Home>Fußball>Bundesliga>

"Noch nie von einem Innenverteidiger in der Bundesliga gesehen" - Kolumne von SPORT1-Experte Stefan Effenberg

Bundesliga>

"Noch nie von einem Innenverteidiger in der Bundesliga gesehen" - Kolumne von SPORT1-Experte Stefan Effenberg

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Effenberg von VfB-Star beeindruckt

Die Fanproteste gegen die DFL sorgen für kontroverse Diskussionen. In seiner Kolumne erkennt SPORT1-Experte Stefan Effenberg die Doppelmoral einiger Fans. Eine klare Meinung hat er auch zu Bayern-Coach Thomas Tuchel und den Himmelsstürmern aus Stuttgart und Leverkusen.
Thomas Tuchel steht immer wieder in der Kritik. Im STAHLWERK Doppelpass wird Stefan Effenberg deutlich und verteidigt den Bayern-Trainer.
Stefan Effenberg
Stefan Effenberg

Liebe Fußball-Freunde,

{ "placeholderType": "MREC" }

der Konflikt zwischen den Fans und der Liga ist inzwischen ein stetiger Begleiter, aber im Gesamten schwer zu verstehen. Bei jedem Spieltag schießt man öffentlich ganz klar gegen die DFL. Wenn Werder Bremen einen Investoren-Deal mit 30 Millionen Euro macht oder Stuttgart eine Automarke reinlässt und über zehn Prozent der Anteile verkauft, dann ist das ja das Gleiche.

Da stellt sich mir die Frage, ob der Dialog zwischen Verein, Investor und Fans so hervorragend geklappt, dass es keine Demonstrationen oder Aufrufe gibt. Eigentlich müssten sie ja auch vor der Geschäftsstelle von Bremen und Stuttgart stehen und dagegen demonstrieren. Es ist ja nichts anderes.

VfB-Aufschwung wird „in der Champions League enden“

Beim VfB-Stuttgart dominiert jedoch nicht der Porsche-Deal die Schlagzeilen, sondern auch die sportliche Entwicklung - und das zu Recht. Ein großes Kompliment an den VfB. Sie sind die einzige Mannschaft der Bundesliga, die sich wirklich verbessert und weiterentwickelt hat. Sie sind stabil und antworten auf jeden Rückschlag. Die Art und Weise, wie sie Fußball spielen, erwartest du nicht von einer Mannschaft, die aus der Relegation kommt.

{ "placeholderType": "MREC" }

Das ist die Handschrift von Sebastian Hoeneß und das wird in der Champions League enden. Besonders angetan bin ich von Waldemar Anton. Diesen Pass in die Schnittstelle vor dem 1:0 von Undav habe ich noch nie von einem Innenverteidiger in der Bundesliga gesehen. Ich hoffe, dass er es in die Nationalmannschaft schafft. Das hat er sich durch seine konstant guten Leistungen verdient. Hoeneß hat viele Spieler besser gemacht und weiterentwickelt.

Lesen Sie auch

Tuchel hat „sehr gute Arbeit geleistet“

Eine derartige Entwicklung hätten sich einige auch von Thomas Tuchel beim FC Bayern gewünscht. Man darf aber nicht die Umstände nicht vergessen. Er kam in einer schwierigen Situation zum FC Bayern. Die Umstrukturierung in der Führungs-Etage hat viel Unruhe mit sich gebracht und er musste mit einem unfassbar dünnen Kader in die Saison gehen. Die fehlende Entwicklung ist nicht die Schuld von Tuchel. Anders als in der Zeit unter Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge sucht sich der FC Bayern gerade eher selbst.

Ich bin der Meinung, dass er bislang sehr gute Arbeit geleistet hat für den FC Bayern und sich auch gegen mediale Kritik wehren darf. Man darf nicht vergessen, dass Trainer häufig gezeichnet von dem harten Job werden, den sie ausführen.

Hitzfeld war beispielsweise ein Trainer, der hatte eine eiserne Regel, die besagte, niemals Schwäche vor den Spielern und den Journalisten zu zeigen. Alleine das jeden Tag zu schaffen, ist ja schon ein Meisterwerk. Man weiß aber nicht, wie er sich gefühlt hat, wenn er zu Hause die Tür zugemacht hat und alleine war.

{ "placeholderType": "MREC" }

Leverkusen-Defensive „der Schlüssel für den großen Wurf?“

Der Druck auf Tuchel wird jedoch in den kommenden Wochen wohl nicht kleiner werden. Grund dafür ist die Stärke von Leverkusen. Bayer 04 hat erst 14 Gegentore kassiert, ein absoluter Top-Wert.

Ich glaube, das kann der Schlüssel für den ganz großen Wurf in dieser Saison werden. Die nötige Qualität haben sie im Kader. Mit Jonathan Tah, Granit Xhaka, Alejandro Grimaldo und Florian Wirtz haben sie vier Spieler, die auch bei Bayern München in der ersten Elf spielen würden. Umso größer ist die Freude auf nächsten Samstag.

Bis bald,

Euer Stefan Effenberg

Stefan Effenberg hat 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Mit den Bayern und Borussia Mönchengladbach wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2018 gehört der 55-Jährige zum festen Experten-Team des STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1.