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Bundesliga, letzter Spieltag: Schafft Leverkusen das Undenkbare?

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Bundesliga, letzter Spieltag: Schafft Leverkusen das Undenkbare?

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Schafft Leverkusen das Undenkbare?

Die Meisterschaft ist bereits in festen Händen. Dafür gibt es am letzten Bundesliga-Spieltag umso mehr Spannung im Kampf um den Relegationsplatz. Und: Bayer Leverkusen könnte etwas Einmaliges schaffen. Die Statistiken zum 34. Bundesliga-Spieltag.
Köln will das Wunder: Krimi-Garantie im Abstiegskampf auch laut Cheftrainer Timo Schultz.
Udo Muras
Udo Muras
Die Meisterschaft ist bereits in festen Händen. Dafür gibt es am letzten Bundesliga-Spieltag umso mehr Spannung im Kampf um den Relegationsplatz. Und: Bayer Leverkusen könnte etwas Einmaliges schaffen. Die Statistiken zum 34. Bundesliga-Spieltag.

Während es in der oberen Tabellenhälfte nur noch um Feinheiten wie den Ausbau von Rekorden geht, ist der Relegationsplatz heiß umkämpft. Mit dem VfL Bochum, dem 1. FSV Mainz, dem 1. FC Union Berlin und dem 1. FC Köln können gleich vier Mannschaften die Saison 2023/24 auf dem 16. Tabellenplatz abschließen.

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Die Augen sind aber auch nach Leverkusen gerichtet, wo die Bayer-Elf das Undenkbare schaffen könnte - eine ganze Bundesliga-Saison ohne eine einzige Niederlage.

SPORT1 zeigt die Statistiken zum 34. Bundesligaspieltag.

Patrik Schick will mit Bayer Leverkusen auch am letzten Spieltag jubeln
Patrik Schick will mit Bayer Leverkusen auch am letzten Spieltag jubeln

Borussia Dortmund – Darmstadt 98 (Sa., 15.30 Uhr)

In dieser Partie geht es um nichts mehr, beide Klubs können ihre Endplatzierung nicht mehr ändern. Allerdings möchte Darmstadt nicht als schlechtester Absteiger in Zeiten der Drei-Punkte-Regelung in die Annalen eingehen, was bei einer Niederlage der Fall wäre. Die Form der Lilien, die zuletzt dreimal ohne eigenes Tor verloren, spricht indes gegen eine Überraschung.

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In Dortmund (2-2-0) hat sich Darmstadt abwechselnd stark und desolat verkauft, einem Debakel folgte ein Remis. Zuletzt gab es 2016 ein 0:6. Borussia will das zuletzt vor zehn Jahren eingetretene Kuriosum vermeiden, zu Hause nicht mehr Punkte geholt zu haben als auswärts (bisher jeweils 30). Gegen Aufsteiger ist sie sechs Spiele ungeschlagen. Natürlich will sie Marco Reus im letzten Bundesligaspiel würdig verabschieden und die 100. Niederlage ersparen.

1. FC Union Berlin – SC Freiburg (Sa., 15.30 Uhr)

In diesem Duell lohnt sich das 1:0. Noch verlor es keiner, der in Führung ging. Union braucht einen Punkt, um den Direktabstieg sicher zu vermeiden, aber selbst ein Sieg könnte zu wenig sein, um nicht Relegation spielen zu müssen. Den gab es noch immer am 34. Spieltag seit Unions Aufstieg 2019.

In jedem Fall wird es aber die schwächste Saison in der Bundesliga bleiben. Freiburg hat nichts zu verschenken und will noch auf einen sicheren Europapokalplatz (sieben) oder zumindest den wahrscheinlichen (acht) sichern.

Während Union seit sieben Spielen sieglos ist und mit der vierten Heimniederlage in Folge den Vereinsrekord aus der Vorrunde einstellen könnte, will der SC seine kuriose Auswärtsserie (fünfmal sieglos, aber zuletzt vier Unentschieden) mit einem Dreier beenden. Es wäre allerdings eine Premiere: aus sechs Pflichtspielen in der Alten Försterei erbeutete der SC Remis.

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Doch Freiburg will Trainer Christian Streich möglichst gut verabschieden. Sicher ist, dass er mit seinem 387. Bundesligaspiel an Winfried Schäfer vorbei auf Platz 15 im ewigen Trainerranking der Liga ziehen wird. Zwei SC-Spieler stehen vor Jubiläen: Gregoritsch (250. Bundesligaspiel) und Höler (200. Bundesligaspiel).

