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FC Bayern: Diese 22 Millionen werden zum Problem

Bedenkliche Kettenreaktion bei Bayern

Der FC Bayern muss erklärtermaßen sparen. Dabei gerät vor allem Max Eberl unter Druck, dem ein bestimmter Deal durchaus Probleme bereitete und immer noch bereitet.
Alphonso Davies verfolgt das Bayern-Aus gegen Inter Mailand live auf seinem Twitch-Kanal. Dort fiebert er von zu Hause mit seinen Teamkollegen mit.
Der FC Bayern muss erklärtermaßen sparen. Dabei gerät vor allem Max Eberl unter Druck, dem ein bestimmter Deal durchaus Probleme bereitete und immer noch bereitet.

Beim FC Bayern ist bekanntlich der große Sparkurs ausgerufen worden. Bereits im Sommer 2024 verkündete Klub-Patron Uli Hoeneß öffentlichkeitswirksam, man habe keinen „Geldscheißer“. In den folgenden Monaten brachte das vor allem Max Eberl in die Bredouille. Der Sportvorstand sollte nach Willen des Aufsichtsrates Gehälter einsparen und gleichzeitig lukrative Verkäufe eintüten.

Doch es kam anders: Eberl musste so manchen Deal abschließen, der ihm vor und hinter den Kulissen Kritik einbrachte. Die Vertragsverlängerung mit Alphonso Davies steht laut SPORT1-Infos beispielhaft für alles, was dem 51-Jährigen zum Vorwurf gemacht wurde.

22 Millionen für Davies

Dem Vernehmen nach kassierte Davies für seine Unterschrift eine Prämie von horrenden 22 Millionen Euro. Eine Summe, die in der Branche für Aufsehen sorgte und so manchen Spieler und Berater hellhörig werden ließ. Während die ebenfalls im zweistelligen Millionenbereich liegende, aber deutlich niedrigere „signing fee“ für Jamal Musiala von Insidern als marktgerecht bewertet wird, hat der Davies-Deal etwas ins Rutschen gebracht.

Die Folge: Joshua Kimmich wünschte sich in seinen Verhandlungen mit dem Rekordmeister ebenfalls mehr Geld und selbst der als besonnen geltende Dayot Upamecano stellt SPORT1-Informationen zufolge Forderungen, die im Verein als zu hoch betrachtet werden.

Davies brachte den Stein ins Rollen

Fakt ist: Viele Spieler orientieren sich an den Werten, die Davies‘ Berater aushandeln konnte. Eine gewisse Brisanz birgt dabei die Tatsache, dass dieser rund um den Jahreswechsel in Spieler- und Beraterkreisen verkündet hatte, den Bayern nichts schenken und harte Verhandlungen führen zu wollen. Ein Grund war dabei wiederum Hoeneß. Der hatte ebenfalls im Sommer in Anspielung auf den Agenten von Davies gesagt: „Manche Berater wissen nicht einmal, dass im Ball Luft ist.“

Eberl geriet also auch aufgrund seines Mentors in eine verzwickte Lage und hätte gewarnt sein müssen. Obendrein hatte Aufsichtsratsboss Herbert Hainer bei der jüngsten Jahreshauptversammlung des FCB Davies als eine „Leitplanke“ für die Zukunft des Vereins auserkoren. Noch ein Punkt, der die Spielerseite stärkte und Eberl schwächte.

Selbst Upamecano verhandelt hart

Doch der Sportvorstand handelte sich nicht nur wegen Davies vereinsintern Kritik ein. Auch Eberls Geduld mit Kimmich stieß den Klub-Hütern sauer auf. Aktuell sitzt der 51-Jährige SPORT1-Informationen zufolge wieder fester im Sattel, doch er bewegt sich auf gefährlichem Terrain. Dass Hoeneß ihn vor eineinhalb Wochen in einem Interview mit der Welt am Sonntag schützte und ihm „gute Arbeit“ attestierte, darf als Verschnaufpause für Eberl gewertet werden.

Die kommenden Wochen könnten für ihn entscheidend werden. Die Liste potenzieller Verkaufskandidaten ist lang. Selbst 50-Millionen-Mann Joao Palhinha findet sich darauf. Ob Eberl den gleichen Betrag bei einem Verkauf erzielen kann, darf aber bezweifelt werden.

Brazzo grüßt aus der Vergangenheit

Und ironischerweise kann dem Sportvorstand vorgehalten werden, dass sein Vorgänger im Amt in Sachen Verkäufen einige Male erfolgreicher war als er selbst. Hasan Salihamidzic war von 2017 bis 2023 im Amt und brachte einige Deals unter Dach und Fach, die den Bayern Millionen einbrachten, mit denen in dieser Größenordnung niemand gerechnet hatte - vor allem in seinem letzten Transfersommer im Jahr 2022.

Darunter Flops wie Tanguy Nianzou, Marc Roca, Chris Richards und Omar Richards. Allesamt stellten dabei nicht das Tafelsilber im Kader dar. Nur Robert Lewandowski, der für 45 Millionen zu Barca ging, spielte unter dem damaligen Trainer Julian Nagelsmann regelmäßig. Summa summarum kassierte der FCB damals rund 100 Millionen Euro. Geld, das - wenn Eberl einen solchen Wert erreichen würde - dem Sportvorstand in der Wahrnehmung seiner Person ebenfalls helfen könnte.

Doch aktuell hat Eberl weiterhin am Davies-Deal zu knabbern.