Lothar Matthäus sieht in der Doppelrolle von Matthias Sammer ein Problem für Borussia Dortmund.
Matthäus: Sammer schadet dem BVB
„Sammer ist Berater der Geschäftsführung, sitzt in der Bundesliga oben auf der Tribüne, aber in der Champions League ist er Experte bei Amazon”, meinte Matthäus bei Sky: „Er hat recht, wenn er Kritik übt, aber die Konstellation, die man in Dortmund zulässt, ist ein Problem.“

Der Rekordnationalspieler weiter: „Ich schätze Matthias sehr, aber in dieser Doppelfunktion schadet er Borussia Dortmund.“
Matthäus fordert Sammer-Aus als Experte
Sammer hatte am Dienstag die folgenschwere 1:2-Niederlage des BVB beim FC Bologna in der Champions League als TV-Experte begleitet. Er attestierte dem Team - und damit dem wenig später entlassenen Trainer Nuri Sahin - eine Nicht-Leistung.
Er habe großen Respekt für Sammer und dessen klare Ansagen, meinte Matthäus. Aber: „Es beißt sich mit seiner Position bei Borussia Dortmund.“
Sammer, der eine aktive Rolle im operativen Geschäft seit Jahren aus gesundheitlichen Gründen ablehnt, ist seit 2018 Berater des BVB-Managements. Seit 2021 ist er auch für Amazon Prime tätig.
Zwei Aufgaben, die laut Matthäus unvereinbar sind: „Wenn Didi Hamann oder Lothar Matthäus Berater der Geschäftsführung bei Bayern München wären, würde das auch nicht funktionieren. So etwas geht nicht, das gibt nur Unruhe.“
Auch Uli Hoeneß habe die Aufgabe als TV-Experte wieder aufgegeben, weil er nicht neutral sein könne.
Matthäus stellt daher eine klare Forderung in Richtung Dortmund: „Vielleicht versteht sich Hans-Joachim Watzke mit Sammer sehr gut und lässt sich von ihm beraten, aber dann muss Sammer aufhören, als Experte zu arbeiten.“
Probleme im BVB-Team wegen Sammer?
Inhaltlich halte er die Kritik des BVB-Beraters für berechtigt, aber sie komme in der Mannschaft nicht gut an: „Ich war selbst lange Spieler und ich bin überzeugt, dass in der Mannschaft über so etwas geredet wird. Die Spieler legen jedes Wort auf die Goldwaage. Das ist nicht gut fürs Klima.“
Sahin hatte dies in den letzten Stunden seiner Amtszeit indirekt bestätigt. Er sprach von „Nebenkriegsschauplätzen“ im Verein. Angesprochen dürfte sich vor allem Sammer gefühlt haben.