Bayer Leverkusen – FC Augsburg (Sa., 15.30 Uhr)

Geht Meister Bayer auch den letzten Schritt? Erstmals könnte eine Mannschaft eine Saison ohne Niederlage überstehen. Mit Augsburg kommt nicht gerade ein notorischer Stolperstein in die BayArena, in der der FCA nur einmal gewann – 2:1 beim jüngsten Treffen dort im August 2022. Ansonsten setzte es acht Niederlagen, nebst drei Unentschieden.

Auch sind die Formkurven beider Mannschaften absolut gegensätzlich. Während Bayer 50 Pflichtspiele ungeschlagen ist, hat sich Augsburg mit vier Niederlagen das Saisonende und damit wohl auch die Chance auf Europa verdorben. Leverkusen winken der Ausbau weiterer Vereinsrekorde (u.a. meiste Punkte, Siege und Tore in einer Saison) und ein Jubiläum: zum 1500. Heimtor in der Bundesliga fehlen noch drei Treffer.

Außerdem könnte mit Bayer erstmals seit 54 Jahren wieder eine Mannschaft eine Saison ohne Platzverweise und verursachte Elfmeter beenden – wie einst Borussia Mönchengladbach und der MSV Duisburg in 1969/70.

Eintracht Frankfurt – RB Leipzig (Sa., 15.30 Uhr)

Im Hinspiel im Januar (0:1) passierte Undenkbares: erstmals gewann ein Gast in diesem Duell. RB will nun also die Revanche in Frankfurt, wo sein Trainer Marco Rose noch nie verlor (2-1-0). Meist gab es in Frankfurt allerdings Unentschieden (3-4-0), worauf die Hessen auch in dieser Saison spezialisiert zu sein scheinen – eines fehlt noch zum Vereinsrekord (14).

Es wäre ihnen genehm, würde es doch den die Champions League zumindest verheißenden sechsten Platz garantieren. RB hat Platz Vier sicher und nur noch das Ziel, den Punktrekord aus der Aufstiegssaison 2016/17 (67) zu brechen – per Sieg. Doch die Eintracht verlor diese Saison erst zwei Heimspiele. RB wiederum gewann vier der fünf letzten Auswärtsspiele.

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VfL Wolfsburg – Mainz 05 (Sa., 15.30 Uhr)

Zum 36. Mal treffen sich der VfL und der FSV in der Bundesliga. Sowohl insgesamt (15-12-8) als auch in Wolfsburg (8-5-4) spricht die Bilanz klar für den VfL, der seit vier Partien dieses Duells ungeschlagen ist und von den letzten fünf zu Hause gegen Mainz vier gewann.

Nur gegen Wolfsburg blieb Mainz in der Bundesliga zudem 15 Spiele torlos. Schlechte Vorzeichen eigentlich für das Mainzer Schicksalsspiel an einem Ort, wo man 1997 am letzten Spieltag in der 2. Liga den Aufstieg verspielte (4:5). Nun braucht der FSV noch einen Punkt, um dem zweiten Abstieg sicher zu entgehen.

Aber die Form spricht für den Gast, seit acht Spielen ist er ungeschlagen. Allerdings waren viele Remis darunter, mit 14 ist Mainz Remis-König der Bundesliga. Mehr schaffte zuletzt ausgerechnet der VfL in 2017/18 (15).

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Die Wölfe wollen sich mit einem Heimsieg von ihren arg enttäuschten Fans verabschieden, was in den vergangenen vier Jahren nicht glückte. Gäbe es doch einen, wäre es der 50. Sieg in der Bundesliga für Trainer Ralph Hasenhüttl.

TSG Hoffenheim – Bayern München (Sa., 15.30 Uhr)

Die TSG schielt noch auf Platz Sechs, will zumindest Platz Sieben verteidigen. Garantieren kann das nur ein Sieg über die Bayern, den es zuletzt vor fast vier Jahren (27. 9. 2020/ 4:1) und leeren Rängen gab. Ansonsten gab es meist Niederlagen (4-7-20), darunter die höchste in einem Bundesliga-Heimspiel der TSG (29. 2. 2020/0:6).

