen seit Amtsantritt so viele Punkte nach Rückstand geholt hat, vergaß er dabei. Auch war noch nie ein Augsburg-Trainer besser in eine Amtszeit gestartet als Thorup - nicht Markus Weinzierl, nicht Manuel Baum, nicht Jos Luhukay.

Pokal-Aus und Umbruch in der Klubleitung

Dabei deuteten die Vorzeichen nach der Entlassung Enrico Maaßens nicht zwingend auf einen derartigen Erfolg hin. Nur fünf Punkte aus sieben Spielen standen bei Übernahme auf dem Tableau.

Dazu das krachende Pokal-Aus gegen Drittligisten Unterhaching, bei dem sich der FCA saft-, kraft- und einfallslos gezeigt hatte. Und die internen Differenzen um den Umbruch in der Klubleitung, die im Rücktritt des Geschäftsführers Stefan Reuters im September gipfelte. Umso überraschender, welche eine Mannschaft Thorup seitdem aufgebaut hat.

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Der erfahrene Jeffrey Gouweleeuw, vor der Saison beinahe abgeschrieben, leitet wieder die Defensive als Abwehrchef an. Niklas Dorsch, den Thorup bereits aus gemeinsamer Zeit in Genk kennt – und vor seinem Engagement beim FCA kontaktierte -, findet wieder zu altem Leistungsvermögen zurück. Und vorne trifft plötzlich ein Neuzugang.

Tietz blüht auf

Phillip Tietz, im Sommer für wenig Geld aus Darmstadt gekommen, traf in allen drei Thorup-Partien, zuvor in keiner einzigen der sieben zum Bundesliga-Start.

Einzig der Bug müsse noch geschlossen werden, stellte Thorup sachlich fest. Nicht einmal blieb der FCA in der laufenden Saison ohne Gegentor. Selbst in den Spektakel-Spielen unter dem Dänen hagelte es knapp 1,7 Gegentore pro Partie. Zu viel, um konstant im Liga-Mittelfeld zu bestehen.

Der Trainer allerdings - im stets feinen marineblauen Zwirn - hat das Schiff wieder auf Kurs gebracht. Ein „offensives Mindset“ habe er implementieren wollen, sagte Thorup.

„Wir haben sehr gut den Stil vom Trainer angenommen. Wir sind auf einem guten Weg“, bestätigte Arne Engels der Augsburger Allgemeinen. Auch Sportdirektor Marinko Jurendic sah nach der annehmbaren Leistung gegen Köln einen Fortgang des Aufwärtstrends: „Das war eine gute Bestätigung der vergangenen Wochen.“

Wiedersehen mit Top-Abgang Berisha

So gerät es beinahe in Vergessenheit, dass der lange als Heilsbringer geltende Top-Stürmer Mergim Berisha noch in der Sommer-Transferperiode als zweitteuerster Abgang der Vereinsgeschichte für 14 Millionen Euro nach Sinsheim gewechselt war.

Zum Wiedersehen mit Berisha und den aktuell international platzierten Hoffenheimern kommt es dann am Samstag.

Die beiden Mannschaften trennen nur noch vier Tabellenplätze - und den Kurs der Augsburger hat Thorup nach dem Köln-Spiel bereits vorgegeben: „Wir versuchen immer zu gewinnen, wenn wir auf dem Platz sind.“