Einige Stars von RB haben nach dem Spiel in München für Unmut bei den Heimfans und Bayerns CEO Jan-Christian Dreesen gesorgt.
Ärger um Auslaufen der RB-Stars - Raum berichtet von Hass-Nachrichten
Leipzig-Star spricht über Hass-Posts
Der Rekordmeister hatte seine traditionelle Weihnachtsshow, die jährlich nach dem letzten Heimspiel des Jahres in der Allianz Arena stattfindet, kurzerhand abgesagt. Der Grund: der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit fünf Toten und vielen Verletzten.
Leipzig reagiert auf Ärger
Dreesen wollte dementsprechend eine kurze Ansprache halten, wurde aber immer wieder von Pfiffen des Publikums unterbrochen und irritiert. Ursache waren einige RB-Stars, die zum Auslaufen über das Spielfeld rannten. Unter ihnen Nationalspieler David Raum.
Erst als der Vorstandsboss der Bayern einen Ordner zu den Leipziger Spielern schickte, brachen die Profis ihre Übungen ab und gingen in die Katakomben des Stadions.
„Unsere Spieler und Athletiktrainer hatten zum Zeitpunkt des Auslaufens keine Kenntnis vom schrecklichen Anschlag in Magdeburg, auch nicht vom aufgrund der Situation angepassten Ablauf der Weihnachtsshow des FC Bayern München“, teilte Leipzig am Samstag mit.
Raum berichtet von „wirklich bösen Hassnachrichten“
Daher wirkte Raum am Freitagabend nach dem Spiel sichtlich angefasst. „Das kann uns doch mal jemand früher sagen. Maximal unglücklich. Wir wussten ja nichts davon“, schimpfe der 26-Jährige auf dem Weg in die Kabine.
In seiner Instagram-Story sprach er später den Trauernden und Angehörigen „mein tiefstes Mitgefühl“ aus - und berichtete sogar, dass er wegen des Auslaufens heftige Nachrichten bekommen habe.
„Aufgrund einiger wirklich böser Hassnachrichten will ich kurz mal Stellung nehmen zum gestrigen Vorfall nach Spielende“, schrieb Raum und betonte nochmals, die Spieler hätten zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts über den Anschlag von Magdeburg gewusst: „Wir hatten den Stadionsprecher wegen der Pfiffe nicht verstanden, sonst hätten wir natürlich sofort aufgehört.“
Auch Bayern-Boss nahm die Spieler in der Mixed Zone in Schutz: „Ich bin mir sicher, dass die Leipziger nicht wussten, was vorgefallen ist, sonst hätten sie auf das Auslaufen sicherlich verzichtet und es war dann gut, dass sie es dann auch gemerkt haben.“
„Alle haben es irgendwann nach dem Spiel erfahren. Ich habe es von unserem Pressesprecher erfahren. Ein paar Jungs haben es erst in der Kabine gehört, weil sie noch Läufe gemacht haben“, erklärte RB-Coach Marco Rose nach der Partie am SPORT1-Mikrofon die Situation.
Die kleine Feierlichkeit sorgte schließlich doch noch für bewegende Szenen. Dreesen bat das Publikum um Momente des Schweigens. Anschließend sang der Tölzer Knabenchor im Mittelkreis stehend das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“.