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"Demütigung" für Müller? Ballack weist auf "prekäre Situation" hin

Müller? Thema für Ballack erledigt

Eine späte Einwechslung von Thomas Müller sorgt für Zündstoff. Michael Ballack äußert sich und spricht von einer „prekären Situation“.
Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen die Eintracht äußern sich Vincent Kompany und Christoph Freund zu der Kritik von Lothar Matthäus rund um Thomas Müller und seine Rolle beim FC Bayern.
Eine späte Einwechslung von Thomas Müller sorgt für Zündstoff. Michael Ballack äußert sich und spricht von einer „prekären Situation“.

24 Sekunden Spielzeit und kein einziger Ballkontakt: Die späte Einwechslung von Thomas Müller im Playoff-Spiel der Champions League gegen Celtic Glasgow (1:1) sorgte für mächtig Wirbel.

„Natürlich war das ein bisschen unglücklich, aber ich glaube nicht, dass Vincent Kompany das irgendwie im Sinn hatte, da drauf zu achten - in dieser prekären Situation“, bewertete Michael Ballack den Kurzeinsatz des Bayern-Urgesteins vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt bei DAZN. Für Bayern sei es schließlich darum gegangen, irgendwie in die nächste Runde einzuziehen. Dies hätte im Fokus gestanden.

„Er ist in einem gewissen Alter...“

„Thomas wird das mit Sicherheit auch so sehen. Ich glaube, wichtig ist, dass er seine Rolle findet in dieser Mannschaft“, fuhr Ballack fort. Er werde immer gefordert sein, auch wenn er mal drei Spiele nicht spielt. Für Ballack auch eine Frage der Belastungssteuerung. „Er ist in einem gewissen Alter und das weiß er selbst. Es geht nicht mehr alles so wie früher, Woche für Woche, alle drei Tage.“

Gegen Frankfurt steht Müller allerdings in der Startaufstellung, auch weil der angeschlagene Harry Kane zunächst nur auf der Bank sitzt. „Er ist ein Bank-Spieler, aber ein ganz, ganz wichtiger für diese Mannschaft. Er verkörpert den Verein wie kein anderer. Er steht wie kein Zweiter für den FC Bayern“, sprach sich Ballack für Müller aus.

Die oberste Priorität sei es, konkurrenzfähig gegenüber seinen Mitspielern zu sein - dann werde Müller auch Spielzeit bekommen. „Kompany hat da ein sehr gutes Gespür für“, befindet Ballack. Das habe er gegen Frankfurt bewiesen. „Von daher, Thema erledigt.“

Kompany reagiert auf Kritik von Matthäus

Anders bewertete Lothar Matthäus die Situation. Der Kurzeinsatz für den Rekordspieler sei ein Unding. Matthäus sprach sogar von einer „Demütigung“ und kritisierte Kompany mit deutlichen Worten. „Das hat mich traurig gemacht und es tut mir leid für ihn. Sowas muss sich ein Thomas Müller nicht antun“, so Matthäus. Und weiter: „Er ist einer der größten und erfolgreichsten Spieler aller Zeiten. Also für die paar Sekunden kann der Trainer einen anderen Spieler nehmen.“

„Meine Mentalität - und auch die von Thomas Müller, so wie ich ihn kenne - ist, dass jeder Moment wichtig ist“, konterte Kompany auf der Pressekonferenz am Samstag. Jeder Moment sei speziell und wichtig, auch wenn es nur 24 Sekunden sind. Stefan Effenberg pflichtete dem Bayern-Coach im STAHLWERK Doppelpass bei SPORT1 bei.

Der Vertrag von Müller beim deutschen Rekordmeister läuft im Sommer aus.