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FC Bayern: "Nichts für die Öffentlichkeit" - Tuchel lässt in letztem TV-Interview tief blicken

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FC Bayern: "Nichts für die Öffentlichkeit" - Tuchel lässt in letztem TV-Interview tief blicken

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Tuchel lässt tief blicken

Thomas Tuchel gibt nach der Niederlage bei der TSG Hoffenheim seine letzten Spieltaginterviews als Trainer des FC Bayern. Dabei erklärt er, den Grund für die durchwachsene Saison der Münchner zu kennen - aber verraten will er ihn nicht.
Thomas Tuchel verlässt den FC Bayern mit einer Niederlage bei der TSG Hoffenheim. Ein Geheimnis behält er auf seiner letzten Pressekonferenz bewusst für sich.
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Thomas Tuchel gibt nach der Niederlage bei der TSG Hoffenheim seine letzten Spieltaginterviews als Trainer des FC Bayern. Dabei erklärt er, den Grund für die durchwachsene Saison der Münchner zu kennen - aber verraten will er ihn nicht.

Das war es also, das letzte Spiel von Thomas Tuchel als Trainer des FC Bayern. Mit einer 2:4-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim verspielte der Rekordmeister die sicher geglaubte Vizemeisterschaft und zeigte dabei wie so oft in dieser Saison zwei Gesichter.

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Für Tuchel, der auf der Pressekonferenz einen Tag vor der Partie seinen endgültigen Abschied von den Bayern verkündet hatte, endete damit auch die Serie an Medienauftritten rund um die Spieltage.

Sein letztes TV-Interview bei Sky gab er wie so oft zuvor Reporter Patrick Wasserziehr, mit dem er sich im Laufe der Saison schon das eine oder andere reibungsvolle Gespräch geliefert hatte.

Zur Leistung seiner Mannschaft meinte Tuchel: „Es ist nicht genug, 20 Minuten gut zu spielen in einem Spiel, das 95 Minuten geht.“ Auf die Frage, ob der Auftritt gegen die Kraichgauer bezeichnend für die ganze Saison gewesen sei, monierte der 50-Jährige: „Es ist auf jeden Fall viel zu oft passiert.“

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Tuchel: „Das wird auch jetzt passieren“

Auf der Pressekonferenz nach der Partie ging er ins Detail: In Stuttgart habe man es am Ende „schleifen lassen und noch zwei Tore kassiert“. Auch in Heidenheim habe es die Chancen auf einen hohen Sieg gegeben, am Ende verlor Bayern mit 2:3: „Hier das Gleiche wieder. Das passiert einfach viel zu oft.“

Tuchel ist sich zudem sicher, aus den Geschehnissen der Saison Positives für die eigene Entwicklung mitzunehmen. „Als Trainer wirst du jeden Tag besser, weil du Erfahrung sammelst. Das wird auch jetzt passieren. Negativerfahrungen gehören dazu, um besser zu werden, sie zu verarbeiten und sich weiterzuentwickeln.“

Interessant: Auf die Frage von Sky-Reporter Wasserziehr, ob er eine Erklärung für die durchwachsene Saison der Münchner habe, entgegnete Tuchel: „Ja, das ist aber nichts für die Öffentlichkeit.“ Ähnlich geheimnisvoll äußerte er sich später auf der Pressekonferenz.

Worte, die tief blicken lassen. Zumal sich das in weiten Teilen der Saison noch anders angehört hatte. Unvergessen die Interviewauftritte nach überraschenden Pleiten wie gegen den BVB Ende März, in denen der scheidende Bayern-Trainer signalisierte, dass er ratlos sei und nicht wisse, weshalb seine Mannschaft die aus seiner Sicht guten Trainingseindrücke nicht im Spiel auf den Rasen bringen kann.

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Tuchel zieht gemischtes Fazit

Nun kennt er den Grund offenbar, verraten wollte er ihn aber trotz mehrmaliger Nachfrage nicht. Ein Einstellungsproblem sei es nicht, sagte Tuchel. Aber: „Wenn es so oft passiert, ist es ein klares Muster. Das kennen wir, das ist angesprochen, aber nicht vor der Kamera.“ Wie auch auf der PK vor der Partie verzichtete er darauf, gegen einzelne Personen nachzutreten.

Zudem zog er ein Fazit der Bayern-Saison. „Das Pokal-Aus ist absolut ungenügend. In der Bundesliga haben wir mit extrem vielen Verletzungen gelitten.“ Die Champions-League-Saison sei sehr gut gewesen. „Dazwischen gibt es viele Grautöne.“

Seine getätigten Entscheidungen würde er zudem auch heute wieder treffen, erklärte Tuchel. „Es macht keinen Sinn, zurückzuschauen. In dem Moment, wo wir Entscheidungen treffen, treffen wir sie mit bestem Gewissen.“

Warum es nicht besser funktionierte, wurde Tuchel vom ZDF noch gefragt? „Carlo Ancelotti hat es zusammengefasst: Entweder du hast die volle Unterstützung und dann wird es gut, oder du hast sie nicht, dann kann es kompliziert werden.“ Real-Madrid-Trainer Ancelotti hatte das Ende seiner Zeit als Bayern-Coach mit der fehlenden Rückendeckung in München begründet.

Am Ende betonte er nochmal, was auch aus den Auftritten in den vergangenen Wochen nach Bekanntgabe seines Abschieds zum Saisonende herauszulesen war: „Es war ja keine Bürde, mich hat niemand gezwungen. Ich habe das mit voller Leidenschaft, voller Überzeugung und vollem Engagement gemacht. Jetzt macht es bald ein anderer.“