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DFL-Entscheidung bezüglich Investoren: Ärger ist vorprogrammiert - Kommentar von Julian Meißner

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DFL-Entscheidung bezüglich Investoren: Ärger ist vorprogrammiert - Kommentar von Julian Meißner

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Ärger ist vorprogrammiert

Die DFL-Klubs machen nun doch den Weg frei für einen externen Investor. Ärger ist dabei vorprogrammiert. Der SPORT1-Kommentar.
Im zweiten Anlauf hat der deutsche Profifußball den Weg für den Einstieg eines Investors freigemacht.
Julian Meißner
Julian Meißner

Nun also doch. Die DFL-Klubs haben im zweiten Anlauf für einen möglichen Investoreneinstieg gestimmt. Die Befürworter sind nach der denkwürdigen Niederlage vom Mai haarscharf an einer neuerlichen Schlappe vorbeigeschrammt. Ärger ist angesichts der unterschiedlichen Interessenslagen aber vorprogrammiert.

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Sollte der wackelige Beschluss Bestand haben, muss man sich im doppelten Sinne fragen: zu welchem Preis?

Zum einen: Geht der Erlös wirklich in die angestrebten Sphären von einer Milliarde Euro?

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Und zum anderen: Wie kann dieses Geld sinnvoll und nachhaltig eingesetzt werden, ohne die Zuschauer zu verprellen?

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Selbst ohne Antworten auf diese durchaus relevanten Detailfragen sind die Fans schon auf dem Zaun. Das Bündnis „Unsere Kurve“ beklagt die nächste Stufe des Ausverkaufs. Die in den letzten Wochen in den Stadien gut sichtbaren Banner sprechen für sich.

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Dabei kam und kommt die DFL den Traditionalisten im Wissen um die Sensibilität der Angelegenheit und aus Furcht vor einer weiteren Bauchlandung sogar entgegen.

Das Mitspracherecht möglicher Geldgeber wird beschränkt sein. Pflichtspiele im Ausland oder Einflussnahme auf die Anstoßzeiten sind beispielsweise tabu.

„Akzeptiert ein möglicher Partner die roten Linien nicht, ist er nicht der Richtige für uns“, sagt DFL-Geschäftsführer Marc Lenz.

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Den Richtigen zu finden und dann das Geld richtig auszugeben wird ein Drahtseilakt. Es ist ja nicht so, als hätten die Bundesligaklubs keine Mittel. Auch eine Binnenfinanzierung der angedachten Maßnahmen, bei der die Klubs eine etwas geringere Investitionssumme aus eigenen Kräften bereitgestellt hätten, wäre theoretisch möglich gewesen.

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Doch die Budgets sind auf Kante genäht. Sie fließen schon jetzt größtenteils in Ablösesummen, Beraterhonorare und Spielergehälter, die einen perversen Markt prägen.

Das vielzitierte Rattenrennen mit der englischen Premier League ist nicht zu gewinnen.

Doch allein für die Sicherung des Status quo darf man nicht auf der Stelle treten. Sollten die kolportierten Gelder irgendwann fließen, müssen sie clever für die angedachten Maßnahmen - unter anderem verbesserte Auslandsvermarktung und digitale Infrastruktur - eingesetzt werden.

Und das im Spannungsfeld von traditionalistischem Denken und internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Klare Kommunikation in Richtung der Fans ist dabei elementar, sonst entzieht man dem Geschäftsmodell seine Grundlage.

Eigentlich wollte man zumindest unter den Klubs im zweiten Anlauf eine klare Mehrheit hinter sich wissen. Das ist bei aller Überzeugungsarbeit misslungen.

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