Die Spielergewerkschaft FIFPro hat erneut eindringlich vor der zunehmenden Belastung im Profifußball gewarnt - und dabei Bayern-Verteidiger Min-jae Kim als mahnendes Beispiel angeführt. In mehreren Beiträgen bei X präsentierte die Organisation detaillierte Zahlen zur Saison des Südkoreaners.
Bayern-Star als warnendes Beispiel
„Minjae Kims Arbeitspensum wird immer höher - und seine Geschichte ist eine Warnung“, schrieb die FIFPro einleitend.
Demnach hat Kim in dieser Saison bereits knapp 55 Spiele für den FC Bayern und die südkoreanische Nationalmannschaft absolviert - davon waren 47 Pflichtspiele (41 für Bayern, sechs für Südkorea). Dabei spielt der Innenverteidiger seit Beginn der Spielzeit mit einer Achillessehnenentzündung, eine Verletzung, die laut der Spielergewerkschaft mit der Überlastung zu tun habe.
FC Bayern: Kim könnte über 70 Spiele absolvieren
Bis zum Saisonende könnte der 28-Jährige auf über 70 Spiele kommen, womit er weltweit zu den Spielern mit den meisten Einsätzen zählen würde.
Allein über den Winter hinweg spielte Kim 20 Partien in Folge, mit durchschnittlich nur 3,7 Tagen Pause dazwischen. In diesem Zeitraum von zehn Wochen absolvierte Kim fast eine durchschnittlich halbe Saison.
Bemerkenswert sind auch Kims Reisedaten der laufenden Spielzeit: Laut FIFPro habe er in 20 internationalen Einsätzen für Bayern und Südkorea rund 74.000 Kilometer zurückgelegt – fast das Doppelte des Erdumfangs.
Der Terminstress findet kein Ende
Und der Terminstress nimmt kein Ende: Vor der Klub-WM, die vom 14. Juni bis 13. Juli in den USA stattfindet, wird Kim planmäßig nochmals nach Asien reisen, um mit Südkorea in der WM-Quali zu spielen.
Viel Zeit zur Erholung bleibt dem Verteidiger auch nicht beim Übergang in die neue Saison: Kurz nach der Klub-WM wird bereits die Saisonvorbereitung beginnen, in der Bundesliga rollt dann ab dem 22. August wieder der Ball. Eine Woche zuvor steigt bereits der deutsche Supercup – mit hoher Wahrscheinlichkeit erneut mit Bayern-Beteiligung.
In München erlebt Kim aktuell keine einfache Saison. Zuletzt leistete er sich beim Duell gegen den BVB erneut einen folgenschweren Patzer. Doch trotz seiner gesundheitlichen Probleme erhält der Innenverteidiger aufgrund der angespannten Personallage beim FC Bayern kaum Verschnaufpausen.
Für FIFPro ist Kims Fall daher ein Sinnbild für die gesundheitlichen Risiken eines überfrachteten Spielplans. Als weiteres Beispiel nannte die Organisation Federico Valverde von Real Madrid: Der Mittelfeldspieler könnte am Ende der Saison auf fast 80 Einsätze kommen – mehr als jeder andere Profi weltweit.