Ob demotivierte Bayern dazu noch mal in der Lage wären? Für sie geht es höchstens noch darum, vor dem VfB auf Platz Zwei einzutrudeln und die Torgarantie-Rekordserie (148x kein 0:0) wachsen zu lassen. Nur für Thomas Müller kann es ein Festtag werden: Sollte er zum 473. Mal für Bayern in der Bundesliga spielen, holt er Rekordhalter Sepp Maier, der seit 1979 regiert, ein.

Der TSG hingegen droht ein unerwünschter Bundesligarekord, den sie mit Rot-Weiß Essen (1973/74) und dem VfB Stuttgart (2021/22) teilen würde: in jedem Saison-Heimspiel mindestens ein Gegentor.

Werder Bremen – VfL Bochum (Sa., 15.30 Uhr)

Die Bremer haben noch marginale Europacup-Chancen (Sieg ist Voraussetzung), die Bochumer noch ernste Abstiegssorgen (könnten aber eventuell verlieren). Gut, dass der VfL zur Rettung nur einen Punkt braucht, denn mehr gab es in 34 Partien an der Weser nur einmal – im Februar 2008 wurde der einzige Sieg gefeiert.

Werder dagegen schlug den VfL zu Hause allein 26 Mal, zweimal darunter auch am letzten Spieltag (1973 mit 5:2 und 1983 mit 3:2). Seit 1987 gab es in Bremen kein 0:0 mehr, davor allerdings drei in Folge. Aktuell ist Werder vier Spiele ungeschlagen und könnte mit einem Heimsieg erstmals seit 2018/19 wieder eine positive Heimbilanz am Saisonende verbuchen.

Die Bochumer gewannen nur zwei der vergangenen 20 Auswärtsspiele und bekamen seit 15 Spielen ihr Tor nicht mehr dicht. An fehlender Härte lag es kaum, ihnen fehlen nur noch drei Verwarnungen zum Bundesligarekord, den sich mit je 99 Borussia Dortmund und Energie Cottbus teilen.

VfB Stuttgart – Borussia Mönchengladbach (Sa., 15.30 Uhr)

Im 104. Bundesligaduell dieser Klubs geht es um fast gar nichts mehr. Allerdings treibt den VfB der Ehrgeiz, erstmals seit 2007 vor den Bayern zu landen und Zweiter zu werden. Das ginge nur mit einem Sieg (bei gleichzeitiger Bayern-Pleite), womit der Vereinsrekord auf 23 in einer Saison aufgestockt und der nach Punkten (70 wie 2006/07) gebrochen werden würde.

Die aktuelle Form (elf Heimspiele ungeschlagen) und die jüngere Heimbilanz gegen Borussia (13 Punkte aus fünf Spielen) sprechen dafür. Dagegen, dass Borussias Coach Gerardo Seoane gegen den VfB immer gewann, mit seinen Teams (dreimal) und gegen Kollege Sebastian Hoeneß nie verlor (2-1-0). Bricht Hoeneß den Seoane-Bann, wäre es wiederum sein 50. Sieg in einem Bundesligaspiel. Borussia will nur noch in den Urlaub, aber nicht unbedingt mit einer Serie von sechs sieglosen Spielen.

1. FC Heidenheim – 1. FC Köln (Sa., 15.30 Uhr)

Kölns Spiel der letzten Chance sollte mindestens so enden wie beim ersten und einzigen Gastspiel in Heidenheim. In der 2. Liga gab es am 7. April 2019 ein 2:0. Da Köln auf Union Berlin drei Punkte und drei Tore aufholen muss, könnte ein knapper Sieg also zu wenig sein.

In allen drei Pflichtspielen dieser Klubs fielen genau zwei Tore, in Köln gab es zweimal ein 1:1. Das wäre dem Aufsteiger zu wenig, der im Falle einer Freiburger Niederlage noch nach Europa kommen könnte – wie zuletzt RB Leipzig in 2017.

Köln ist auswärts neun Spiele sieglos, gewann überhaupt nur einmal in der Fremde. Sechs der letzten sieben Auswärtsspiele endeten unentschieden, ein weiteres brächte den siebten Abstieg. Zumal seit 13 Jahren (2:0 in Frankfurt) das letzte Auswärtsspiel nicht mehr gewonnen wurde.

Was macht noch Hoffnung? Von den letzten elf Spielen gegen Aufsteiger verloren die Geißböcke nur eines.