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FC Bayern: Ist Müller wirklich nicht mehr gut genug?

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FC Bayern: Ist Müller wirklich nicht mehr gut genug?

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Müller wirklich nicht mehr gut genug?

Thomas Müller kommt beim FC Bayern zuletzt nicht über eine Reservistenrolle hinaus. SPORT1 schaut auf die Statistiken des Bayern-Urgesteins. Was spricht noch für den 34-Jährigen und was gegen den Mann, dessen Vertrag im Sommer ausläuft?
Bleibt Thomas Müller bei den Bayern? Noch gibt es keine Gespräche, obwohl der Vertrag der Vereinslegende im Sommer ausläuft. Der Stürmer ist nicht die einzige offene Personalie, die die Zukunft des Rekordmeisters beeinflussen könnte.
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von SPORT1
Thomas Müller kommt beim FC Bayern zuletzt nicht über eine Reservistenrolle hinaus. SPORT1 schaut auf die Statistiken des Bayern-Urgesteins. Was spricht noch für den 34-Jährigen und was gegen den Mann, dessen Vertrag im Sommer ausläuft?

In Köln stand Thomas Müller einmal mehr nicht in der Startelf des FC Bayern. Lediglich in vier der bislang zwölf absolvierten Bundesligaspiele hatte Trainer Thomas Tuchel das Bayern-Urgestein von Beginn an aufgestellt, sechs Mal musste sich Müller mit der Rolle des Jokers begnügen.

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In der Champions League hingegen stand der Oberbayer am Mittwoch gegen Kopenhagen (0:0) über die vollen 90 Minuten auf dem Platz. Mit einer engagierten Leistung - samt Kopfball-Großchance in der 34. Minute - empfahl sich Müller für weitere Einsätze, trotz weitgehender Glücklosigkeit (SPORT1-Note: 3).

Was also ist Tuchels weiterer Plan mit der Vereins-Ikone: Spielen lassen - oder bleibt doch nur die Rolle des Edel-Reservisten?

Zweimal blieb Müller diese Saison in der Bundesliga für die kompletten 90 Minuten auf der Bank - wie auch am Freitag in Köln.

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Tuchel habe zwar einige Zeit überlegt, wie er Müller aufs Feld bringen könnte. „Ich habe ein bisschen mit mir gehadert, ich hatte keine zündende Idee“, gab der Coach bei DAZN zu. Das hatte Müller in seiner bisherigen so erfolgreichen Karriere nur selten erlebt.

Bremst Müller sein Tempodefizit aus?

In der Saison 2015/16 blieb der Weltmeister von 2014 dreimal über die kompletten 90 Minuten auf der Ersatzbank, nie verpasste Müller mehr Einsätze, sofern er im Kader des FCB gestanden hat.

Diese Saison sieht alles danach aus, dass der 34-Jährige diesen Wert überbieten wird - auch weil Müller im Vergleich zu seiner offensiven Konkurrenz in München mehr und mehr Defizite aufweist.

Was besonders auffällt: Der 34-Jährige ist im Vergleich zu Sané, Coman und Co. deutlich langsamer. Müller war in seiner Karriere nie einer der schnellsten Spieler, seine Höchstgeschwindigkeit von 31,5 km/h ist jedoch eine der geringsten beim FC Bayern.

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Die Offensivkonkurrenten um Leroy Sané (35,8 km/h), Kingsley Coman (34,9 km/h) oder die eher im Zentrum wie Müller agierenden Jamal Musiala (32,7 km/h), Mathys Tel (35,3 km/h) und Eric Maxim Choupo-Moting (32,2 km/h) sind allesamt schneller als Müller - und ziehen auch deutlich mehr Sprints pro Spiel an.

Auch in den Zweikämpfen hat Müller etwas nachgelassen. Letzte Saison hatte er noch 46 % der Duelle für sich entschieden, diese Spielzeit kommt er nur noch auf 43%. Choupo-Moting, der sogar noch rund ein halbes Jahr älter als Müller ist und auf ähnlichen Positionen spielen kann, erweist sich mit 55% gewonnenen Zweikämpfen als deutlich zweikampfstärker.

Auch deshalb erhielt der Kameruner in Köln den Vorzug vor Müller, um besser gegen körperlich spielende Kölner gegenhalten zu können.

FC Bayern: Müller ist immer noch effektiv

Bekommt Müller jedoch seine Chance, sich auf dem Feld zu zeigen, kann das Bayern-Urgestein eine beeindruckende Statistik aufweisen. Fünf Torbeteiligungen (ein Tor, vier Vorlagen) sind dem 34-Jährigen in nur 329 Spielminuten in der Bundesliga geglückt - das entspricht einem Schnitt von nur 66 Minuten für einen Scorerpunkt.

In der vergangenen Saison brauchte Müller noch rund 111 Minuten pro Scorerpunkt, von seinen Offensivkonkurrenten hat nur der ebenfalls oft als Joker gefragte Mathys Tel eine noch bessere Quote (alle 40 Minuten).

Ähnlich wertvoll ist Müller auch in Sachen Torschussbeteiligung. Alle 16 Minuten war er an einem Abschluss beteiligt und muss sich damit vor der Konkurrenz nicht verstecken. Sowohl Sané (13 Minuten), Tel (14 Minuten), Choupo-Moting (12 Minuten) oder auch Serge Gnabry (15 Minuten) weisen einen ähnlichen Wert auf.

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Eine weitere Statistik, die Müller zumindest in den letzten Jahren für unverzichtbar gemacht hat: Der Bayern-Star gab in den vergangenen zehn Jahren in Europas Top-Ligen durchschnittlich die meisten Assists (0,51 pro Spiel) in 90 Minuten - noch vor Größen wie Kevin De Bruyne (0,50) oder Lionel Messi (0,45).

Vertragsverlängerung? Müller denkt nicht an Karriereende

Wie Müllers Zukunft aussieht, ist noch ungewiss.

Der 34-Jährige hat noch bis zum Sommer Vertrag bei seinem Herzensklub, die Vertragsverhandlungen könnten sich schwierig gestalten: Zwar will der Klub auf keinen Fall zulassen, dass es mit der Bayern-Ikone unschön auseinandergeht. Doch Müllers aktuelles Jahresgehalt, das bei rund 20 Millionen Euro liegen soll, wird der Rekordmeister für einen Reservisten kaum weiter ausgeben können.

An ein Karriereende denkt Müller jedenfalls noch nicht. „Ich will auf jeden Fall über 2024 hinaus ein Jahr weiterspielen. So ist zumindest mein Plan“, erklärte er jüngst im Interview mit der Sport Bild. Ob das beim FC Bayern der Fall sein wird, muss sich zeigen.